1016 BPetfofen n dustrie. Carl Lorentz, Berlin. In Anrechnung auf das A.-K. brachte die Deutsche Tiefbohrges. in Berlin eine Anzahl ihr gehörender in den Gemarkungen Wietze und Steinförde liegender Grundstücke, ferner die Rechte aus einer Reihe von Verträgen, sowie Gerechtsame ein. Der Wert für die Einbringung an Grundstücken, Vertragsrechten und Gerechtsamen ist auf M. 1 604 000 bezeichnet worden. Die Deutsche Tiefbohrges. brachte ferner ein: Nom. M. 447 500 mit 85 % eingezahlte Stammanteile der Ölterrain-Ges. Steinförde m. b. H. zu Berlin zum Preise von M. 560 000, ferner sämtliche Geschäftsanteile der Handorfer Erdölwerke zum Preise von M. 550 000, 145 Kuxe der Gewerkschaft Stella zu Berlin mit M. 102 000 und 350 Kuxe der Gewerkschaft Kronprinzessin zu Gotha für M. 55 000; weiter ihre in den Gemeinden Wietze, Wieckenberg, Hornbostel und Bannetze befindlichen Ge- bäude, Eisenbahnanschlüsse, Tanks, Pumpeneinrichtungen, Röhren, Betriebsmaschinen etc. einschl. dreier Bohrtürme etc. Der Preis für diese Einbringung ist auf M. 369 000 fest- gesetzt worden. Sie brachte ferner 3 Bohrtürme etc. ein, wofür sich der Preis auf M. 187000 belief. Der Mitgründer, Baurat Carl Plock, brachte ein: 855 Kuxe der Gew. Stella zum Preise von M. 599 000 sowie alle Rechte aus einer Reihe von Verträgen mit Besitzern in Hornbostel und Steinförde zur Ausbeutung bestimmter Grundstücke auf Petroleum zum Preise von M. 202 000 und schliesslich ein Grundstück für M. 3000. Als Gegenwert für die Sacheinlagen, welche sich bei der Deutschen Tiefbohrges. auf M. 3 427 000 und bei Baurat Plock auf M. 804 000 belaufen, erhielten die Einbringer 3427 resp. 804 als vollgezahlt geltende Aktien. Der Rest der Aktien ist gegen Barzahlung übernommen worden, und zwar von der Deutschen Tiefbohrges. 366 Aktien à M. 1000. Die Verträge über die Aus- beuterechte und Gerechtsame lauten übereinstimmend dahin, dass die Grundbesitzer ihr Abbaurecht auf die unter ihren Grundstücken lagernden nutzbaren Substanzen an die Inferenten resp. deren Rechtsvorgänger gegen Wartegelder und Förderzins sowie gegen Entschädigung für niedergebrachte Bohrlöcher übertragen. Zweck: Erwerb, Ausbeutung, Pachtung und Verwertung von Erdölterrains und Ercdöl- gerechtsamen, Erwerb, Verarbeitung und Veräusserung von Erdöl und Erdölprodukten u. Errichtung und Betrieb von Erdölraffinerien und sonstigen für Gewinnung, Verarbeitung oder sonstigen Verwertung von Erdöl bestimmten Anlagen. Die Ges. kann ihren Betrieb ausser auf Erdöl auch auf andere bituminöse Stoffe sowie auf sonst. Mineralien erstrecken. Die Ges. besitzt z. Z. umfangreiche Erdölgerechtsame, teils als Eigentum, teils, wie sonst in Wietze üblich, als Pachtgerechtsame auf ewige Zeit in Gesamtgrösse von rund 1200 Morgen. Die Ges. besitzt verschiedene Bohrtürme neuester Konstruktion, mit denen sie seit Sept. 1907 die Bohrungen in eigener Regie niederbringt. Das erste Geschäftsjahr 1907 wurde hauptsächlich dazu benutzt, die übernommene Förder. aufrecht zu erhalten u. den Betrieb der durch die Ges. zusammengefassten Werke mäöglichst zu vereinheitlichen. Die Bohrergebnisse für 1907 u. 1908 werden als durchweg günstig bezeichnet. Es sind in 1907 26 Bohrungen ausgeführt worden, von denen nur eine erfolglos blieb; 1908 sind 58 neue Bohrungen entstanden, von denen sich 53 ausbeutungsfähig gestalteten; die 27 Bohrungen von 1909 wurden sämtlich ölfündig, auch 1910 diverse Bohrungen. Ölförderung 1907–1910 10 893 350, ca. 18 000 000, ca. 13 500 000, ca. 21 000 000 kg; für 1910 inkl. Celle-Wietze u. Tochter- gesellschaften. Neuanlagen u. Anschaffungen erforderten 1908 ca. M. 650 000. Zugänge 1909 M. 318 737, 1910 ca. M. 460 000, davon entfielen M. 108 834 auf Gerechtsame, M. 78 967 auf Betriebsgeräte, M. 103 380 auf Ölquellen, M. 77 001 auf Verrohrungen derselben. 1910 Pachtung der Raffinerie der Celle- Wietze A.-G. für Erdölgewinnung in Hornbostel bis 31./3. 1914, für einen jährl. Pachtzins von M. 20 000; gleichzeitig wurde eine Betriebs- vereinigung mit der gleichen Ges. bis 1915 eingegangen. Gewinnberechnung erfolgt in der Weise, dass das von Celle- Wietze investierte Kapital von M. 1 400 000 an dem Gewinn in der Weise teilnimmt, dass es 1¼, des erzielten Gewinnes erhält, während die übrigen 2% an die Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke fallen. Kapital: Ende 1910: M. 7 600 000 in 7506 Vorz.-Aktien u. M. 94 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 600 000. Um die Gestehungskosten der Erdölgewinnung zu verbilligen u. das Rohöl durch eigene Verarbeitung besser verwerten zu können, hat die Verwalt. den Betrieb mit dem benach- barten Rohölwerke zus. gelegt u. bereits bestehende Raffinerien dem Unternehmen angegliedert. Um die Anlagewerte der Ges. durch entspr. Abschreib. auf die Gerechtsame, mit denen der angegliederten Werke in Übereinstimm. zu bringen, beschloss die G.-V. v. 19./5. 1910, das Akt.-Kap., bestehend in M. 4 600 000 St.-Aktien, im Verhältnis von 2 zu 1 in Vorz.-Aktien zus.- zulegen. (Frist 27./6. 1910.) Ferner wurde beschlossen, den aus dieser Zus. legung der Ges. verbleibenden St.-Aktien, nämlich M. 2 300 000, ebenfalls die Rechte der Vorz.-Aktien bei- zulegen; nur M. 2 253 000 wurden eingereicht u. in Vorz.-Aktien umgewandelt. Die der Ges. infolge der Zus. legung zur Verfügung gestellten M. 2 253 000 St.-Aktien wurden von der Ges. als Vorz.-Aktien verwertet. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1910 vom Reingewinn vorweg 12 %, alsdann die St.-Aktien 6 %, und von dem dann noch verbleibenden Teile des Reingewinns erhalten die Vorz.-Aktien doppelt so viel wie die St.-Aktien. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien zunächst 100 % u. der Rest wird unter alle Aktien im Verhältnis des Nominalwertes verteilt. Zwecks Durchführ. der anderen Massnahmen wurden folgende Erwerb. von der Deutschen Tiefbohr-Ges. beschlossen: 1. der M. 2 000 000 Anteile der Deutschen Erdölwerke Wilhelmsburg G. m. b. H. zum Preise von M. 2 300 000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1910, 2. die gesamten auf M. 201 000 sich beziffernden St.-Anteile