Metall-Industrie. 1093 Eisenhütte Silesia Act.-Ges. in Paruschowitz b. Rybnik, O.-Schl. General-Direktion in Berlin, W. 56, Markgrafenstr. 53/54. Werke in Paruschowitz u. Breslau. Zweigniederlassungen in Berlin und Breslau. Gegründet: 21./5. 1898 mit Wirk. ab 1./1. 1898; eingetr. 13./7. 1898. Statutänd. 11./12. 1899, 30./4. 1902, 30./4. 1904 u. 30./11. 1906. Firma bis 30./4. 1904: Emaillirwerk u. Metallwaren- fabrik Silesia. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb des der Kommandit-Ges. Emaillirwerk Silesia, Caro, Hegenscheidt & Comp. früher gehörigen Etabliss. Paruschowitz b. Rybnik (übernommen für M. 3 000 000); Verarbeitung und Verwertung von Montanprodukten, insbes. von Walzwerksfabrikaten aller Art, Handel mit Metallen und den daraus herzustellenden Fabrikaten. Gesamtumsatz 1903–1910: M. 6 453 962, 7 217 272, 8 302 111, 9 631 554, 10 574 825, 7 863 852, 7 661 217, 8 586 262. – Die Ges. besitzt Werke in Paruschowitz und Breslau. Das Paruschowitzer Werk fabriziert Feinbleche und Qualitätsbleche aller Art, sowie emaillierte und verzinnte Haushaltungsgeräte. Das Breslauer Werk betreibt die Herstellung emaillierter Haushaltungsgeräte. Das Paruschowitzer Werk besteht aus: a) den Blechwalzwerken. Dieselben umfassen 5 Walzen- strassen mit zus. 18 Gerüsten mit den dazu gehör. Gaserzeugern, Ofen, Kessel- u. Glüh- häusern, Appretur- u. Reparaturwerkstätten, sowie Beizen, ferner elektr. Licht- u. Kraftanlage, Zentralpumpstation, Lagerräume u. Zubehör; b) der Geschirrfabrik. Dieselbe umfasst Stanz- werk, Planierwerk, Klempnerei, Anschlagschmiede, Glühhäuser, Beizen, Schmelze, Mühle, Emaillierwerk, Gaserzeugeranlagen, Tischlerei u. Kistenfabrik, Verzinnerei, Masch.- u. Kessel- gebäude, elektr. Licht- u. Kraftanlage, Reparaturwerkstätten, Laboratorium, Lagergebäude u. Zubelör. 419 Hilfs- u. Arbeitsmasch. für Kraftbetrieb, 75 Arbeits-Ofen, 19 elektr. Krahne, Aufzüge u. Elektro-Hängebahn, eigene Hauptbahnanschlüsse; 38 Wohnhäuser für Beamte Arb., ausserdem sind 2 grosse Arb.schlafhäuser bezw. Kasernen u. ein Gasthaus vorhanden. Das Breslauer Werk besteht aus der Geschirrfabrik mit Klempnerei, Emaillierwerk, Lager- gebäude u. Zubehör. Das Grundeigentum des Paruschowitzer Werkes beträgt 110 ha 61 a 54 qm, das des Breslauer Werkes 29 a 46 qm. Anzahl der Arbeiter zirka 2500. Gesamtabschreib. 1898–1910 M. 5 107 833. Die Ges. gehört dem Verband europ. Emaillierwerke an. Die Nickelmetallwarenfabrik in Paruschowitz ist ab 1./4. 1902 an die Ende Juli 1902 ge- gründete A.-G. Vereinigte Deutsche Nickel-Werke vormals Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. Ruhr zum Buchwert einschl. Debit. u. Bestände ab- getreten. Für die eingebrachten Werte samt M. 83 668 Bareinlage erhielt die Ges. 925 Aktien der neuen Ges. à M. 1000, hiervon einen Teil 1909 begeben, sodass jetzt nur M. 55 000 im Besitz der Silesia (Div. 1902/03–1909/10: 8, 8, 10, 14, 16, 14, 14, 16 %). Die Ges. hat im Mai 1908 mit dem Düsseldorfer Emaillier werk Wortmann & Elbers in Düsseldorf-Oberbilk ein Abkommen getroffen, wonach unter Umwandlung der genannten Düsseldorfer Firma in eine Akt.-Ges. die rheinisch-westfäl. Unternehmungen der Eisenhütte Silesia, nämlich das frühere Rheinische Emaillierwerk zu Köln-Ehrenfeld und das Schwelmer Emaillierwerk in Schwelm, in diese neue Ges. eingebracht werden. Die neue Ges. firmiert „Rhenania Ver. Emaillierwerke“ mit Sitz in Düsseldorf, A.-K. M. 3 000 000 bei Einzahlung des vollen gesetzl. R.-F. von M. 300 000 u. bei Belastung mit einer 4½ % Hypoth. von M. 500 000. In diese A.-G. sind die Fabriken in Köln u. Schwelm nebst allen Inventarien, Beständen u. Aussenständen für rund M. 2 000 000 inferiert worden. Die Silesia hat einen über den Wert der Illationen hinausgehenden Teil des A.-K. gezeichnet u. dem Effekten- Konto zugeführt (jetziger Aktienbesitz M. 2 014 000). Div. der A.-G. Rhenania 1908/09 u. 1909/10: 7, 8 %. Die Ges. Silesia ist ferner beteiligt an der Dellarocca-Akt.-Ges. in Berlin mit M. 650 000, an der englischen Ges. Macfarlane-Robinson Ltd., Glasgow-Wolverhampton, an dem Emaillierwerk Germania G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau, und an der Ges. Franz Glinicke Sohn & Co. G. m. b. H. in Berlin. Das Effektenkto hat sich in 1910 gegen das Vorjahr um M. 300 000 erhöht. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 250 000, erhöht lt. G.-V. vom 20./3. 1899 um M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 140 %. Diese Aktien waren für 1899 nur zur Hälfte div.-ber. Für die Ausgestaltung der Walzwerks- anlagen, zur weiteren allmähligen Ausdehnung der Warenumsätze u. Beteilig., sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 nochmalige Erhöh. um M. 3 000 000 (auf M. 10 000 000) in 3000 Aktien, übernommen von einem Konsort., angeboten den alten Aktionären 7: 3 vom 3.–20./12. 1906 zu 114 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 75 % waren spät. bis 31./12. 1909 einzuzahlen. Diese neuen Aktien sind ab 1./1. 1907 pro rata der geleisteten Einzahlungen div.-ber. Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 29./4. 1905, rückzahlbar zu pari nicht vor 1910, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berl. Handels-Ges. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 1910–34 durch jährl. Ausl. im April auf 1./7.; ab 1910 auch verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Aufgenommen zur Abstossung von Bank- u. Hypoth.-Schulden. Sicherheit: I. Hypoth. in Höhe von M. 3 500 000 auf den Grundbesitz u. das Werk in Paruschowitz-Rybnik (ca. 98 ha). Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Berlin Ende 1905–1910: 102.10, 101, 99.60, 100, 100.50, 100 %. Zulassung im Juni 1905; erster Kurs 28./6. 1905: 102 %. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 3 422 000.