1206 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Apparate Heinr. Stockheim zu Mannheim u. Otto Fromme zu Frankf. a. M. Die beiden Firmen erhielten für ihr Einbringen M. 1 500 000 in neuen Aktien u. für den Mehrbetrag Oblig. Die Firma Stockheim hat ihr Grundstück 30 % unter Tagespreis und die gesamten Aktiven um M. 150 000 unter dem wirklichen Werte eingebracht, wodurch der Ges. eine bedeutende stille Res. erwachsen ist. Letzte Statutänd. 9./5. 1906, 28./12. 1907 u. 5./5. 1908. Zweck: Anfertigung von Brauereieinricht., Brauereiutensil., Bau von Masch. u. Apparaten für Brauereien, Handel mit Brauereibedarfsartikeln und deren Herstellung, Fabrikation von Kühlapparaten, sowie Betrieb einer Filtermasse-Fabrik. Auch Fabrikation und Handel von Apparaten u. Bedarfsartikeln für die Weinbranche. 500 Arbeiter. Der vereinigte Betrieb in Mannheim ist Jan. 1905 aufgenommen, die gesamte Filtermasse-Fabrikat. ist nach Wallau a. Lahn verlegt und die seither. Fabrik für diesen Zweck in Harzburg stillgelegt u. das Anwesen 1907 verkauft. Die Ges. hat 1910 zwei Firmen erworben, nämlich die Firma Siegmund Goldman, Kellereimasch., Berlin, und das Geschäft der früheren Firma Robert Voigt, Deutsche Brauindustriewerke G. m. b. H. in Dresden. Aus den beiden Ge- schäften wurde eine Ges. m. b. H. gebildet und diese mit einem St.-Kap. von M. 500 000 ausgestattet. Der Sitz dieser G. m. b. H. ist Berlin, eine Zweigniederlassung befindet sich in Dresden. Die neue Ges. firmiert: Siegerin-Goldmanwerke G. m. b. H. in Berlin. Die Interessengemeinschaft mit der Filter- u. brautechnischen Maschinenfabrik vorm. L. A. Enzinger in Worms wurde im Wege gütlicher Verständigung aufgelöst mit Wirkung vom 1./2. 1910, sodass eine Verrechnung mit Enzinger für die Bilanz 1910/11 nicht mehr zu erfolgen hatte. Die Firma Enzinger zahlte der Ges. zur Ausgleichung sämtlicher gegen- seitiger Ansprüche M. 60 000, die in der Bilanz 1911/12 erscheinen werden. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Akt. à M. 1000. Kapital der früh. Firma A.-G. Fabrikf. Brauerei- Einrichtungen vorm. H. Gehrke & Co. in Berlin M. 1 000 000. Zwecks Übernahme der Firmen Fabrik techn. Apparate Heinr. Stockheim zu Mannheim u. Otto Fromme zu Frankf. a. M. beschloss die G.-V. v. 18./7. 1904, M. 1 500 000 in 1500 neuen Aktien zu emittieren, begeben zu pari an beide genannten Firmen für ihr Einbringen. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig., ausgegeben lt. G.-V. v. 18./7. 1904. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. im Aug. (zuerst 1910) auf 1./1. (erstmals 1911). Die Anleihe diente zum Teil mit zur Begleichung des Übernahmepreises der beiden oben genannten Firmen in Mannheim und Erankf. a. M. Zahlst. wie bei Div. exkl. Disconto-Ges. Noch in Umlauf Ende Januar 1911 M. 733 000. Geschäftsjahr: 1./2.–31./1.; bis 1907: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. u. vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Jan. 1911: Aktiva: Gebäude u. Fabrikanlage 569 771, Fabrikgrundstück 304 280, Masch. u. Fabrikeinricht. 228 702, Filtermassefabrik Wallau 172 225, Utensil. 6668, Modelle 20 000, Fuhrwerk 3567, vorausbez. Mieten, Versich. etc. 8676, Betriebsbestände 12 525, Patente 10 000, Hypoth. 63 000, Kassa 9495, Wechsel 68 795, Effekten 7129, Debit. 1 017 365, Bankguth. 35 187, Beteilig. 528 528, Waren 845 523. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 733 000, do. Zs.-Kto 3446, R.-F. 137 497 (Rückl. 16 121), Talonsteuer-Res. 2000, Kredit. 150 114, Interims-Kto 13 808, Beamten-Fürsorge-F. 26 612 (Rückl. 5000), Div. 200 000, Tant. 51 704, Grat. 15 000, Talonsteuer-Res. 6500, Vortrag 71 756. Sa. M. 3 911 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 080 720, Abschreib. 71 664, Reingewinn 366 083. – Kredit: Vortrag 43 646, Waren 1 435 383, Zs. 5910, Beteilig. 33 527. Sa. M. 1 518 467. Dividenden: 1904/05–1906/07: 4, 7, 9 %; 1907/08: 7 % (v. 1./8.–31./1.); 1908/09–1910/11: 6, 6, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kaufm. Karl Bauer, Ing. B. Danziger, Mannheim. Prokuristen: Hch. Rabenstein, M. Obst, N. Kroker, Otto Johns, Mannheim; Hugo Liebmann, Martin Rhode, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Privatmann Heinr. Stockheim, Fabrikbesitzer Otto Fromme, Frankf. a. M.; Seb. Uhlmann, Berlin; Ernst Berlin, Nürnberg; Bank-Dir. Aug. Reiser, Mannheim. Zahlstellen: Mannheim u. Berlin: Gesellschaftskassen; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Filialen; Berlin: Disconto-Ges. Jacobiwerk, Act.-Ges. in Liqu. in Meissen. Gegründet: 15./9. 1872. Die Ges. übernahm die bereits 1835 begründete Jacobi sche Eisengiesserei u. Maschinenbauanstalt für M. 1 080 000. Firma bis 1897 „Meissner Eisen- giesserei u. Maschinenbau-Anstalt (vorm. F. L. & E. Jacobi)é. Kapital: M. 805 200 und zwar M. 149 100 in 497 alten Aktien (früher Vorz.-Aktien ge- nannt) und M. 656 100 in 8 % Vorz.-Aktien Lit. A. à M. 300. Die Vorz.-Aktien Lit. A gelangen im Falle der Liquidation mit 140 % des Nennwertes vorweg zur Einlösung. Wegen Wandlungen des A.-K. bezw. Sanierungen siehe Jahrg. 1909/10 dieses Handbuches und früher. Nach Abschreib. im Betrage von M. 64 654 erhöhte sich der Verlust pro 30./6. 1909 um M. 70 170 auf M. 113 970 und pro 24./11. 1909 auf M. 536 438. Derselbe stieg 1909/10 nach Rückstellung von M. 105 000 für Debit. auf M. 694 641. Die a. o. G.-V. v. 24./11. 1909 beschloss deshalb mit Rücks. auf die ungünstige Lage der Ges. die Auflösung der Ges. u. akzeptierte die Kauf-Offerte der Dresdner Gasmotorenfabrik vorm. Hille, welche