1 052 Metall-Industrie. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg; Stellv. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Josef Thyssen, Fritz Thyssen, Mülheim a. Ruhr; Dir. Carl Rabes, Bruckhausen; Dir. Jul. Kalle, Dinslaken. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co.; Frankfurt a. M.: Gebr. Sulzbach, von Erlanger & Söhne. Rhein. Metallwaaren- u. Maschinenfabrik in Düsseldorf. Gegründet: 13./4. 1889; eingetr. 7./5. 1889. Letzte Statutänd. 30./3. 1901, 3./3. 1902, 10./3. 1903, 21./6. 1905, 28./2. 1908, 26./2. 1910. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen und Maschinen, insbesondere Herstellung von Fahrradröhren, nahtlosen Röhren, kleinkalibrigen Geschossen und allen Arten von Hohlkörpern für technische und artilleristische Zwecke. 1899/1900 hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Fahrzeugfabrik Eisenach die Fabrikation von Schnellfeuerfeldgeschützen „System Ehrhardté“, 1901/1902 die Kartuschenhülsen-Herstellung nach Ehrhardt'schem Press- verfahren aufgenommen; neu in Betrieb gesetzt wurde 1902 ferner ein Radscheibenwalzwerk zur Anfertigung nahtloser Speichenräder. Die Ges. hat sich 1902 an einem ausländischen Werk zur Herstellung von Stahl und Kriegsmaterial mit M. 389 375 beteiligt; Buchwert dieser Beteilig. nach wiederholten Abschreib. jetzt noch M. 112 000 (unter Debit. verbucht). —– Das den Besitz u. Mitbesitz einer grossen Reihe ausländ. u. deutscher Patente und Ge- brauchsmusterschutze umfassende Patent- u. Gebrauchsmusterkto stand nach Zugang 1910 von M. 101 232 u. Abzug des entstandenen Abgangs von M. 71 244 Ende Sept. 1910 mit noch M. 138 132 zu Buche. – Durchschnittl. 200 u. Arb. 1905/06–1909/10 4600, 3048, 2871, 3151, 4132, welche letztere Löhne M. 6 417 499, 4 335 657, 3 985 662, 4 317 679, 5 904 725 erhielten. 1896 wurden 2100 Aktien à M. 1000 des Rather Metallwerks, vorm. Ehrhardt & Heye, von deren A.-K. von M. 2 400 000 die Ges. bereits M. 300 000 besass, mit Div.-Recht vom 1./10. 1895 gegen 2100 Aktien à M. 1000 der Rhein. Metallwarenfabrik mit Div.-Recht vom 1./10. 1896 mit der Bedingung angekauft, dass von seiten der Besitzer der Rather Aktien an die Ges. eine Zuzahl. von M. 540 auf jede Aktie geleistet, und dass von den gewährten neuen Aktien der Ges. M. 750 000 den Aktionären der Ges. nach Massgabe ihres Aktienbesitzes zu 181 % zum Bezuge angeboten würden. Die Zuzahl. von M. 540 pro Aktie diente zur Voll- endung einzelner Anlagen des Rather Werkes (Div. 1893/94 u. 1894/95 5½ bezw. 7 %). Die Abt. Rath (Mar tinstahlwerk mit 4 Martinöfen, Tiegelgussstahlfabrik ist seitdem bedeutend erweitert und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren ein- gerichtet. Die Ges. hat einen 1000 ha grossen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hannover) erworben u. zur Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück daselbst angekauft. 1906 Erwerb der in Derendorf be- nachbarten Masch.-Fabr. Germania für ca. M. 200 000. Die Ges. ist mit M. 37 000 Nom.-Kapital beteiligt an dem Press- u. Walzwerk A.-G. in Düsseldorf-Reisholz (Ende 1910 mit M. 14 800 zu Buch stehend). 1901 erfolgte die Übernahme der A.-G. Munitionsfabrik Dreyse in Sömmerda (A.-K. M. 1 600 000) gegen Gewährung von M. 1 200 000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien auf die Rhein. Metallwaaren- u. Maschinenfabrik. Gesamtsumme der Buchwerte von Grundstücken, Gebäuden und Masch. in Düsseldorf, Rath u. Sömmerda Ende Sept. 1910 rund M. 10 249 694. Die Grundstücke in Düsseldorf umfassen ein Areal von etwa 11 ha, wovon ca. 3,12 ha bebaut, in Rath ca. 3,24 ha, wovon etwa 3, 13 ha in Sömmerda ca. 4,09 ha, wovon ca. 1,30 ha bebaut sind; das Grundst. in Danzig ist ca. 5, 10 ha gross. Neuerworben 1906/07 Grundstück inkl. Gebäude in Unterlüss (252 ha 2 34 am). Zugänge auf Anlage-Kti der Etablissements in 1906/07–1909/10 betrugen ca. M. 890000, 755 000, ca. 1 100 000, ca. 650 000. Gesamtabschreib. auf Anlagen bis Ende Sept. 1910 M. 15 600 794. Der Abschluss per 30./9. 1905 ergab M. 2 368 000 Bruftofabrikationsgewinn, die Abschreib. waren mit M. 989 576 bemessen. Nach Abzug derselben sowie der Unk. ver- blieb M. 299 000 Reingewinn, um welchen Betrag sich der aus dem Vorjahre vorgetragene Verlustsaldo von M. 1 490 793 auf M. 1 191 160 verringerte. 1905/06 gelang es, den Rest des Verlustsaldos (M. 1 191 160) zu decken u. ausserdem M. 2 762 199 Reingewinn zu erzielen. Der Reingewinn für 1907/08: M. 143 645 (davon M. 141 365 Gewinn-Vortrag aus 1906 07) wurde nach Dotation des R.-F. (M. 2280) mit M. 141 365 auf neue Rechnung vorgetragen. Im Geschäftsjahre 1908/09 lagen Aufträge in Kriegsmaterial zwar der Menge nach in be- friedigendem Umfange vor, die Festsetzung der genauen Einzelheiten und die endgültigen Ausführungsangaben erfolgten indessen so spät, dass die Erledigung etwa der Hälfte der Hauptaufträge sich in das Geschäftsjahr 1909/10 hinauszog. Ferner war bei Beurteilung des Erträgnisses zu berücksichtigen, dass die Preise für Kriegsmaterial nicht mehr so gut sind, wie dieses früher der Fall war. Der Reingewinn für 1908/09 M. 142 870 (inkl. M. 141 365 Vortrag aus 1908) wurde auf 1910 vorgetragen. Im Geschäftsjahr 1909/1910 wurden die aus dem Vorjahr herübergenommenen Aufträge in Kriegsmaterial glatt abgewickelt, neue Be- stellungen kamen hinzu, trotzdem kann die Beschäftigung nicht in allen Werkstätten während des ganzen Jahres als befriedigend bezeichnet werden. Die Preise auf dem Waffen- markt waren infolge des grossen Wettbewerbs nicht so gut wie in früheren Jahren und erfuhren während des Berichtsjahres weitere kleine Abschwächungen. Für die Werkstätten