1014 Petroleum Industrie. die Zwecke des Unternehmens, sowie Abschluss von Verträgen jeder Art mit Regierungen, staatl., kommunalen oder sonst. Behörden. Die Ges. besitzt Aktien der „Steaua Romana“', A.-G. für Petroleum-Ind. in Bukarest (Div. 1903/04–1909/10: 8, 8, 6, 8, 9, 8, 8 %), der Deutschen Mineralöl- Ind.-A.-G. in Cöln mit M. 2 250 000 (letzte Div. 6 %), sowie eine Beteiligung von ca. M. 3 700 000 an der Europ. Petroleum-Union G. m. b. H. u. am Kasbek-Syndikate Lim. in London. welch letztere Ges. Bohrkonzessionen bei Grosny (Kaukasus) besitzt. Die kleine Beteiligung an diesem Unternehmen steht jetzt mit M. 1 zu Buch. Die Aktien der „Schodnica“ A.-G. für Petroleum-Industrie in Wien wurden 1907 zum grössten Teil verkauft. Von dem Gewinn der D. P.-A.-G. für 1905/06 wurden M. 400 000 einem Spez.-R.-F. überwiesen und M. 465 474 zu Aßbschreib. auf Beteil. verwendet. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000; M. 11 000 000 bei der Gründung, rest- liche am 30./3. 1905 eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Beteilig. 23 663 029, Debit. 1 200 360, Kassa 2821, Kasbek Syndicate Abwickelungskto 5 500 000, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 369 073 (Rückl. 66 291), Spez.-R.-F. 400 000, Kredit. 2 693 020, Kasbek Syndicate Verrech- nungskto 5 500 000, Div. 1 000 000, Tant. an A.-R. 22 222, Vortrag 381 895. Sa. M. 30 366 211. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, Abgaben u. Stempel 110 416, Abschreib. 639, Gewinn 1 470 409. – Kredit: Vortrag 144 574, Beteilig. 1 432 115, Zs. 4775. Sa. M. 1 581 464. Dividenden: 1904: 5 % p. r. t. (7 Mon.); 1904/1905–1909/1910: 5, 0, 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Emil Georg Stauss. Prokuristen: Dr. Ernst Kliemke, A. Fuhrmeister, Dr. jur. Werner Vogel. Aufsichtsrat: (10) Vors. Bank-Dir. Arthur von Gwinner, Stellv. Bank-Dir. E. Heinemann, Bank-Dir. Herm. Marks, Berlin; Bank-Dir. Felix Kuranda, Wien; Bank-Dir. Karl Mommsen, Geh. Reg.-Rat Rich. Witting, Berlin; Dr. P. Stern, Frankf. a. M.; Wirkl. Geh. Rat Dr. Eugen von Jagemann, Exc., Heidelberg; kgl. Bergrat a. D. Georg Gothein, Breslau. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Mitteld. Credit- bank, Nationalbank f. Deutschl.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Mitteld. Creditbank, Jacob S. H. Stern. Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke, A.-G. in Berlin. Gegründet: 14./8. 1881; eingetr. 15./8. 1881. Statutänd. 21./11. 1899, 21./11. 1903, 31./3. 1906, 25./2. 1911, wonach der Sitz der Ges. im J. 1911 von Peine nach Berlin verlegt wurde. Zweck: Erwerb von dingl. Rechten u. Gerechts. auf Petroleumländereien, Kauf, Verkauf, Pachtung u. Verpachtung solcher Anlagen zur Verarbeitung u. Verwertung von Petroleum u. dessen Produkten, sowie Anlage u. Ausnutzung anderer industr, Unternehm. Die Ges. ist entstanden aus den Akt.-Ges. Petroleum-Land-Ges. in Peine, Ölheimer Petroleum-In- dustrie-Ges. Adolf M. Mohr u. Deutsche Petroleum-Bohr-Ges. in Bremen. Die dingl. Rechte der Akt.-Ges. umfassten einen Kali-Salzvertrag, den die Ges. gegen die früheren dingl. Rechte auf Hänigsen von der Firma Max Meyerstein in Hannover eingetauscht hatte. Nach der letzten Sanierung der Ges. im J. 1903 stand das sogenannte Gerechtsame-Kto mit M. 1 200 000 zu Buche; dasselbe bestand damals aus Ölverträgen auf 1944.77 ha im Gebiete Hänigsen. 1905 wurde beschlossen, diese Bohrverträge für Hänigsen einzutauschen in 326 ha = 1200 Morgen dingliche Rechte auf Kali u. 01 in Oldhorst. Die Gerechtsame, deren entsprechender Kali- salz- u. Olbohr-Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, standen 1909 mit noch M. 1 200 000 zu Buche, worauf lt. G.-V. v. 5./2. 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten; weitere M. 200 000 sollen noch abgeschrieben werden. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, OÖdesse (Bohrwerk Olheim) u. Obershagen umfasst zus. 16, ha 93.32 a. Die nicht benutzten Olheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in OÖlheim wurden im J. 1910 9 neue Bohrlöcher fertiggestellt. Davon wurden nur 3 ölfindig, während 6 ohne Erfolg blieben. Im Pumpbetrieb waren zu Beginn des Jahres 22 Löcher. Es kamen im Laufe des J. 1910 hinzu 3, stillgelegt wurden 3, sodass am Schluss des J. 22 Löcher im Betriebe waren. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kali- gewerkschaft Riedel und ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dinglichen Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergütung (s. oben). Die ordentl. G.-V. vom 31./3. 1906 beschloss Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse vou je M. 250 bezw. 50 erforderten; der Verkauf erfolgte im Nov. 1908 mit einem buchmässigen Verlust von M. 38 300. Rohöl-Produktion in Olheim 1901–1910: 501 701, 439 126, 750 909, 751 492, 755 748, 483 642, 699 255, 745 391, 768 969, 503 301 kg. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die ÜUbernahme einer Beteiligung, d. h. den Erwerb von sogenannten Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdöl- unternehmung, nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice und zu dem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 503 000, was bis Anfang 1910 noch nicht geschehen ist. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Steyj wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges.