1058 3%% eine Fabrik zur Herstell. von Wellrohren u. Schweissarbeiten aller Art, mit 2 Walzgerüsten, Schweissfeuern, Glühöfen, Kranen u. Hilfsmasch., eine Schmiedewerkstätte zur Erzeug. von Kremparbeiten aus Blech, ferner Anlagen zur Herstell. von Wassergas mit 2 Gasometern, sowie von Sauerstoff mit einem Gasometer, 2 Azetylenerzeug.-Anlagen, 18 Dampfkessel u. eine Reparaturwerkstätte. Sämtliche Wärm- u. Glühöfen werden mit Gas geheizt, welches in 2 Siemens-Schacht-Generator-Anlagen erzeugt wird. Ferner gehörte bisher zum Grundbesitz der Ges. ein Grundstück in Grösse von 40 ha 58 a 11 qm in Essen-Huttrop belegen, auf welchem sich eine Arb.-Kolonie mit 25 Doppelwohnhäusern befindet. Auf dem Essener Fabrik- grundstück stehen ferner noch 4 Arb.-Wohnhäuser u. 2 Meisterwohnhäuser. Im J. 1907 erwarb die Ges. ein unmittelbar am Rhein hochwasserfrei belegenes 60 ha 88 a 39 qm grosses Grundstück zu Angerort bei Huckingen, welches sowohl die Möglichkeit eines Bahnanschlusses als auch der Anlegung eines Hafens für Wasseranschluss bietet. Von dieser Fläche wurde ein Teil von rund 200 Morgen vom Grafen Spee gegen Überlassung von nom. M. 700 000 neuen Aktien von 1907 u. der Rest von rund 40 Morgen von einem anderen Besitzer gegen Barzahlung gekauft. Der Eisenbahnanschluss wurde inzwischen fertiggestellt u. für den Hafen von 700 m Länge, welcher vorläufig noch nicht erforderlich ist, u. auch noch nicht ausgebaut werden soll, ist die Konz. bereits erteilt. Auf diesem Grundstück errichtete die Ges. zunächst ein Siemens-Martin-Stahlwerk mit 3 Ofen u. 8 Generatoren für eine jährliche Erzeugung von 80–90 000 t Rohbrammen beim Betriebe von 2 Ofen. Der Bau eines vierten Ofens wurde im April 1911 begonnen. Beschäftigt werden z. Z. in Essen u. Angerort zus. 1192 Arb. u. Meister, sowie 48 Angestellte. Infolge des Beschlusses, die gesamten Betriebe allmählich auf das Grundstück am Rhein zu verlegen, tätigte die Ges. mit der inzwischen mit einem Kap. von M. 500 000 unter ihrer wesentlichen Beteilig. begründeten Schulz Knaudt'schen Bau- u. Terrain-Ges. m. b. H. in Essen einen Vertrag, wonach sie letzterer ihre Essener Grundstücke mit Gebäuden überliess. Ferner übergab sie der genannten Ges. m. b. H. nom. M. 2 000 000 4½ % Anleihe der Blech- walzwerk Schulz Knaudt Akt.-Ges., wogegen sich die Bau- u. Terrain-Ges. verpflichtete, das neue Werk unter Benutzung der noch verwendbaren Gebäude u. Masch. nach einem bestimmten Plane betriebsfertig herzustellen. Die Bau- u. Terrain-Ges. sicherte sich durch Begebung der nom. M. 2 000 000 4½ % Anleihe u. durch Aufnahme eines durch Sicherungs- Hypoth. im Höchstbetrage von M. 7 000 000 auf den Essener Grundstücken gedeckten lang- fristigen Bankkredits die Mittel zur Durchführung dieser Verpflichtung. Die Rückzahlung des aufzunehmenden Kredites soll durch die Realisierung der Essener Grundstücke nach deren Räumung erfolgen. Der Wert dieser Grundstücke ist im steuerlichen Interesse auf M. 7 800 000 festgesetzt. Die im Bau begriffene Gesamtanlage soll umfassen: ein Blechwalzwerk mit vorläufig 3 Gerüsten u. Zubehör, eine Fabrik zur Herstell. gepresster Böden mit 3 Pressen u. Zubehör, eine Fabrik zur Herstell. gewellter Feuerrohre u. geschweisster Rohre aller Art mit Zubehör, eine Schmiedewerkstatt zur Herstell. gekrempter Blecharbeiten aller Art. Die neuen eisernen Hallen für diese Anlage bedecken einen Flächenraum von rund 40 000 qm. Der Antrieb sämtlicher Masch. erfolgt durch Elektrizität; die Ges. hat zum Bezuge des erforderlichen Stromes mit dem Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk A.-G. in Essen einen Lieferungsvertrag von längerer Dauer abgeschlossen. Mit dieser Anlage wirdd die Ges. ihre bisherige Produktion um fast das Dreifache steigern können. Ausserdem reicht das Terrain für eine namhafte Erweiterung u. Schaffung neuer Fabrikationszweige aus. Die Geschäftsjahre 1908 u. 1909 litten unter der überaus schlechten Lage des Blech- marktes, auch die Preise waren sehr gedrückt. Für 1908 konnte deshalb nur 1 % Div. verteilt werden, die Bilanz per 31./12. 1909 schloss sogar mit M. 391 003 Unterbilanz ab, gedeckt mit M. 250 000 aus der Bau- u. Schaden-Res. u. mit M. 141 003 aus dem R.-F. Im J. 1910 war der Eingang an Aufträgen ungenügend, besonders mangelte es der Ges. andauernd an Arbeit für die grossen Bearbeitungswerkstätten. Auch die mit der Inbetriebsetzung des neuen Stahlwerks in Angerort verbundenen Schwierigkeiten haben das Resultat des J. 1910 ungünstig beeinflusst. Umsatz: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Fabrikate. . . t 28 979 35 222 41 026 34 300 24 588 23 561 32 618* inkl. Nebenprod. M. 6 783 084 7 907 014 9 783 819 8 944 635 5 657 936 4 935 085 6 421 722 *) Ausserdem 1910 versendet 20 224 563 kg Halbzeug u. Nebenerzeugnisse. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die a. o. G.-V. v. 5./12. 1907 beschloss die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien, welche für 1908 u. 1909 nur bis zu 4 % Div. beziehen, ab 1./1. 1910 mit den alten Aktien gleichberechtigt. Von diesen M. 1 000 000 neuen Aktien, begeben zu pari, dienten M. 700 000 zum Erwerb eines Grundstückes in Huckingen von dem Grafen Spee; die restl. M. 300 000 wurden ebenfalls vom Grafen Spee übernommen (siehe oben). Das erzielte Agio von M. 102 000 floss der Ges. zu. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 7./4. 1910, rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. laut Plan ab 15./5. 1915 innerhalb 25 Jahren, also bis spät. 15./5. 1939 durch jährl. Auslos. im Anfang Febr. auf 15./5. (zuerst 1915); ab 15./5. 1915 verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. von M. 4 080 000 nebst 4½ % Zs. von M. 4 000 000 seit dem 15./5. 1910 zur I. Stelle zur