1042 Metall-Industrie. dass der Betrieb vom 1./5. 1905 an für Rechnung der A Ges. geht. Von der Übernahme sind die Ausstände u. die Passiva, abgesehen von der auf dem Grundstücke ruhenden hyp. Schuld von M. 8000, ausgeschlossen. Die Gegenleist. bestand darin, dass die Bremer Silber- warenfabrik Hüneke & Co., G. m. b. H., empfing: 1) 260 Aktien, welche als voll bez. gelten, 2) M. 186 573.25 in bar; u. dass die Akt.-Ges. die auf dem Grundstück ruhende hyp. Schuld von M. 8000 übernimmt. Von der Gegenleist. entfällt ein Betrag von M. 100 661.93 auf Gas Grundstück nebst Gebäuden. Zweck: Betrieb einer Silberwarenfabrik, Handel mit den Erzeugnissen dieser Fabrik u. Betrieb aller damit in Verbind. stehenden Geschäfte u. Unternehm. Die Ges. besitzt z. Z. ein in der Feldmark Osterholz, Sebaldsbrücker Chaussee No. 174, 176, 178, 180 belegenes Areal in Grösse von ca. 6350 qm, auf welchem sich die Fabrikanlagen u. 3 Wohnhäuser be- finden. Betriebserweiterungen erforderten 1910 M. 181 432. Ca. 200 Arb. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000; erhöht lt. G.-V. 6./3. 1911 um M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1 ebenfalls zu 120 %. Darlehen M. 200 000, aufgenommen 1910 zu Betriebserweiterungen. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1909 v. 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.) 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück, Gebäude u. Wohnhaus 257 487, Masch. 112 000, Utensil. 81 016, Heizungs- u. elektr. Kraft- u. Lichtanlage 32 202, Kassa u. Wechsel 47 762, Debit. 452 229, Warenvorräte 290 176, vorausbez. Versich. 3449, Vortrag für noch nicht fertiggest. Anschaffungen 17 473. –— Passiva: A.-K. 750 000, Kredit. 87 299, Bankschulden 140 701, Darlehen 200 000, R.-F. 15 100, Delkr.-Kto 8000, Unterstütz.-F. 7000, Diy. 75 000, Tant. an A.-R. 4919, Vortrag 4777. Sa. M. 1 292 798. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vertriebsspesen u. allgem. Unk. 144 343, Abschreib. 52 937, Reingewinn 84 697. – Kredit: Vortrag 5500, Fabrikat. „ 276 477. Sa. M. 281 978. Kurs Ende 1910: 146.50 %. Die Aktien wurden im Juni 1910 an der Bremer Börse zum ersten Kurse von 127.50 % eingeführt. Dividenden: 1905/06–1908/09: 0, 2½, 0, 5 %; 1909 (v. 1./5.–31./12.): 5 % (7½ % p. a.); 1910: 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Holthaus, Elaßz Prange. Prokurist: F. H. Henckel. Aufsichtsrat: Vors. Ludwig Kulenkampff, Stellv. Hch. Holthaus, Thom. Achelis, Friedr. Ludwig Luce, Hch. C. Tölken, Bremen. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse; Bernhd. aas $& Co. Actien-Gesellschaft für Federstahl-Industrie vormals A. Hirsch & Co. in Cassel, Filialen in Aschersleben u. Wiesensteig. Gegründet: 28./8. 1886. Letzte Statutänd. 11./6. 1908, 7./4. 1911. Übernahme der Corsetten- feder von A. Hirsch & Co. in Cassel für M. 926 000. Zweck: Herstell. von Federstahl, von Gegenständen aus solchem Stahl oder anderen Metallen, insbes. von derartigen für Korsetten- u. Fahrrad- Fabrikation, Herstellung von Masch. u. Apparaten zur Fabrikation solcher Artikel. Walzwerkbetrieb. – Grundstücke, Gebäude u. Masch. der Filiale Aschersleben wurden 1890 für M. 42 500 erworben. Ein Auftrag auf Kriegsmunitionsartikel von M. 1 500 000 veranlasste 1889 die Aufnahme eines nieuen Fabrikationszweiges für Armeematerial und eine Kapitals- erhöhung. 1896 Erwerb der Fahrradglockenfabrik von W. Kührt & Schilling in Mehlis i. Thür. um ca. M. 400 000, sowie zur event. Vergrösserung des Etablissements eines Grundstücks am Bahnhof Ihringhausen b. Cassel für M. 65 000; die Glockenfabrik wurde zunächst als G. m. b. H. weitergeführt, 1900 aber samt der Metallwaren-Firma Georg Schilling Söhne in Mehlis zu einer A.-G. unter der Firma, „Ver. Thür. Metallwaren-Fabriken“ in Mehlis mit M. 1 000 000 A.-K. ver- schmolzen. Die Casseler Ges. wandelte ihre Beteilig. an der G. m. b. H. samt den Debit. in 460 Aktienanteile der neuen Ges. um (Div. 1900/01–1909/10: 5, 6, 8, 10, 12, 12, 15, 12, 10, 14 %). Anlässlich der 1906 erfolgten Einführung der Mehliser Aktien an der Berliner Börse wurden 137 Stück mit einem Gewinn von M. 97 101 begeben. Die verbliebenen 323 (jetzt 330) Stück stehen zu pari zu Buch. Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Hassia Masch.-Fabrik G. m. b. H. in Cassel (St.-Kap. M. 150 000). Diese Hassia-Ges. betreibt den Bau von Be- leuchtungsanlagen für Gas u. Elektrizität in mittleren u. kleineren Städten; hiervon bereits verschiedene Werke hergestellt u. in Ges. m. b. H. umgewandelt worden, bei denen die A.-G. f. Federstahl-Ind. beteiligt ist (ult. 1910 mit M. 2 044 190); dieselbe führt auch die Verwalt. dieser Ges. Bei den meisten dieser Anlagen sind die Einnahmen steigende. — Umsatz in Cassel 1897–1907: M. 1 641 000, 1 466 000, 1 591 700, 1 667 000, 1 462 042, 1 372 512, 1506 244, 1 434 963, 1 250 367, 1 411 010, 1 326 000; später nicht veröffentl. 1907 Hwer) der Federstahlfabrik (früher H. Hirsch) in Wiesensteig, ferner Beteilig. an der Fabrik plattierter Metalle von J. D. Auffermann G. m. b. H. in Beyenburg bei Barmen, die Mitte 1908 unter der Firma Munitionsmaterial- u. Metallwerke Hindrichs-Auffermann Akt.-Ges. in eine Akt.- Ges. mit M. 1 250 000 A.-K. umgewandelt wurde; die Beteilig. der Akt.-Ges. für Federstahl- Industrie beträgt ca. M. 690 000 (Div. 1908/09–1909/10: 8, 12 %).