3% 77 „ 1081 1902 Vertrieb des Keros-Lichts (Petroleum-Glühlicht). Das Areal Paunsdorf liegt direkt neben der Eisenbahnstation Schönefeld u. besitzt eigenen Güterabnahmeschuppen u. Bahngeleis. Die erforderl. Dampfkraft wird erzeugt in 8 Dampfkesseln, welche 5 Dampfmasch. mit zus. ca. 2000 HP. treiben. Das Messingwerk u. die Brennerfabrik der Ges. in Paunsdorf sind 1900–1905 u. 1909/10 bedeutend erweitert, ersteres durch zwei neue Walzenstrassen; Hilfsmasch. sind ca. 2000 im Betriebe. Im Herbst 1905 wurde der Gesamtbetrieb in Paunsdorf, woselbst ein Fabrikneubau aufgeführt ist, vereinigt. Gesamtgrösse des Paunsdorfer Areals nach Hinzukauf 1905 u. 1910 51 010 qm Fläche, wovon etwa 27 500 am bebaut sind. Die Zugänge auf den Anlagekonten weisen auch für 1906–1910 erhebl. Beträge auf, ca. M. 175 000, 200 000, 212 649, 223 616, 276 493 (davon M. 173 475 für Areal-Ankauf). 1910/11 erfolgte abermalige Erweiterung der Anlagen u. Bau einer elektr. Kraftzentrale. Das Reudnitzer Grundstück ist zum Buchwert ca. M. 375 000 per 1./10. 1905 verkauft. Umsatz 1902–1910: M. 5 862 356, 6 675 363, 7 693 377, 9 409 832, 11 909 800, 13 951 928, 11 100 234, 10 951 896, 14 663 362; Arbeiterzahl ca. 1700. 1903 Erwerb der Kundschaft, techn. Einricht. u. Fabrikmarken der ältesten Firma für die Beleucht.-Branche Wild & Wessel in Berlin, jetzt mit dem Betrieb in Leipzig vereinigt. Die Ges. hat im Laufe des Jahres 1910 als Grundstock für Aufnahme der Fabrikation von Metallfadenlampen ein kleineres, seit längeren Jahren bestehendes Berliner Privatwerk, ver- bunden mit einer eigenen Glasbläserei in Oberweissbach in Thüringen, käuflich erworben und wird diese neue Abteil. unter der Firma „Hugo Schneider Akt.-Ges. (Leipzig), Glüh- lampenwerk, Berlin“' weiter ausbauen. Die Leipziger Ges. unterhält Engrosniederlagen in Paris, Rom, Mailand u. ein Exportlager in Hamburg. 3 1899 hat die Ges. in Gemeinschaft mit 2 anderen Firmen die A.-G. vereinigter Lampen-, Brenner- und Metallwaren-Fabriken Gebrüder Brünner, Hugo Schneider & R. Ditmar in Warschau mit Rbl. 1 000 000 A.-K. gegründet u. sich mit Rbl. 190 000 daran beteiligt (Buch- wert der Beteiligung M. 291 245). Das Dir.-Mitgl. Joh. Schneider-Dörffel wurde in das Direk- torium der Verwaltung der Warschauer Ges. berufen. Eine Div. hat diese Beteiligung bis 1907 nicht erbracht, erste Div. für 1908: 4 %, 1909: 5 %, 1910: 6 %; dieses Geschäft be- findet sich in befriedigender Entwickelung. 1908 erfolgte die Beteilig. an der Brennerfabrik Otto Müller in Berlin, die von der Ges. Schneider in eine A.-G. mit M. 1 000 000 A.-K. um- gewandelt wurde (Div. für 1909–1910: 7, 7 %). Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000 in 750 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben an die Aktionäre zu 110 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1900, u. lt. G.-V. v. 5./5. 1904 zwecks Bau einer neuen Walzen- strasse um M. 625 000 in 625 ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Kon- sortium zu 113.50 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 27./6 –11./7. 1904 zu 120 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Agio mit M. 84 375 in den R.-F. Zwecks Stärkung der Betriebs- mittel, Abstossung von Bankkrediten u. der zweiten Hypoth. beschloss die G.-V. v. 15./11. 1905 nochmalige Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, be- geben an ein Konsort. zu 152 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 1.–15./12. 1905 zu 160 %. Agio mit M. 520 000 in den R.-F. Mit Rücksicht auf die stetig wachsende Ausdehnung der Betriebe beschloss die a. o. G.-V. v. 14./12. 1910 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 875 000 (auf M. 5 000 000) in 875 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, üÜbernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Creditanstalt etc.) zu 155 %, hiervon angeboten M. 825 000 den alten Aktionären 5: 1 v. 7.–20./1. 1911 zu 160 %. Hypotheken (Ende 1910): M. 550 000 zu 4½ % mit halbj. Kündig.-Frist, bis 1./4. 1911 unkündbar; 1910 neu aufgenommen M. 76 700. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 pro Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Gebäude 1 380 480, Grund u. Boden 468 130, Masch. 537 261, Giesserei 1, Mobil. 3, Werkzeug 3, Beleucht.-Anlage 2, Speisekantine 1, Fuhrwerk 2, Bahngeleis 3, Feuerlöscheinricht. 2, Patente 2, Modelle 1, Schleusen 2, Klär-Anlage 1, Feuer- versich. 15 390, Haftpflichtversich. 2800, Neubau-Kto 53 701, Waren 2 641 295, Kassa 55 346, Wechsel 441 063, Effekten 69 911, Beteil. 797 413, Debit. 2 231 378, Bankguth. 417 973, Avale 14 000, Abt. Exportlager, Hamburg (Aktiva) 312 599. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. I 832 500, do. II 450 000, Agio-Kto 481 250, Delkr.-Kto 97 500, Hugo Schneider-Stiftung 112 495, Schneider-Dörffel-Beamten-Unterstütz.-F. 47 526, Hypoth. 626 700, Kredit. 599 921, Avale 14 000, Talonsteuer-Kto 9125 (Rückl. 5000), Abt. Export-Lager, Hamburg (Passiva) 32 755, Extra- Abschreib. auf Masch. 350 000, do. auf Neueinricht. 150 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 87 010, do. an A.-R. 32 805, Grat. und Zuweis. an Hugo Schneider- u. Schneider-Dörffel-Stiftungen 50 000, Div. 412 500. Sa. M. 9 438 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Reisespesen,, Zs., Hypoth.-Zs., Steuern, Wohlfahrts-Einricht usw. 938 284, Abschreib. 205 716, Gewinn 1 139 993. – Kredit: Vortrag 54 924, Bruttogewinn 2 229 070. Sa. M. 2 283 994. Kurs Ende 1900–1910: In Berlin: 123.75, 114.50, 119.80, 145.50, 157.25, 187, 175.10, 123.50, 144, 152, 185.25 %. – In Leipzig: 125, 114.25, 119, 146, 159.50, 187, 176, 124, 145.90, 152.50, 186.50 %. Eingef. an beiden Plätzen 26./9. 1900 zu 125 %. Dividenden 1899–1910: 8, 8, 4, 8, 9½, 10, 11, 10, 7, 8, 9, 10 %. Div.-Zahl. spät. 1./7. Coup.- Va )