Salz- und Kali-Bergwerke. 983 Saline und Soolbad Salzungen. Gegründet: 1./9. 1872. Letzte Statutänd. 27./11. 1899, 10./4. 1906 u. 25./3. 1909. Zweck: Betrieb u. Erweiterung der Saline u. des Soolbades Salzungen, Fabrikation von chem. Produkten. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Salinen-Verein an. 1899 wurde der Kurgarten gänzlich umgestaltet u. das Kurhaus durch 4 Dependancen erweitert; dasselbe verfügt damit über 70 Zimmer mit 120–130 Betten. Zur Erweiterung des Inhalatoriums wurde 1901 der Neubau eines Gradierhauses und eines Garderobengebäudes durchgeführt, ebenso eine Anstalt für Einzelinhalationen errichtet. Angekauft wurde 1901 das ehemalige Hotel Hüttlinger, sowie zur Vergrösserung des Kurgartens das zugehörige 44 a grosse und ein weiteres Gartengrundstück von 17,5 a Umfang, 1906 Hinzukauf von 2 weiteren Gärten, wodurch die Ausgestaltung des Kurgartens zu einem einheitlichen Ganzen ermöglicht ist; ferner wurde das Kurhaus weiter ausgebaut u. 1904/1905 ein neuer Kursaal mit Theater, Lesezimmer etc. erbaut. Zur Ausführ. dieser Neuanlagen, sowie der Erweiterungen von 1906 (s. auch unten) wurden 1901–1902, 1904, 1905–1910 den Fonds der Ges. M. 111 753, 63 206, –, 12 577, 98 830, 109 390, 3875, 17 508, 58 063, 41 136 entnommen. 1906 Erschliessung einer Trinksool- quelle u. Errichtung einer Trinkhalle, Ankauf der früher zur Eichhorn'schen Obermühle ge- hörigen Gebäude und Grundstücke, 1909 des benachbarten Anwesens der in Konkurs geratenen Weyrich'schen Malzfabrik, sowie Wiesenpläne. Die G.-V. v. 26./8. 1905 genehmigte die Ver- bachtung v. Bergwerksfeldern zwecks Gewinnung von Kalisalzen an die Akt.-Ges. Heldburg (Gew. Heldburg Kaliwerk). Der Vertrag wurde am 19./3. 1906 abgeschlossen, nach welchem ein jährl. Mindestförderquantum vereinbart ist. Ende 1909 stellte Heldburg bis auf Weiteres die Förderung ein, weshalb ein Abkommen dahin getroffen wurde, dass der Ges. Salzungen für den ausfallenden Förderzins eine jährl. Entschädigung gezahlt wird. Die Ges. gehört dem Salinensyndikat an. Kapital: M. 1 950 000 in 3250 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. M. 4 500 000, 1875 u. 1876 Rückkauf von 4250 Aktien = M. 2 550 000. Im Falle Erhöhung des A.-K. haben erste Zeichner und jeweilige Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrechte zum Begebungskurse. Anleihe: M. 1 500 000 in seit 1./7. 1880 4 % (bis dahin 5 %) Prior.-Oblig. von 1876, 2500 St. à M. 500 (Lit. A Nr. 1–2500) u. 2500 St. à M. 100 (Lit. B Nr. 1–2500). Zs. 1./7. u. 31./12. Tilg. ab 1876 in 50 Jahren durch jährl. Ausl. von ½ % plus Zs. im Okt. (zuerst 1876) auf 31./12. Die Anleihe ist hypothek. eingetragen. Verj. der Coup. 4, der Stücke 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1910 noch M. 818 200. – Nicht notiert. Produktion: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Produktion . . Ctr. 238 655 235 240 233 516 254 449 240 103 228 581 227 004 242 926 Absatz . . . „ 231 077 240 925 234 796 248 289 239 482 226 484 234 766 237 445 Badekarten . 244 421 27 633 27479 28 124 1908 34069 4833 Inhalationskarten . . 52 247 58 518 64 259 65 384 71 516 78 372 86 453 95 960 Badegäste. 3 072 3 232 3 434 3 604 3 864 3 914 4136 4 674 Kurtaxekarten 1 294 1 430 1 471 1579 1 768 1 932 2076 2 339 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 10 % z. R.-F. bezw. Disp.-F. (sind beide erfüllt), bis 10 % zum Spez.-R.-F., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., bis 10 % Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerkseigentum 2 016 259, Grundstücke 74 557, Gebäude 541 582, Inventar 25 035, Material. 17 440, Produkte 9635, Mühlen 2071, Kassa 7963, Debit. 433 742, Effekten 591 709, Hypoth. 1875. – Passiva: A.-K. 1 950 000, Anlehen 818 200, do. Zs.-Kto 7218, do. ausgeloste 154, do. Tilg.-Kto 14 100, Kredit. 212 855, unerhob. Div. 252, R.-F. 195 000, Disp.-F. 195 000, Spez.-R.-F. 146 658 (Rückl. 18 061), Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 5000), Div. 146 250, Tant. 15 053, Vortrag 11 128. Sa. M. 3 721 868. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abgaben 19 333, Abschreib. 96 126, Gen.-Verwalt.- Unk. 39 681, Pens.-Kto 8253, Anlehen-Zs. 34 304, Reingewinn 195 492. – Kredit: Vortrag 9878, Ertrag d. Saline, der Kuranstalten u. der Mühle, sowie der zur Gewinnung von Kali- salzen verpachteten Bergwerksfelder 353 592, Zs. 29 712, Anlehen-Zs. 8. Sa. M. 393 190. Kurs der Aktien Ende 1888–1910: 57.10, 97, 97, 88, 91.50, 103.50, 120, 113.40, 107, 93, 81, 83.25, 90, 106.10, 99.75, 93.50, 98.25, 120.50, 107.50, 111.50, 112, 119.60, 120.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1910: 3, 2, 2½, 5, 6¾, 6, 6¾, 7, 7, 6, 5, 2½, 2½, 2½, 5, 7, 5½, 4, 5, 5 5 6, % % 7½ %. Coup.-Verj. 4 J. (K.) Direktion: E. Rudolph, F. Settgast. Prokurist: Heinr. Jahn. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. G. Strupp, Meiningen; Stellv. Landrat Marr, Sonneberg; Oberstleutn. a. D. Hossfeld, Oberst z. D. Adolf von Wolfersdorff, Bank-Dir. Max David, Meiningen; Rentier Berthold Hochrein, Geh. Reg.-Rat Kammerh. v. Stocmeier, Hildburghausen; Centralsparkassen-Dir. Georg Sieler, Römhild; technischer Beirat: Reg.- u. Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Leubuscher, Meiningen. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Meiningen, Apolda, Eisenach, Frankenhausen, Gotha, Hildburghausen, Jena, Kahla, Neustadt (Orla), Pössneck, Ruhla, Saalfeld a. S., Salzungen u. Sonneberg; Bank f. Thür. A-G., vorm. B. M. Strupp; Frankf. a. M. und Berlin: Mitteld. Creditbank; Berlin: Nationalb. f. Deutschl.