12323 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Orenstein & Koppel-Arthur Koppel Aktiengesellschaft (Firma bis 16./2. 1909 Akt.-Ges. für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf vormals Orenstein & Koppel) in Berlin, SW. Tempelhofer Ufer 24. I. Verkaufsstätten: A) Deutschland: Breslau, Bromberg, Cassel, Danzig, Dort- mund, Frankfurt a. M., Hamburg, Kattowitz, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Schwerin, Strassburg i. Els.; B) Ausland: Alexandrien, Amsterdam, Antwerpen, Barcelona, Bilbao, Bordeaux, Brüssel, Bukarest, Budapest, Buenos Aires, Cairo, Calcutta, Charkow, Chikago, Durban, Gijon, Helsingfors, Johannesburg, Kiew, Lemberg, Lille, Lissabon, London, Lourenco Marques, Lyon, Madrid, Mailand, Marseille, Mexico, Moskau, Nancy, New-York, Odessa, Padua, Paris, St. Petersburg, Pittsburg, Prag, Riga, Rio deJaneiro, Rom, San Francisco, Sevilla, Shanghai, Soerabaya, Sofia, Warschau, Wien, Wladiwostock, Zürich; II. Fabriken: A) Deutschland: Bochum, Dorstfeld, Nowawes, Spandau, Schmiedefeld; B) Ausland: Koppel Pa. U. S. A., Kolo, St. Lörincz (Ungarn), St. Petersburg, Vysocan, Fives Lille (siehe hierüber auch unten). Gegründet: 18./12. 1897; eingetr. 22./2. 1898. Statutänd. 23./5. 1900, 10./6. 1901, 10./6. 1902, 11./6. 1904, 7./6. 1905, 16./2. 1909 u. 13./6.1911. Firma bis 16./2. 1909 Akt.-Ges. f. Feld-u. Klein- bahnbedarf (vorm. Orenstein & Koppel), seitdem wie oben. Die Übernahme der Firma Orenstein & Koppel mit allen Aktiven u. Passiven erfolgte nach dem Stande der Bilanz vom 31./12. 1896 gegen Gewährung von 2805 Aktien à M. 1000, ebensoerhielt der frühere Besitzer der Firma Benno Orenstein den Reingewinn per 31./12. 1897. Gründungs. Jahrg. 1899/1900. 1898 wurde die Märkische Lokomotivfabrik Max Orenstein in Drewitz für etwa M. 500 000 erworben. Die Orenstein & Koppel-Ges. hat dann im J. 1905 die inzwischen in Liquid. getretenen Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. A.-G. zu Berlin in sich aufgenommen (siehe Jahrg. 1908/09 d. Handb.). Im J. 1905 beschloss die Ges. eine Interessengemeinschaft mit der Arthur Koppel A.-G. zu Berlin. Durch den unten bei Kap. erwähnten G.-V.-B. v. 16./2. 1909 wurde, unter Auf- hebung der Interessengemeinschaft mit rückwirkender Kraft per 1./1. 1908 die Fusion mit der Arthur Koppel A.-G. beschlossen u. deren Aktiven per 1./1. 1908 mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab übernommen. Die G.-V. v. 16./2. 1909 beschloss auch Firmen- änd. wie oben. Die Fabrikanlagen der Ges. sind danach folgende: I1. Orenstein & Koppel-Anlagen: Ein 5 ha 75 a 31 qm grosses Fabrikgrundstück in Dorstfeld, ein 12 ha 28 a 89 qm grosses zu Spandau an der Hamburger Chaussee belegenes Fabrikgrundstück u. ein 7 ha 84 a 64 qm grosses am Bahnhof Drewitz belegenes Fabrik- grundstück. In Dorstfeld beträgt die bebaute Fläche rund 11 000 qm, in Spandau rund 22 500 qm u. in Drewitz rund 32 150 qm. Die Werkstätten sämtl. drei Anlagen sind massiv gebaut, jede Anlage ist mit normalspurigen Anschlussgleisen versehen. In Dorstfeld wird hauptsächlich die Fabrikation von Feldbahnmaterialien u. der Weichenbau, in Spandau ausser dem Feldbahn- u. Weichenbau als besondere Spezialität der Waggon-, Signal- u. Bagger- bau sowie ferner der Bau von normalspurigen Güterwagen, Selbstentladern, Kessel- u. sonst. Spezialwagen sowie elektr. Lokomotiven, in Drewitz der Bau von Lokomotiven, Dampfmasch. u. Dampfkesseln betrieben, u. zwar werden in Drewitz ausser Lokomotiven jeder Art für industrielle u. gewerbl. Anlagen, Güterzug- u. Nebenbahntenderlokomotiven bis 60 Tons Dienstgewicht für die Preuss. Staatsbahnen u. andere Bahnen hergestellt. Die masch. An- lagen aller drei Fabriken besitzen insgesamt 2350 PS. 2. Arthur Koppel-Anlagen: Ein 2 ha 30 a 58 qm grosses Fabrikgrundstück in Bochum, wovon ca. 11 000 qm bebaut sind, ein 54 a grosses Fabrikgrundstück in Camen, wovon 2000 am bebaut sind und ein 30 a grosses Fabrikgrundstück in Marten i. W., wovon ca. die Hälfte bebaut ist. Die Fabrik Bochum arbeitet mit 350 PS und fabriziert hauptsächlich alle Arten von Kleinbahn-, Feld- u. Industriewagen u. Feldbahnweichen u. -Gleis, Dreh- scheiben, Schiebebühnen, Hängebahnanlagen, Schrägaufzüge, Bremsberge, Achslager, sowie Press- u. Gesenkschmiedestücke für den Wagenbau. Der Fabrikationsbetrieb in Camen u. Marten i. W. ist eingestellt. In Koppel bei Pittsburgh (Ver. St.) ist ferner eine Fabrik mit 150 PS im Betrieb. Ausser den vorerwähnten Grundstücken besitzt die Ges. Lagerplätze an einer Reihe von Orten, insbesondere wo sie Zweigniederlassungen unterhält, sowie ein in Berlin, Tempel- hofer Ufer 24, belegenes Grundstück, auf dem sich die Verwaltungsgebäude der Firma be- finden; 1909 Ankauf der angrenzenden Grundstücke Möckernstr. 120/120a, 121 u. Teltower- strasse 35/36. Fabrikanlagen der weiter unten behandelten Tochterges. befinden sich in Vysocan b. Prag, in St. Lörincz b. Budapest, in Fives b. Lille, in St. Petersburg u. in Kolo b. Warschau. Im April 1911 kam eine Interessen-Gemeinschaft bis Ende 1914 mit der Lübecker Maschinenbauanstalt, von welcher Ges. Orenstein & Koppel die Majorität der Aktien erworben, zu Stande. Gleichzeitig wurde 1911 mit der französ. Konkurrenzfirma Société Nouvelle des Etablissements Décauville Ainé in Paris eine Interessengemeinschaft auf 20 Jahre geschlossen. Zur Verstärkung der Interessen-Solidarität und zur Festigung der durch den Vertrag zwischen den beiden Firmen hergestellten freundschaftl. Beziehungen wurde eine wechselseitige Beteilig. an den Geschäftsergebnissen vereinbart und ausserdem einen Austausch von Aktien und eine gegenseitige Beschickung des A.-R. bezw. Verwalt.- Rats vorgesehen. Das Effektenkonto (M. 7 018 908) der Bilanz für 1910 von Orenstein & Koppel umfasst M. 632 706 Kaut.- u. andere Effekten, ferner den Buchwert des gesamten A.-K. der russischen