Salz- und Kali-Bergwerke. 1003 Mitte 1906 gründeten die A.-G. Kaliwerk Ludwigshall u. die Nordhäuser Kaliwerke A.-G. die Elektrizitätswerke u. Chemischen Fabriken, G. m. b. H., Wolkramshausen, denen sich im Jan. 1908 die beuachbarte Gew. Immenrode anschloss. Für die Gründung dieser Ges. m. b. H. sprachen eine Reihe wirtschaftlicher Momente, von welchen hauptsächlich hervorzuheben sind die räumlich konzentrierte Lage der drei Werke u. die dadurch gegebene Möglichkeit, für sie eine gemeinschaftliche Zentrale zur Abgabe von elektr. Kraft u. Dampf an die Werke u. zur Verarbeitung u. Absetzung ihrer Rohprodukte, um durch diesen gemeinschaft- lichen Betrieb billigere Betriebskraft u. vorteilhafteste Verarbeitung der Kalisalze zu erzielen. Am 13./1. 1908 kam der Gesellschafter-Vertrag zustande. Alle drei Gesellschafter partizipieren an den Vorteilen u. Lasten des gemeinsamen Werkes zu gleichen Teilen. Die Fabrik ist für die Verarbeitung von Carnallit u. Hartsalz, sowie zur Herstellung von sämtl. chloridischen u. sulfatischen Erzeugnissen einschl. Kieserit u. Chlormagnesium eingerichtet. Bis 1909 arbeitete die Elektrizitätswerk u. Chem. Fabrik mit Verlust, gedeckt von den Be- teiligten. Ferner beteiligte sich die A.-G. Ludwigshall an den von den Werken des sogen. Südharzkonzerns errichteten „Technischen Zentralbüro Südharzer Kaliwerke“ in Nordhausen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 gleichwert. abgest. Aktien à M. 1000. Über die Wand- lungen des A.-K. siehe Jahrg. 1909/10 dieses Jahrbuches. Anleihe: Zur Ablös der zum Ausbau des Werkes in Anspruch genommenen Bankkredite beschloss die G.-V. v. 25./6. 1910 die Ausgabe von M. 2 000 000 mit 5 % in halbjährl. Raten verzinslicher u. mit 103 % rückzahlbarer Teilschuldverschreib. Zum Vertreter der jeweiligen Inhaber jener Schuldverschreib. ist die Deutsche Treuhand-Ges. zu Berlin bestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), event. Sonder-Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000 zu Lasten des Unk.-K.), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 2 347 872, Schacht- u. Gruben- bau 1 545 595, Grundstücke 29 817, Betriebsgebäude 421 046, Wohngeb. 155 010, Zechenplatz, Wegebau u. Tiefbauten 49 859, Masch. 223 871, Geräte 60 073, Grubenpferde u. Fuhrwerk 2648, Mobil. 5956, Betriebsstoffe 9096, Beteilig. 664 425, Wertp. 34 850, Kassa 9404, Elektrizitäts- werke u. chem. Fabriken, G. m. b. H., Wolkramshausen vertragl. Darlehn 1 650 000, lauf. Rechnung 205 646, sonst. Debit. 37 311, vorausgez. Versich. 1622. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 2 000 000, do. Zs.-Kto 25 000, rückst. Löhne u. Knappschaftsbeiträge 24 016, Gläubiger 359 602, Rückstell. f. Steuer a. Gewinnanteilscheine 8000, R.-F. 1413, (Bürgschaften 346 600), Gewinn 36 070. Sa. M. 7 454 102. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 48 320, Anleihezs. 59 685, Minder- erlös u. Ausgabekosten d. Anleihe 75 967, Bankzs. u. Vergüt. 60 593, Knappschaftsbeiträge 21 665, Abschreib. 156 747, Gewinn 36 070 (davon Rückstell. f. Steuer a. Gewinnanteilscheine 7000, z. R.-F. 8587, Vortrag 20 483). – Kredit: Vortrag 26 831, Betriebsrechnung, Rohgewinn 325 561, Zs. 103 604, Mieten u. Pacht 3051. Sa. M. 459 049. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 30% 1911 82 %. Dividenden: 1900/01–1904/05: 0 %; 1905 Okt.-Dez.: 0 %; 1906–1908: 0, 0, 0 % (Bau- jahre); 1909–1910: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Kaufm. H. A. Peckolt, Nordhausen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Busch, Berlin-Grunewald; Stellv. Bank-Dir. The Losen, Düsseldorf; Gutsbes. Dr. Heinr. Ebeling, Liedingen: Bank-Dir. G. W. von Waldthausen, Essen; Gen.-Dir. Rud. Nöllenburg, Berlin-Grunewald; Gutsbes. Herm. Dannen- baum, Kniestedt. Zahlstellen: Düsseldorf: Berg. Märk. Bank; Berlin: Deutsche Bank; Essen-Ruhr; Essener Credit-Anstalt. 6 2 7 0 3 Nordhäuser Kaliwerke Akt.-Ges. in Wolkramshausen (Prov. Sachsen). Gegründet: 11./11. 1905; eingetr. 9./12. 1905 mit Sitz in Essen a. d. R., lt. G.-V. v. 25./6. 1908 nach Wolkramshausen verlegt. Statutänd. 9./12. 1906, 25./6. 1908, 25./6. 1910. Gründer: Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Rechtsanwalt Dr. Hch. Busch, Essen a. d. R.; Dir. Rud. Nöllenburg, Berlin; Bankier Eugen Laupenmühlen, Essen a. d. R.; Prokurist Paul Gremmler, Berlin. Näheres über die Gründung s. Jahrg. 1906/07 dieses Handbuches. Zweck: Bergbaubetrieb, insbes. Errichtung u. Betrieb eines Kaliwerkes in der Gemeinde Hain b. Nordhausen. Die Gerechtsame umfasst rund 9 preuss. Normalfelder in den Ge- markungen Rüxleben, Kleinfurra, Hain, Steinbrücken, Sundhausen, Grosswerther u. Uthleben; konsolidiert unter dem Namen: „Freie Reichsstadt Nordhausen“ mit einer Gesamtflächen- grösse von 19 518 498 qm. Der Grundbesitz beträgt 24 ha 50 a, hiervon sind durch den Schacht u. die Betriebsgebäude rund 1900 qm, durch Beamten- u. Arb.-Häuser rund 280 am bedeckt. Der Rest ist, soweit er nicht als Werkplatz, Hofraum und Garten dient, für später etwa erforderliche Erweiterungsbauten vorbehalten. – Betriebsanlagen: Ein am 23./4. 1906 begonnener, am 12./9. 1907 fertig gestellter, 600 m tiefer Schacht mit den er- forderlichen Tagesanlagen u. zwar: Schachtgebäude, eisernes Fördergerüst, Capell-Ventilator, 3 Fördermasch.-Gebäude, Werkstattgebäude mit Magazin und Pferdestall, Kaue, Verwalt.- Gebäude, Kantine, Pumpstation, Kesselanlage, elektr. Zentrale, Drahtseilbahn und Doppel-