1012 Petroleum-Industrie. unlängst eine Raffinerie in Mährisch-Schönberg angegliedert. Ferner sind ausser den west- galizischen Terrains die schon längere Zeit in Produktion stehenden Rohölgruben der Erdöl- werke ,Galizien“ sowie die „Prinz Alexander Thurn u. Taxis'sche Rohöl-Transport- und Magazinierungsgesellschaft m. b. H.“ in ihren Besitz übergegangen. Die Austria-Ges. soll 1911 mit der Trzebinia-Ges. verschmolzen werden. 7. Das Bergwerksgerechtsame- u. Beteiligungs-Konto hat sich 1910 dadurch erheblich vermindert, dass die Ges. nach dem Zustandekommen des Reichs-Kaligesetzes verschiedene schachtreife Kalifelder mit gutem Nutzen abgestossen hat. Das für 1911 ausgewiesene Erträgnis aus Bergwerksbeteiligungen und Effekten ist teils hierauf, teils auf die Ver- äusserung von Kali-Oblig. zurückzuführen. Der noch auf dem Konto verbleibende Bestand von M. 425 465 umfasst ausser grösseren kalihöffigen Gebieten im Hannoverschen unter anderem 246 Kuxe der Gew. Reichenhall, 168 Kuxe der Gew. Hannover-Thüringen und 252 Kuxe der Gew. Heiligenmühle, die sämtlich am 31./12. 1910 mit je M. 1 zu Buche standen, ferner 570 Anteile der 1000 teiligen Bohrges. Kaliwerke Weimar, die über ein Konzessionsgebiet von etwa 275 Weimarischen Feldern verfügen, in denen kürzlich der erste Kalifund von guter Beschaffenheit, wenn auch in beträchtlicher Teufe, erbohrt worden ist; sodann sind darin enthalten 333 Kuxe der in Bildung begriffenen Kali-Gewerkschaft Dönges, an welcher der Grossherzogl. Sächs. Staatsfiskus und die Gew. Heiligenroda eben- falls mit je einem Drittel beteiligt sind. Dies Unternehmen ist mit den Vorbereitungen zu Bau des Schachtes beschäftigt, der das Haupt-Kalilager in der Teufe von 360 m antreffen wird. Infolge der Beteiligung des Grossherzogl. Staatsfiskus bleibt das Werk von der für Privatwerke gesetzlich vorgesehenen Karrenzzeit verschont. Kapital: M. 13 000 000 in 13 000 Aktien à M. 1000. Auf Verlangen eines Aktionärs müssen die Nam.-Aktien kostenlos in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 400 000, dazu lt. G.-V. v. 10./6. 1899 M. 300 000. Zwecks Ausbau des Unternehmens u. Vermehrung der Bohranlagen weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 25./6. 1900 um M. 350 000 in 350, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 112 %, an- geboten den Aktionären 2: 1 zu 115 %. Die G.-V. v. 25./1. 1904 beschloss Erhöhung um weitere M. 350 000 in 350 Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 160 % nebst Tragung aller Kosten, angeboten den Aktionären 3:1 zu 166 %. Weiter erhöht It. G.-V. v. 3./3. 1905 um M. 500 000, begeben an die Gew. Hansa in Wietze u. Thal gegen Einbring. der Aktiven u. Passiven derselben in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1905 um M. 700 000 in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906. Diese Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre an Bankier Wilh. Laupen- mühlen in Berlin zu pari begeben, der dagegen das Unternehmen der Elsäss. Petroleum-Ges. zu Amsterdam u. Walburg in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. einbrachte. Die Einbringung erfolgte schuldenfrei, mit Ausnahme von M. 113 568 Verbindlichkeiten der Elsäss. Petroleum-Ges.- welche die Deutsche Tiefbohr-A.-G. übernahm. Das Bankhaus Laupenmühlen & Co. bot von diesen 700 neuen Aktien 380 Stück den Aktionären der Deutschen Tiefbohr-A.-G. 5 1 zu 305 % an. Durch G.-V.-B. v. 15./3. 1906 erfolgte eine weitere Erhöhung um M. 4 025 000 (auf M. 6 625 000) durch Ausgabe von 4025 Aktien mit Div.-Ber. vom 1./1. 1906. Von diesen neuen Aktien wurden 3500 Stück unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an ein von der Rhein. Bank, Essen (Ruhr) und dem Bankhause Laupenmühlen & Co., Berlin, gebildetes Kon- sort. zu pari begeben, wogegen das Unternehmen der Pechelbronner Oelbergwerke in Schiltig- heim in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. eingebracht wurde. Gleichzeitig zahlte die Deutsche Tiefbohr-A.-G. an die Pechelbronner Oelbergwerke M. 850 000. Weitere 300 Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu pari an die Vorbesitzer der Gew. Gute Hoffnung im Elsass gegen Einbringung dieses Unternehmens in die Deutsche Tiefbohr- A.-G. begeben. Restl. 225 Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre an das Bankhaus Laupenmühlen & Co., Berlin, zu pari begeben gegen Einbringung von Kali- u. Erdölgerechtsamen in der Provinz Hannover. Die G.-V. v. 31./5. 1910 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 375 000 (auf M. 8 000 000) in 1375 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von einem Bankenkonsort. (Rheinische Bank in Essen etc.) zu 240 %, angeboten den alten Aktionären M. 1 104 000 6: 1 von 14.–28./6. 1910 zu 250 %. Von den nicht be- zogenen Stücken und von den restlichen 271 Aktien musste die Rheinische Bank von dem Erlös über 275 % die Hälfte der Deutschen Tief bohr-Akt.-Ges. vergüten. Diese Emiss. er- folgte zum Zwecke des Erwerbs von neu ausgegebenen Aktien der Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke (s. oben). Nochmalige Erhöhung um M. 5 000 000 (auf M. 13 000 000) beschloss die G.-V. v. 29./5. 1911 zum Zwecke der Ausdehnung ihrer Interessen in der Hannoverschen Erdölindustrie, sowie der Österr, Raffinerie-Industrie. Auf die A.-K.-Erhöhung wurden aus- gegeben 5000 Stück je auf den Inhaber u. über M. 1000 lautende Aktien, die am Gewinn des Jahres 1911 mit der Hälfte desjenigen Betrages teilnehmen, der auf jede der alten 8000 Aktien entfällt, 549 Stück zum Kurse von 300 %, 4451 Stück zum Nennbetrag. Diese 4451 Aktien sind bis zum 1./10. 1911 ganz oder teilweise auf Anweisung der Deutsche Erdöl-Akt.- Ges. zu Berlin jederzeit Dritten zu überlassen gegen Zahlung des Nennbetrages zuzüglich 5 % Jahreszinsen auf die eingezahlten Beträge, jedoch, wenn diese Überlassung nicht bis zum 1./10, 1911 ganz oder teilweise verlangt sein sollte, bestmöglichst zu verwerten, in welchem Falle die Deutsche Erdöl-Akt.-Ges. an dem den Nennbetrag übersteigenden Erlöse mit 90 % beteiligt ist. Das gesamte A.-K. zerfällt nunmehr in 13 000 Stück je über M. 1000 lautende Aktien, von denen ein Teil auf Namen u. der andere Teil auf den Inhaber lautet,