988 Salz- und Kali-Bergwerke. Bau des Schachtes von Ilsenburg, in der Gemeinde Wustrow, der mit Schacht Rudolph von Teutonia duerschlägig wird, ist bereits begonnen worden. Als Kaufpreis für Ilsenburg erhielt Teutonia M. 135 000 bar u. M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von Ilsenburg, verzinsl. ab 1./7. 1913. Ausser Ilsenburg hat die Ges. Teutonia in 1910 ein zweites Tochterwerk, die Gew. Wartburg abgetrennt, in derem Terrain bereits kalifündige Bohrungen niedergebracht sind. Mit der Gew. Ilsenburg u. Wendland wurden Vereinbarungen dahin getroffen, dass alle 3 Werke gemeinschaftlich durchschlägig werden sollen, sodass dadurch die Zweischacht- frage für alle 3 Beteiligten gelöst ist. Produktion: Während des provis. Vertragsverhältnisses mit dem Syndikat u. nach dem Eintritt in dasselbe hat die Ges. im Geschäftsjahre 1908 geliefert: 417 264 dz Kainit bezw. Hartsalz, 3112 dz Carnallit, 27 614 dz Chlorkalium 80 %, 16 447 dz Düngesalz 40 %, 2024 dz Düngesalz 30 %, 1720 dz Düngesalz 20 %, 1750 dz Kalidünger 38 %, entsprechend 73 845 dz reinem Kali. Die Ges. hat nach dem Syndikatsvertrage obliegende Lieferungsverpflicht. von Erzeugnissen der Gruppe II in Ermangel. einer eigenen Sulfatfabrik im Austauschwege erfüllt. Im Jahre 1909 setzte die Ges. in den einzelnen Gruppen ab: 44 501.19 dz Chlorkalium 80 %, 4730 dz Kalidünger 38 %, 55 893 dz Kalidüngesalz 40 %, 6343.70 dz Kalidüngesalz 30 %, 9545 dz Kalidüngesalz 20 %, 504 608 dz Kainit Hartsalz, 13 129 dz Carnallit. Diese Mengen entsprechen einem Gesamtabsatz von 114 224.64 dz K 0 (reines Kali). Der Anteil in schwefel- saurem Kali u. schwefelsaurer Kalimagnesia (Gruppe II) wurde im Austausch erledigt, da sich die Ges. für die Herstellung dieses Produktes noch nicht entschliessen konnte. Absatz im Jahre 1910: 4739 dz Carnallit, 86 153 dz Kainit Hartsalz, 49 423 dz Kalidünge- salz 40/42 %, 6539.25 dz Kalidüngesalz 30/32 %, 45 326.19 dz Chlorkalium 80 %, 4280 dz Kali- dünger 30 %. Diese Mengen entsprechen einen Gesamtabsatz von 57 232 dz K20 (reines Kali). kommen noch 45 849 dz K20 in Form von Rohsalzen, Düngesalzen u. schwefel- sauren Salzen, welche Mengen die Ges. im Wege der Quotenübertragung bezw. Austausch an andere Werke zur Lieferung abgegeben hat. Kabital: M. 4 750 000 in 4750 Inh.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1901 um M. 300 000 in 300 Aktien, lt. G.-V. v. 21./11. 1903 um M. 650 000 durch Aus- gabe von 650 Aktien, von denen 216 bezw. 34 Stück nach G.-V.-B. v. 20./12. 1902 bezw. 27./6. 1903 durch Übertrag. des gesamten Vermögens des Konsortialunternehmens Saxonia zu Hannover auf die Teutonia als vollgezahlt galten, die übrigen 400 zu pari begeben und seit 5./10. 1905 vollbezahlt sind. Zur Herstellung der Schacht- u. sonstigen Anlagen beschloss die G.-V. v. 7./10. 1905 weitere Erhöhung des * K. um M. 2 500 000 (auf M. 3 750 000) in 2500 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Inh.-Aktien, übernommen von einem Konsortium unter Tragung der Kosten zu pari, angeboten den Aktionären 1: 2 v. 13./11.–1./12. 1905 zu 106.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 7./10. 1905. Gleichzeitig wurden die l bisher auf Namen lautenden Aktien in solche auf Inhaber abgestempelt. Nochmalige Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 9./4. 1908 um M. 1 000 000 (also auf M. 4 750 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 103 %, angeboten den alten Aktionären am 20. /5.–5./6. 1908 4: 1 zu 108 %, einzuzahlen 50 % u. das Aufgeld bei der Zeichnung, restliche 50 % waren mit se 25 % am 9./6. u. 30./7. 1907 fallig. Anleihe: M. 3 000 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 2./4. 1907 Die Teilschuldverschreib. dienen als Unterlage für die aufgenommene Bankschuld. Hypotheken: M. 340 051 auf Arbeiterkolonie. Geschäftsjahr: Seit 1899 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 25 000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerkskto 4 057 053, Grundstücke 330 520, Gebäude 1 336 923, Fabrikmasch.-Anlage 926 999, elektr. Zentrale, Anlage u. Apparate 940 596, Werk- zeuge, Geräte, Utensil. 30 000, Bureau u. Laboratorium 1, Gespanne 1, Entlaugenleitung 450 310, Eisenbahn 308 018, Arbeiterkolonie 463 993, Schulbaubeitrag 1, Material. inkl. Kohlen u. Säcke 53 709, Beteilig. 17 251, Kaut. (Staatsp. u. Sparkassenbücher) 80 127, Kassa 3064, Feuerversich.-Prämien 9722, Waren 176 120, Debit. 331 600, Avale 341 200. – Passiva: A.-K. 4 750 000, Hypoth. Arb.-Kolonie 340 051, vertragsmäss. Bankkredit, als Unterlage dienen die Schuldverschreib. 3 000000, Kredit. 217 715, festverz. Darlehen 796 775, Rückstell. für Syndikatsspesen, Reichsabgabe 81 871, Avalakzepte 341 200, R.-F. 16 675, Tant. an Vorstand 15 000, Div. 285 000, Vortrag 12 924. Sa. M. 9 857 213. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 267 272, Zs., Wohnhäuser Arb.-Kolonie 7472, Syndikatsspesen u. Reichsabgaben 123 426, Arb.-Versich. 31 791, Gen.-Unk. 103 158, Abschreib. 240 783, Gewinn 329 599. – Kredit: Vortrag 15 315, Bergwerks- u. Fabrikbetrieb 1 084 285, aussergewöhnl. Einnahme 3903. Sa. M. 1 103 503. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am ――, 1911; 115 %. Dividenden: 1898/99–1899/1900: 0, 0 %; 1901–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1910: 0, 6 %. Direktion: Max Steinbichler, Wilh. Hüttner. Prokurist: Herm. Cares, Wustrow i. H. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Stellv. Landrichter Fritz Küster, MWeissenstein; Dr. Alfred List, Dir. Karl Mailänder, Berlin; Gen.-Dir. Rich. Sauerbrey, Stass- furt; Bergwerksbes. Heinr. Vaerst, Essen; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck; Gen.-Dir. Dr. Arnold Strehle, Leopoldshall-Stassfurt; Rechtsanw. Dr. Cleffmann, Bochum.