Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1121 Maschinenfabrik für Mühlenbau vormals C. G. W. Kapler Aktiengesellschaft in Berlin, N. Prinzenallee 75/76 Gegründet: 12./11. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 1./12. 1888. Letzte Statutänd. 28./4, 1903 u. 26./5. 1906. Übernahme der C. G. W. Kaplerschen Masch.-Fabrik für M. 900 000. Zweck: Fabrikation von Masch. für Mühlenbau, sowie überhaupt die Herstellung von Masch. nebst Zubehör, Apparaten u. Eisenkonstruktionen und der Handel mit solchen, ferner auch die Herstellung und der Betrieb industrieller Etablissements; Spezialitäten: Mühlen- einrichtungen, Speichereieinrichtungen nach Silo- u. Bodensystem, Wassermotore (Turbinen u. Wasserräder). 1903 Erricht. eines neuen Fabrikgebäudes u. Erweiter. der Betriebseinricht. Letztere fanden auch 1905/1907 statt. Neuanschaffungen seit 1888 bis ult. 1910 M. 1 024052 bei M. 797 553 Abschreib. Die Ges. besitzt das Grundstück Prinzen-Allee 75/76. Grösse ca. 6991 qm, wovon ca. 4084 am mit Gebäuden zu Fabrikationszwecken bebaut sind. Der von der Ges. gegen die Stadtgemeinde Berlin angestrengte Prozess wegen zu geringer Bewertung des der Ges. vor einigen Jahren enteigneten Grundstückteils an der Christianiastrasse wurde 1909 durch Vergleich erledigt u. der Ges.-Besitz dadurch derartig reguliert, dass er nunmehr in einer Ausdehnung von etwa 190 m Front an drei Strassen, davon an der Christianiastrasse mit 110 m, belegen ist. Infolge des geringen Fabrikationsgewinnes für 1908 von nur M. 236 532 entstand ein Betriebsverlust von M. 29 857, der sich durch Abschreib. von M. 71 329 auf Inventar u. von M. 87 094 auf Debit. (ausserdem M. 65 000 dem Delkr.-Kto entnommen) unter Berücksichtigung des Vortrages von M. 5659 auf M. 182 622 erhöhte, davon gedeckt M. 40 000 aus Spec.-R.-F. u. M. 103 517 aus R.-F., restl. Verlust mit M. 39 105 vorgetragen. Das Geschäftsjahr 1909 schloss nach Abschreib. von M. 49 812 auf Debit. aus älteren Geschäften u. M. 52 264 auf Anlagen etc. mit einem Verlust von M. 103 793, durch welche sich der Fehlbetrag aus 1908 von M. 39 105 auf M. 142 898 erhöhte. Abgesehen von den Abschreib. auf Debit. führt die Verwalt. das schlechte Resultat darauf zurück, dass das Jahr 1909 für die Ges. eine Periode umfassender Reorganisation sowohl des techn. wie des kaufm. Betriebs darstellt. Im J. 1910, das noch zum grossen Teil der Reorganisation gewidmet war, besserten sich die geschäftlichen Ver- hältnisse und konnte der Fehlbetrag von M. 142 898 um M. 5137 auf M. 137 761 vermindert werden. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 14./5.1900 beschloss zwecks Verstärkung der Betriebsmittel u. Erweiterung der Anlagen Erhöhung um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, übernommen von der Berliner Bank zu 106 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903, angeboten den Aktionären M. 250 000 4:1 24./7.– 6./8. 1903 zu den gleichen Bedingungen. Die G.-V. v. 26./5. 1906 beschloss zur Verstärkung der flüssigen Mittel u. zur Tilg. von Bankschulden sowie zur Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 1 800 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 17 1996, übernommen von der Commerz- u. Disconto-Bank zu 102.50 %, angeboten M. 433 000 den alten Aktionären 31 vom 3.–12./7. 1906 zu 107.50 %. Kosten der Anfert. u. Stempelung der Aktien gingen zu Lasten der Ges. Hypotheken: M. 300 000 vom Berliner Pfandbriefamt übernommen; ferner 1910 M. 300 000 aus Privathand neu aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht; 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem auf Handl.-Unk.-Kto zu verbuchenden Fixum von zus. M, 6000), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 383 470, Gebäude 240 692, Dampfmasch.- Anlage 18 475, Betriebsutensil. 202 120, Werkzeuge 42 821, Kontorutensil. 1, Gas-, Wasser- u. Dampfheiz.-Anl. 1, Modelle 1, Klischees, Zeichn. etc. 1, Patente 1, Fuhrwerk 3707, fertige M. halbfert. Fabrikate 339 530, Material. 286 317, Wechsel 357 182, Kassa 43 981, Debit. 715 527 Versich. 16 563, Verlust 137 761. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 600 000, Arb.-Unterst-F. 7630, Beamten-Unterst.-F. 6479, Bank- u. Waren-Kredit., Anzahl. u. Provis. 374 044. Sa. M. 2 788 154. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 142 898, Handl.-Unk. 71 305, Steuern 1660, Gehälter 166 580, Reise 52 477, Fuhrwerks-Unk. 8713, Patent-Unk. 170, Zs. 22 447, Gebäude- Unk. 10 268, Abschreib. 55 865, do. auf Debit. 19 986. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 409 687, Eingänge auf abgeschrieb. Debit. 4924, Verlust 137 761. Sa. M. 552 373. Kurs Ende 1888–1910: 136, 153.75, 143, 100, 81.50, 69, 98.75, 96.50, 115, 89.50, 139, 132, 99.25, 79.30, 86.50, 120.10, 108.50, 109.10, 114, 106, 87.50, 74.50, 92.50 % Aufgelegt 12./12. 1888 zu 126 %. Seit Aug. 1903 sämtl. Stücke lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden 1888–1910: 10, 11, 12, 6, 4, 4, 4, 5½, 1½, 7, 8, 8, 4, 1½, 6, 6, 6, 6½, 7, 4, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Rauser, Stellv. Fritz vom Berg. Prokuristen: Ernst Hetzer, C. Süwer, Erich Leonhardt. Aufsichtsrat: (Höchstens 7) Vors. Rentier Julian Goldschmidt, Stellv. Bank-Dir. Konsul Ernst Simon, Geh. Postrat Otto Reis, Berlin; Dir. G. Weichhardt, Gassen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I.