Metall-Industrie. 1053 in Friedensmaterial waren ausreichende Arbeitsmengen am Markte, ausgenommen rollendes Eisenbahnmaterial, das durch die Zurückhaltung der inländ. Bahn-Verwaltungen in geringerem Umfange, als gewöhnlich, bestellt wurde. Für den Ausfall hierin musste Ersatz im Auslande gesucht werden, was nur unter wesentlichen Preisopfern ermöglicht werden konnte. Mit dem 30./6. 1910 lief das Gas- und Siederohr-Syndikat ab, da eine Einigung unter den beteil. Werken nicht mehr erzielt werden konnte. Infolgedessen setzten Preisermässigungen ein, die den Marktwert für nahtlose und patentgeschweisste Rohre so herabdrückten, dass von einem Gewinn bei diesen Artikeln kaum mehr die Rede sein kann. In der Abrechnung für 1909/10 kommen die Preiseinbussen für Röhren nur in geringem Masse ziffernmässig zum Ausdruck, weil des Geschäftsjahres noch unter dem Syndikat standen und für das letzte bei Auflös. des Verbandes grössere Bestellungen zu guten Preisen vorlagen. Die missliche Lage auf dem Röhrenmarkte dauert zur Zeit noch an. Von dem Reingewinn für 1909/10 M. 1 276 206 wurden M. 580 000 dem Ern.-F. zugeführt, der Rest zu weiteren Rücklagen, zur Verteil. an u. zur Verlos. von Gewinnanteilscheinen verwendet u. M. 289 771 vorgetragen. Eine Div. an Aktien kam nicht zur Verteilung. Kapital: M. 12 300 000 in 750 St.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–8867) und 11 550 abgest. Vorz.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–12 300), sämtl. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeboten den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 600 000 (den Aktionären 1:4 zu 210 %), lt. G.-V. v. 11./4. 1896 um M. 750 000 (den Aktionären 1: 4 zu 192 % angeboten), lt. G.-V. v. 12./5. 1896 um M. 2 100 000 zum An- kauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye (s. a. unter Zweck). Die G.-V. v. 19./1. 1899 beschloss zwecks Erweiter. u. Neuanlagen Erhöhung um M. 2 150 000 in 2150 für 1898/99 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 6.–16./2. 1899 zu 165 % franko Stück-Zs. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- u. Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen neuen ab. 1./10. 1901 div.-ber. Aktien im Verhältnis 3: 4 abgefunden wurden. Zwecks Sanierung der Gesellschaft, Tilgung der Unterbilanz von M. 1 717 249 per 30./9. 1901 und der bis März 1902 auf M. 4 730 000 an- gewachsenen Bankschulden beschloss die G.-V. v. 3./3. 1902 Ausschreibung einer Zuzahlung von M. 300 per Aktie (Frist bis 10./6. 1902; bei der Zahlung wurden 6 % bis 30./9. 1902 vergütet). Die Aktionäre, welche diese Zuzahl. leisteten, erhielten für jede Aktie einen durch Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein (Genussschein). Auf letztere werden aus dem Reingewinn ohne Nachzahlungspflicht ab 1./10. 1902 jährl. vor jeder Div.-Zahlung an die Aktionäre bis M. 18 bezahlt. Der vierte Teil des alsdann verbleib. Reingewinns wird zur Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Auslos. zu à M. 300 verwendet. Sich hierbei er- gebende Bruchteile von M. 300 werden zurückgehalten und dienen zur Verstärkung der nächstfolgenden Tilg. der Gewinnanteilscheine. Ausserdem kann die G.-V. aus dem jährl. Reingewinn weitere Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Zahlung von je M. 300 beschliessen. Im Falle Auflös. der Ges. wird der nach Deckung sämtl. Aktien zum Nenn- betrag etwa verbleibende Teil des Ges.-Vermögens zur gleichmässigen Tilg. der alsdann noch vorhandenen Gewinnanteilscheine bis zu M. 300 für jeden Schein verwendet. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind als Vorz.-Aktien abgestempelt. Sie erhalten aus dem Reingewinn, nachdem M. 18 auf den Gewinnanteilschein gezahlt sind und des verbleib. Reingewinns zur Einlösung solcher ausgeschieden ist, ab 1./10. 1902 jährl. bis 6 % Vorz.-Div. mit dem Recht auf Nachzahlung. Die St.-Aktien erhalten ohne Nachzahlungsverpflichtung eine Div. bis 4 % erst, nachdem auf die Vorz.-Aktien die etwaigen Div.-Rückstände sowie 6 % für das letztvergangene Jahr bezahlt sind; sodann erhält der A.-R. 8 % Tant.; begügl. des Mehrgewinns stehen jeder Vorz.-Aktie u. jeder St.-Aktie gleiche Rechte zu (siehe hier- über auch unten bei Gewinnverteilung). Bei Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien bezügl. der Rückzahl. des Nennbetrages Vorrang vor den St.-Aktien. Zugezahlt auf 8450 Aktien M. 2 535 500. Im ganzen flossen der Ges. durch die Beschlüsse der G.-V. v. 3.3. 1902 M. 4 955 910 zu (Zuzahl. auf Aktien abzgl. Zs. M. 2 482 577 u. Verkauf von M. 3 000 000 Oblig. zuzügl. Zs. M. 2 473 333). Dadurch konnte die Bankschuld auf M. 436 549 heruntergebracht werden, sie stieg aber bis Ende Sept. 1903 wieder auf M. 1 889 375; einschl. dieser Summe wurde der Ges. ein Gesamtkredit von M. 1 950 000 zugesichert. Der durch die Zuzahl. frei- gewordene Betrag wurde beschlussgemäss mit M. 2 482 576 zu Abschreib. und Rückstell. verwandt. Da der Ges. zur Bewältig. der Bestell. grosse Ausgaben bevorstanden, beschloss die G.-V. v. 21./6. 1905 die Em. von bis M. 3 100 000 neuer Vorz.-Aktien ohne Genussscheine mit Div.-Ber. ab 1./10. 1905, deren Übernahme seitens eines Konsort. zu 103 % erfolgte, welches sie den Besitzern der alten Vorz.- u. St.-Aktien 3: 1 v. 1.–17./7. 1905 zu 107 % angeboten hat, vollgezahlt seit 1./10. 1905. Gewinn-Anteilscheine: 8450 Stück auf Namen u. durch Indoss. übertragbar (Nr. 1–8450), ausgegeben 1902 zu den 8450 Vorz.-Aktien. Näheres, besonders auch über die Beteilig. der Scheine am Reingewinn s. unter Kapital. Die Scheine, welche sonst keinerlei Aktionär- rechte, vor allem auch kein Stimmrecht in der G.-V. verleihen, konnten ab 12./7. 1902 gegen Zahlung von M. 1.80 Stempelkosten u. ¼ % Schlussscheinstempel in Empfang genommen werden. Aus dem Gewinn v. 1905/06, 1906/07 u. 1909/10 wurden 950 bezw. 333 bezw. 322 Stück Gewinn- anteilscheine getilgt, sodass noch 6835 Stück ausstehen. Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 105 %, 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen des Bankhauses C. G. Trinkaus in Düsseldorf lautend