Salz- und Kali-Bergwerke. Kaliwerk Ludwigshall Akt.-Ges. in Wolkramshausen. Gegründet: 20./11. 1900; eingetr. 2./2. 1901 bezw. 21./6. 1902 unter der Firma Kaliwerk Salzgitter mit Sitz in Salzgitter, Firma wie oben geändert u. Sitz nach Nordhausen ver- legt lt. G.-V. v. 29./3. 1905, dann lt. G.-V. v. 27./6 1907 Sitz nach Wolkramshausen verlegt. Letzte Statutänd. 28./6. bezw. 29./9. 1905, 7./6. 1907, 25./6. 1908, 25./6. 1910. Zweck: Gewinnung u. Verwert. v. Bergbau-Produkten in roher oder bearbeiteter Form mit Einschluss der Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente. Die Ges. erwarb urspr. das der Gew. Schlüssel in Struthütten gehörige Kaliwerk zu Salzgitter. Die Grubenarbeiten haben zu einem praktischen Resultat nicht geführt u. ist der Betrieb daher lt. G.-V. v. 27./11. 1903 eingestellt. Die Masch. wurden 1905 aus dem Schacht herausgenommen und dieser verfüllt. Über Erwerb der Poockschen Kalifelder bei Wolkramshausen, Hainrode s. unter Kapital in den früheren Jahrg. dieses Buches. Jetziges Besitztum der Ges.: 15 preuss. abgabefr. Normalfelder in den Gemarkungen Kleinfurra, Rüxleben, Wolkramshausen, Wernrode, Hainrode, Münchenlohra, Kleinwenden, Grosswenden und Kleinberndten mit 32 037 427 qm Flächeninh. Hiervon sind 6 Felder von insges. 12 796 521 qm unter den Namen „Konsolidiertes Kaliwerk Ludwigshall bei Wolkramshausen“ zu einem Ganzen vereinigt. Das Abteufen des Schachtes ist Anf. Mai 1905 begonnen u. in 21½ Mon. in einer Teufe von 684 m vollendet worden. Es sind zwei von einander unabhängige Fördereinricht., Kompressoren, Ventilatore etc. vorhanden. Der Anbruch des jüng. Steinsalzlagers erfolgte am 12./9. 1906 bei 473.40 m Tiefe. Am 7./1. u. 1./2. 1907 wurde je ein 4.8 u. 5 m mächtiges Kaliflöz bei 624 bezw. 651 m Teufe erschlossen. Diese Kalisalze bestehen aus Carnalliten u. Hartsalzen. Das zweite Lager ist in seiner ganzen Mächtigkeit abbaufähig. Im Jahre 1910 hat die Gesellschaft in ausgedehnterem Masse Aufschlussarbeiten vorgenommen. Anfang des Jahres 1911 ist man nördlich vom jetzigen Baufelde, oberhalb der 641-Metersohle, auf Mächtigkeiten bis zu 55 m gestossen. Im Osten schneidet die Kaliführung an der hier durchsetzenden Verdrückung ab; dagegen hat man nach Westen auf eine streichende Länge von 155 m das Lager in guter Beschaffenheit nachgewiesen und auch nach Norden die Lagermächtigkeit auf etwa 150 m verfolgt. In diesem Feldesteile hat die Gesellschaft Vorräte auf mehrere Jahre erschlossen. Die zur betriebsfertigen Herstellung der Schacht- anlage erforderlichen Arbeiten wurden 1907/08 vollendet, wie Aufstellung der definitiven Fördermasch., Beendigung der Schachtmauerung, Holzeinbau usw. Das gleiche gilt bezügl. der übrigen Tages- u. Bahnanlagen, diese mit Anschluss nach Kleinfurra. Das Jahr 1908 ergab einen Rohgewinn von M. 398 348, in dem der anteilgemässe Verlust der Elektrizitäts- werke u. chemischen Fabriken, G. q. b. H., aus dem Jahre 1907 in Höhe von M. 15 073 bereits berücksichtigt ist. Nach Abzug der Geschäftsunkosten u. Zs. M. 84 216 und unter Berücksichtigung anderer Einnahmen in Höhe von M. 81 626 verblieb ein Gewinn von M. 395 758, von denen rund M. 200 000 für Verluste, Abschreib. u. Ausgleiche der Elektr.- Werke u. chem. Fabriken zurückgestellt u. M. 54 901 zur Deckung des Verlustes aus 1907 verwandt werden. Die verbleibenden M. 140 857 wurden in Höhe von M. 129 629 für Ab- schreib. verwandt u. M. 11 228 auf neue Rechnung vorgetragen. Der Rohgewinn für 1909 von M. 379 018 wurde zu Abschreib. (262 774), Rückstell. wegen des Verlustes der Elektriz.- Werke (80 000), zu Rückl. (9413) u. als Vortrag (26 831) verwandt. Im Jahre 1910 hat sich infolge der umfangreichen u. kostspieligen Aus- und Vorrichtungsarbeiten das Erträgnis ver- mindert, denn der Rohgewinn betrug nur M. 325 561 (siehe unter Gewinn- u. Verlust-Konto). Die Ges. wird demnächst mit dem Bau einer zweiten Schachtanlage beginnen. Im J. 1910 erwarb die Ges. 63 Kuxe der Gew. Immenrode. Produktion: Absatz: 12908 1909 31 385 dz K0 782.55 dz K20 in Gruppe I 742 % II 18 46715 „ 506.88 , „ 1 III 99 7 2 998.42 „ 73 7* 7* M insges. 50 693.15 dz K:0 62 177.03 dz K20 Absatz: 1910 904,97 dz K:0 Gruppe 1 3 319,— 55 7* II 37 439856 „ III %― 352 „ IXV 3 871,– „ 0 V 7 zusammen: 75 846,05 dz K:0. Von dem der Ges. zustehenden Rechte, die Beteilig. in Gruppe IV gegen Gruppe I auszu- PPP%% tauschen, hat sie 1909 Gebrauch gemacht; hierdurch ist die verhältnismässig niedrige Absatzziffer von 1909 bedingt; auch hat die Ges. von dem ihr nach den Ausführungs- bestimmungen zum Reichskaligesetze zustehenden Rechte, die Beteiligung in Gruppe II * 8= = 8 8 0 3 82 9 PP (Kainit) durch Lieferung von Fabrik-Erzeugnissen zu erfüllen, teilweise Gebrauch gemacht. Einen Teil der auf sie entfallenden Mengen K:0 der Gruppe II wurde günstig verkauft, da die Ges. Kainit selbst nicht liefern kann. Die Aufnahme in das Kalisyndikat erfolgte 1908 mit Wirk. ab 1./7. 1908. Beteiligung 8 „ „. gung Anfang 1910: 12.43 Tausendstel; Anfang 1911: 11.78 Tausendstel. Die Kontingentsziffer nach dem Reichskaligesetz beträgt 11.34 Tausendstel.