984 Salz- und Kali-Bergwerke. Akt.-Ges. Bismarckshall in Samswegen (Kreis Wolmirstedt). Gegründet: 13./2. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 25./3. 1905 in Essen (Ruhr). Sitz nach Samswegen verlegt lt. G.-V. v. 26./6. 1906. Letzte Statutänd 26./11. 1906, 22./3. 1909, 3./5 1910, 28./6. 1911. Gründer: Geh. Bergrat Gen.-Dir. Dr. jur. V. Weidtman, Aachen; Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Bank-Dir. Oskar Schlitter, Essen; Gust. Stähr, Hamburg; Fabrikbes. Paul vom Rath, Cöln. Auf das A.-K. ist folgende Einlage gemacht: Geh. Rat Dr. jur. Victor Weidtman zu Aachen brachte in Anrechnung auf die von ihm übernommenen Aktien als Sacheinlage in die Akt.-Ges. ein: Bohrungen mit den Rechten aus den darauf erlangten Mutungen auf Steinsalze, und zwar: Bismarckshall . II, de. N. II, do. Nr. IV, do N V, do. MNr. VI, ferner die auf Soele eingelegte Mutung Bismarckshall Nr. Ta. Der Wert dieser Einlage ist M. 2 000 000 und gewährte die Ges. hierfür dem Inferenten Aktien zum Nennbetrage von M. 4 000 000, auf welche 50 % des Nennbetrages eingezahlt gelten. Die weitere Million wurde bar von den Gründern übernommen. Die Vollzahl. sämtl. Aktien erfolgte in Raten bis 1./1. 1906. Die Ges. wurde bei allen Bohrungen in der Teufe von 300–500 m mit Kalisalz fündig. Die Gerechtsame umfasst 12 preuss. Maximalfelder auf Steinsalz u. beibrechende Salze u. eines auf Soole in der Umgeb. v. Magdebg. neben Wolmirstedt. Die Bohrungen wurden mit Erlangung von 13½ Maximalfeldern von je ca. 2 189 000 qm Grösse beendet. Mit den Schachtabteufungsarbeiten der Schachtanl. bei Samswegen wurde Mitte 1906, der Errichtung der hierzu nötigen Tagesanlagen, sowie mit dem Ausbau einer eigenen Zechenbahn ist 1907 begonnen worden. Wiederholte Störungen, denen der Abteufbetrieb in der ersten Hälfte 1907 ausgesetzt war, machten eine Reihe schwieriger und zeitraubender Sicherungsvorkehrungen erforderlich, deren Durch- führung in der zweiten Hälfte des Jahres 1907 gelungen ist. Die letzte der wasserführen- den Gebirgsschichten wurde in 105 m Teufe mit dem Schacht durchsunken, und es konnte die Legung des letzten Keilkranzes bei 125, 80 m u. damit endlich der völlige Abschluss der Wasser nach unten erfolgen. Am 1./9. 1908 stand die Schachtsohle bei 204 im Teufe im trocknen, dem untern Buntsandstein angehörenden Letten. Das Anfahren des Salzes wurde im Sept. 1908 erwartet. Die Anschlussbahn nach Station Grossammensleber ist 1911 fertiggestellt. Mit Rück- sicht auf das Abteufen des Harzer Schachtes (s. unten) ruhten die Arbeiten bei Schacht Samswegen seit 1907, doch ist die Wiederaufnahme der Abteufarbeiten im J. 1910 erfolgt u. stand der Schacht nach Durchteufung des jüngeren Steinsalzes Ende Mai 1911 bei 475 m Teufe im Salzton. Die Lage des Unternehmens im Bergfreien und das dadurch gegebene Fehlen eines Nachbarwerks, mit dem man zur Lösung der Frage des zweiten Schachtausganges durch- schlägig werden könnte, zwang die Ges., den geänd. bergpolizeil. Vorschriften, die den zweiten Schachtausgang verlangen, schon jetzt Beachtung zu schenken. Um die Inanspruch- nahme der Aktionäre nach Möglichkeit zu umgehen, wurde mit den beiden Kaliwerken A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode u. A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt a. H. folgender Vertrag getätigt u. in der G.-V. der Bismarckshall-Aktionäre v. 1./9. 1908 gut- geheissen: Die A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkauften der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder, gelegen in den Gemarkungen Bischofferode, Hauröden, Holungen, Brehme, Tastungen u. Wehnde, für M. 2 000 000. Aus diesem Bergwerksbesitz, umfassend 29 684 060 qm Grubenfelder, wurde 1909 die Gew. Weidtmanshall gegründet; Grundbesitz jetzt ca. 14 ha. Der Kaufpreis war in 5 % Teilschuldverschreib. der Gew. Weidtmanshall zu entrichten. die durch Eintragung einer Hypoth. an I. Stelle des verkauften Bergwerkseigentrotzs, der zur Ausbeutung dieser Bergwerksfelder zu erwerbenden Grundstücke einschl. der zum gleichen Zwecke zu errichtenden Betriebsanlagen sicher zu stellen sind. Die 1. Halb- jahrsrate der Zinsen war am Guartalsersten nach dem Antreffen eines abbauwürdigen Kali- lagers beim Durchteufen im Schacht oder beim Auffahren durch Querschlag, spät. aber am 1./1. 1911 fällig. Die Rückzahl. der Oblig. erfolgt ab 1./7. 1914 nach Massgabe eines aufzustell. Tilgungsplanes zu 103 % innerh. 20 Jahren, wobei gänzl. Tilg. nach 1914 mit 6 monat. Frist vorbehalten ist. Von dem Kaufpreis erhielt Westohm M. 1 550 000, Neubleicherode M. 450 000 Teilschuldverschreib.; Bismarckshall verpflichtete sich, Neubleicherode gegenüber in dem oben genannten Feldesteil zwischen den Dörfern Bischofferode und Holungen eine Schacht- anlage in der Weise anzulegen, dass der Schachtpunkt südl. der Chaussee zwischen den genannten Orten, und zwar noch innerh. der Gemarkung Bischofferode liegt. Bismarckshall u. Neubleicherode verpflichteten sich gegenseitig, nach Vorschrift der Bergbehörde auf mög- lichst kurzem Wege eine unterird. Verbindungsstrecke ihrer beiden Schächte herzustellen, jede Partei auf eigene Kosten bis zur Grenze ihres Bergwerkseigentums. Die Verbindungs- querschläge sind so anzulegen, dass die Bergwerke beider Ges. jederzeit wasserdicht abge- schlossen werden können. Jede dieser beiden Ges. kann ohne Entgelt den Schacht der anderen als zweiten fahrbaren Ausgang gemäss den bergpolizeil. Vorschriften benutzen und hat den unterird. Verbindungsweg innerh. ihrer Feldesgrenzen einschl. des Schachtes stets in einem betriebssicheren Zustande zu halten. Die Konsolidierung der neu erworbenen Grubenfelder und die Bildung der 100 teiligen Gewerkschaft Weidtmanshall erfolgte am 27./7. 1909 (s. oben). Sämtl. 100 Kuxe von Weidtmanshall sind im Besitz von Bismarckshall. Von den zu Mutungszwecken nieder- gebrachten Bohrungen sind 6 Bohrungen zum Aufschluss der Felder durch die Kalilager