1018 Petroleum-Industrie. Vertriebsverpflichtung der herzustellenden Produkte u. ohne die Verpflichtung, die aus Nr. 4 des Nachtragsvertrages vom 15./2. 1908 hervorgeht, wonach die 20 % Abgabe des Reingewinnes an die Verkäufer der zum Patent angemeldeten Erfindung zu zahlen ist; beide Verpflicht. verbleiben bei der einbringenden Ges. Der Wert dieser Einlage ist auf M. 100 000 festgesetzt; für sie erhielt die einbringende Ges. 100 für voll gezahlt erachtete Aktien. Diese hat die in der Anlage des Ges.-Vertrages näher verzeichnete Fabrikanlage, bestehend aus Gebäuden, Kesselanlage, Dampfrohrleitung, Kraftanlage, Rektifizieranlage. Pumpenanlage, Tankanlage, Rohrleitungen, Kran, elektr. Anlage u. Transportmitteln, zu einem Gesamtpreise von M. 259 000 errichten lassen. Die Gründer verpflichteten sich, diese Anlagen, die dauernd dem Geschäftsbetriebe der neuen Ges. zu dienen bestimmt sind, von der Mitgründerin zu erwerben u. ihr M. 259 000 zu vergüten. Die Gründungskosten u. Aktienstempel trugen die Gründer. Der Terrainbesitz der Fabrik besteht aus einem ca. 5000 qR. betragenden, am Wasser u. Bahn gelegenem geschlossenen Komplex in Birken- werder bei Berlin. Der Betrieb wurde im März 1909 aufgenommen. Zweck: a) die Fabrikation von chemischen Produkten aller Art, insbesondere die Aus- nutzung des zum Patent angemeldeten Geheimverfahrens zur Herstellung eines Ersatzes von Benzin u. Terpentin unter dem Namen „ Rapidin“; b) Anlage u. Ausnutzung ge- werblicher u. industrieller Unternehmungen jeglicher Art u. die Beteiligung bei solchen. Die in der G.-V. v. 30./6. 1910 vorgelegte Jahres-Rechnung für 1909 sc chliesst mit einem Verlust von M. 217 384, während aus 1908 noch ein Gewinn ven M. 1061 vorgetragen werden konnte. Es ist dies dar auf zurückzuführen, dass im August 1909 die Herstellung von Rapidin aufgegeben und die Fabrik stillgelegt w urde. Es werden deshalb auf das mit M. 70 000 zu Buch stehende Patent eine Abachreib. von M. 33 403 vorgenommen und Regressansprüche gegen das Erfinderkonsortium geltend gemacht. Die Gesamtabschreib. betragen M. 98 618, der Verlust auf Waren M. 32 465, Gen.-Unk. u. Löhne M. 71 782, Zs. etc. M. 15 580. Die Versuche, die Anlagen in eine Rohbenzin-Rektifikation umzuwandeln, haben günstige Erfolge gezeitigt und versprechen eine Rentabilität. Wegen finanzieller Rekonstruktion des Unter- nehmens schweben Verhandlungen. Es werden darüber einer a. o. G.-V. nähere Mitteilungen. gemacht werden. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 300 000 auf den Fabrikbesitz. Die Ges. ist verpflichtet, auf Verlangen der Gläubiger nach Ablauf eines Jahres Oblig. in gleicher Höhe auszugeben. Geschäftsjahr: Kalenderj., bis 1908 v. 1./5.–30./4. (erstes Geschäftsjahr v. 13./3.–30./4. 1908). Gen.-Vers.: Bis Ende Oktober. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Patent-Kto 100 482, Immobilien 186 128, Fuhrpark 36 500, Inventar 6906, Fastagen 19 074, Bankguth. 174 535, Kassa 1090, Masch. u. Apparate 242 487, Anschlussgleis 19 970, Waren 24 315, Transitorenkto 1500. – Passi va: A.-K. 500 000, Hypoth. 300 000, Kredit. 8281, Gewinn 4710. Sa. M. 812 992. Gewinn- u. Verlust-Konto: Unk. 7633 Gewinn 4711 (davon Abschreib. auf Fuhrpark 3650, Vortrag 1060). 0 Sa. M. 5474. Bilanzen per 31. Dez. 1909 u. 1910 „ veröffentlicht. Dividenden 1908–1909: 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Bureauvorsteher Wilh. Timm, Berlin (von Amtswegen ernannt). Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. Dr. jur. Ad. Freund, Stellv. Kaufm. H. Souchay. Petroleum-Raffinerie vorm. August Korff in Bremen mit Zweigniederlassungen unter der Firma: „Kaiseröl Fabrik-Niederlage der Petroleum-Raffinerie vorm. August Korff, Bremen“ in Berlin, Breslau, Braunschweig, Dresden, Fr ankfurt a. M., Hannover, Leipzig u. Magdeburg. Gegründet: 21./5. 1887. Statutänd. 29./12. 1899 u. 15./8. 1906. Gründung s. Jahrg. 1900/01. Iweck: Ein- und Verkauf von Petroleum, Betrieb von Petroleumraffinerien, Handel mit den in den Raffinerien hergestellten Fabrikaten und Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. besitzt Bremen mit Bahnanschluss versehene Grundstücke, Gebäude, Betriebsanlagen u. Masch., 3 Leichterfahrzeuge und eine grosse Anzahl Cisternen- wagen. In Nordenham wurde 1888 eine Bassinanlage errichtet, von der die Piers 1902 1903 von der Oldenburg. Regierung übernommen wurden; der Wert der verbliebenen Bassin- anlage ist 1904 auf M. 1 abgeschrieben. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Inh.-Aktien à M. 1000. Die Aktien können gegen Er- legung einer Gebühr in Namen-Aktien umgewandelt werden und umgekehrt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1892 à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch Izkrl. Ausl. im Jan. auf 1./4. Die Anleihe diente zur Tilg. von Hypoth. u. Ver- grösserung des Betriebes. Zahlst. wie bei Div. Am 31./12. 1910 noch in Umlauf M. 563 000. Kurs in Bremen Ende 1896–1910: 101.50. 101.50, 101.25, 99.50, 99.50, 100, 100.75, 101.25, 0050, 190.75, 109.25, 97, 98.25, 100, 99.25 %. Geschäftsjahr: : Kal enderj, bis 1906 1./4.–31./3., vorher bis Ende 1899 ebenfalls Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. (ist erfüllt). 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 586 500, Gebäude 220 600, Masch. u. Utensil. 302 162, Hafenbau 1, Zisternenwagen 7183, Effekten 9025, Warenlager inkl. verkaufte