Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1 Maschinenfabrik Bruchsal, Aktiengesellschaft vormals Schnabel & Henning in Bruchsal. Gegründet: 24./6. 1896 durch Übernahme der Fabrik Schnabel & Henning für M. 1 597 000; 30./6. 1896. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Statutänd. 10./1. 1902, 13./5. 1905, 6./4. 1906 u. 12./6. 1909. Zweck: Anfertigung von Maschinen, insbes. von Vorrichtungen zur Sicherung des Eisen- bahnbetriebes. Die Ges. besitzt eine Fabrik in Bruchsal u. eine Filiale in Wallisellen (Schweizerische Stellwerkfabrik). Sie ist auch Besitzerin sämtl. M. 1 500 000 Aktien der C. Stahmer Akt.-Ges. in Georgsmarienhütte und der M. 1 000 000 an der Zimmermann & Buchloh Akt.-Ges. in Berlin-Borsigwalde, auch besitzt sie M. 210 000 Geschäftsanteile der Eisenbahnsignal-Bauanstalt C. Fiebrandt & Co. G. m. b. H. in Bromberg-Schleusenau (St.-Kap. M. 650 000). Das Fabrikterrain in Bruchsal liegt an der Staatseisenbahn, ist mit dieser durch einen eigenen Gleisanschluss verbunden und umfasst 49 500 qm, worauf 64 Bauten mit einer überdachten Fläche von 25 175 qm stehen. Die Fabrik beschäftigt z. Z. 163 technische und kaufm. Beamte und emschl. des Montagepersonals ca. 750 Arb. Als Betriebskraft dienen eine Dampfmasch. mit 250 PS., eine Dampf-Dynamomasch. mit 150 PS. zur Erzeugung von elektr. Kraft und Licht und 4 Dampfkessel mit 460 qm Heizfläche. Zum Antrieb der vorhandenen 308 Werkzeugmasch. sind 40 Elektromotoren im Gebrauch. Die Maschinenfabrik Bruchsal ist dem allg. Kartellvertrage der Vereinigten Eisenbahnsignal- bauanstalten beigetreten, der bis 1917 läuft und hat ausserdem im J. 1897 mit einigen grösseren Firmen der Branche einen engeren Bündnisvertrag abgeschlossen, dessen Dauer bis 1927 festgesetzt ist. Auch für die C. Stahmer, Fabrik für Eisenbahn-, Bergbau- und Hüttenbedarf Akt.-Ges. und die Eisenbahnsignal-Bauanstalt Zimmermann & Buchloh Akt.- Ges., bei denen die Maschinenfabrik Bruchsal beteiligt ist, gelten diese Verträge. Die Umsätze der Maschinenfabrik Bruchsal und der C. Stahmer-Fabrik zus. betrugen 1906 bis 1908: M. 8 002 476, 7 578 834, 7 330 347; für 1909–1910 nicht veröffentlicht. Zugänge für Neu- bauten u. Masch. erforderten 1909–1910: M. 288 148, 428 840. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 28./1. 1898 um M. 400 000 in 400, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 150 %. Die G.-V. v. 10./1. 1902 beschloss weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 12.–31./1. 1902 zu 100 %. Noch- mals erhöht zwecks Beteil. an einem anderen Unternehmen lt. ausserord. G.-V. v. 6./4. 1906 um M. 900 000 in 900 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906. Das Bezugsrecht der Aktionäre war bei dieser Emiss. ausgeschlossen. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 12./6. 1909 um M. 1 600 000 in 1600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, davon sind 1133 Stück zu 100 %, 467 Stück zu 250 % begeben; erstere mit der Verpflicht., sie den alten Aktionären 3: 1 zu 150 % anzubieten (geschehen 15./6.–3./7. 1909). Agio mit M. 700 500 in R.-F. Die Kap.- Erhöhung von 1909 ist erfolgt zum Zwecke der Verstärkung der Betriebsmittel, die er- erforderlich geworden war durch bereits in Angriff genommene Neubauten, durch Be- schaffung neuer Werkzeugmasch. und Verbesserung der veralteten und unzureichenden Kraft-Zentrale, durch den Erwerb der bis 1909 nur mit Vorkaufsrecht gepachteten Fabrik in Wallisellen, sowie insbesondere durch den Ankauf von M. 750 000 Aktien der Eisenbahn- signal-Bauanstalt Zimmermann & Buchloh Akt.-Ges. in Berlin-Borsigwalde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Mai-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; event. weitere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom Ubrigen 9 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 319 847, Geleisanlage 1, Gebäude 422 181, Masch. 266 253, Utensil. u. Werkzeuge 58 936, Beleucht.-Anlage 9566, Muster 16 746, Bureau- Utensil. 1, Modelle 1, Fuhrw. 1, Kassa 20 839, Wertp. 475 149, Bankguth. 1 627 673, Debit. 3 196 657, Beteil. 2 710 000, fertige u. halbf. Fabrikate 306 687, Material. 282 925, schweiz. Stellwerkfabrik in Wallisellen 371 389, Patente 1, vorausbez. Versich. 10 841. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 518 281, R.-F. II 800 000, Pens.-F. f. Beamte 400 000, Arb.- u. Beamten- Unterst.-F. 350 000, Witwen- u. Waisen-F. 50 000, Kredit. 474 758, Fabriksparkasse 38 257, Talonsteuer-Res. 40 000, Div. 1 250 000, z. Wohltätigkeitszwecken 15 000, Vortrag 159 405. Sa. M. 10 095 702. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Provis., Gehälter, Tant. etc. 1 176 383, Steuern etc. 130 020, Gebäude-, Masch.-, Utensil.- u. Werkzeug-Unterhalt. 173 262, Abschreib. 182 522, Gewinn 1 464 405. – Kredit: Vortrag 180 910, Betriebsübersch. 2 945 683. Sa. M. 3 126 593. Kurs Ende 1909–1910: 374.50, 373 %. Die Aktien Nr. 1–5000 wurden am 3./11. 1909 zum ersten Kurse von 360 % an der Berliner Börse eingeführt. Dividenden: 1896–1905: Je 20 %; 1906–1910: 25, 25, 25, 25, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: R. Stahmer, Bruchsal; E. Stahmer, Georgsmarienhütte. Prokuristen: Hans Berblinger, Walter Henning, Fr. Lorenz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Dr. Ing. Th. Henning, Rentner Adolf Schnabel, Geh. IIofrat Dr. C. Blum, W. Berblinger, Karlsruhe; Reg.-Baumeister a. D. Dir. R. Pfeil, Berlin; Rechtsanw. Hans Brand, Dortmund; Rhederei-Dir. Otto Stahmer, Hamburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Mannheim: Rhein. Creditbank; Barmen: Barmer Bankverein u. die Filialen dieser Banken.