Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1209 Commanditgesellschaft Steger“ u. „Carl Moradelli“ in München betrieb. Fabrikgeschäfte, sowie Erwerb des von Phil. Roeder sen. und Ing. Hans Steger in München besessenen Grund- besitzes. 1899 wurde für neue Fabrikanlagen ein Terrain am Sendlinger OÖberfeld erworben. Das Anwesen der Ges. in München, Lindwurmstr. wurde 1899 mit Nutzen veräussert. Der Grundbesitz der Ges. bestand nunmehr aus dem Anwesen Hofmannstr. 38 mit 3,530 ha Flächeninhalt, mit Werkhallen, Bureaugebäude, Wohnhaus und Stall (zus. ca. 100 000 qF. überbaute Fläche) und dem Anwesen 11 am Forstenrieder-Feldweg, Flächeninhalt 3,472 ha, Mathildenstr. 13, ferner aus realisierbaren Bauplätzen in unmittelbarer Nähe des Werkan- wesens Obersendling mit nach Verkauf von 3¼ Tagwerk 1902 noch 6½ Tagwerk Flächeninhalt. Durch den allg. wirtschaftl. Niedergang bezw. durch die Geringfügigkeit der Aufträge, Ab- schreib. auf Lagerbestände u. halbfertige Ware wurde das Resultat des Jahres 1908 stark beeinflusst, sodass dadurch das Endresultat sehr herabgedrückt wurde, somit Gesamtverlust Ende 1908 M. 638 011, der sich 1909 um M. 249 735, also auf M. 887 747 erhöhte. Kapital: M. 2 748 000, u. zwar M. 1 248 000 in 1248 abgest. Aktien u. M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Aktien à M. 1000; auf letztere nur 75 % eingezahlt. Urspr. M. 1 500 000, die G.-V. v 4./10. 1905 genehmigte, zur Tilg. der Unterbilanz aus 1904 v. M. 938 832, die Anträge der Ver- waltung, wonach von den Aktionären der Ges. unter Einreichung von je 6 Aktien 4 zur freien Verf. zu überlassen waren, während eine mit dem Stempel „gültig geblieben“' zurückzugeben u. eine zwecks Herabsetzung des A.-K. zu vernichten war. Die nicht eingereichten Aktien sind im Verhältnis 6:1 zus.gelegt. Die der Ges. überlassenen Aktien wurden zu pari an ein Konsortium begeben, das den Aktionären, die von ihren je 6 Aktien 4 der Ges. zur Verf. gestellt hatten, auf 2 bisherige Aktien ein Bezugsrecht zu 106.50 % einräumte. Frist zur Ein- reichung der Aktien bis 15./1. 1906. Bis Ende 1905 wurden dergestalt 1476 Aktien eingereicht. Davon wurden 246 vernichtet, weitere 246 mit dem Aufdruck „giltig geblieben“' den Aktio- nären zurückgegeben u. restl. 984 mit demselben Aufdruck zu pari an das Konsortium be- geben. Von den ausstehenden 24 Aktien wurden 1906 noch 21 freiwillig eingereicht, während 3 für kraftlos erklärt sind. Aus der Sanierung sind der Ges. M. 998 000 Barmittel zugeflossen, aus denen obengenannter Fehlbetrag beseitigt wurde. A.-K. somit bis 1908 wie oben. Das A.-K. wurde dann zur Abstossung von Bankschulden um M. 1 500 000 in 6 % Vorz.-Aktien erhöht, was die a. o. G.-V. v. 10./9. 1908 beschloss. Diese Vorz.-Aktien, angeboten den St.- Aktionären v. 1.–15./11. 1908 zu 100 % nebst 4¼0 % für Stempel u. Unk. etc., sowie 6 % Zs. ab 1./1. 1908, div.-ber. ab 1./1. 1908, erhalten vorweg vor den St.-Aktien eine Div. bis zu 6 % u. sind mit dem Rechte auf Nachzahl. ausgestattet. Nach Zahlung der 6 % Vorz.-Div. und Leistung der etwaigen Nachzahl. erhalten die nicht bevorrechtigten Aktien bis zu 4 % Div. Von dem dann noch etwa verbleibenden Gewinne erhalten die Vorz.-Aktien noch 1 % des Nennbetrages. Auch finden die Vorz.-Aktien bei einer event. Liquid. vor den St.-Aktien Befriedigung. Auf die Vorz.-Aktien wurden zunächst 25 % eingezahlt, restl. 75 % werden 1909 eingerufen. Zur neuerlichen Sanierung war zum 4./7. 1910 eine a. o. G.-V. ein- berufen, doch fand diese G.-V. nicht statt. Da die Grossaktionäre sich weigerten, die zur Fortführung des Unternehmens nochmaligen weiteren Mittel herzugeben, so beschloss die a. o. G.-V. v. 9./11. 1910 die Liquidation der Ges. Nach der Liquidations-Eröffnungsbilanz wurden vereinnahmt: von der Stadtgemeinde für Überlassung des Etablissements M. 600 000, für Masch., Werkzeuge etc. M. 235 000, für das Haus in ie Mathildenstr. M. 320 000. P1R Bilanz schliesst mit einem Fehlbetrage von M. 2 090 033, wobei die noch fehlende Restein- zahlung auf die Vorzugsaktien im Betrage von M. 375 000 bereits berücksichtigt ist. Die St.-Aktionäre gehen leer aus. Die an die Vorz.-Aktionäre zu verteilende Quote dürfte sich auf etwa 46 % belaufen, nachdem dieselben die restl. 25 % auf die Vorz.-Aktien eingezahlt haben werden. Die Gläubiger sind bis auf einige kleinere Posten, über die noch Meinungs- verschiedenheiten bestehen, befriedigt. Hypotheken (Nov. 1910): M. 918 804 einschl. Zs., teils auf Werkplatz u. Bauten, teils auf Liegenschaften. Die Hyp. sind mit 4–4½ % verzinsl. u. teilweise Annuitätenkapital der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, teilweise Kaufschillingreste. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 9. Noyvbr. 1910: Aktiva: Grundstücke 439 852, Kassa 6634, Anteilscheine 20 113, Kautionseffekten 20 953, Wechsel 14819, Debit. 851 397, Fuhrpark-Kto 750, in Ausführung befindl. Arb. 163 582, div. Vorauszahl. 5600, Avale 269 312, Kaut.-Kto 7817, Kaut.-Effekten 455, Verlust 2 090 033. – Passiva: Eingezahlt Vorz.-Aktien 1 125 000, St.-Aktien 1 248 000, Hypoth. inkl. Stückzinsen 918 804, Akzepte 1850, Kredit. 51 987, Avale 269 312, un- erhob. Div. 280, Res. für Reichsunfallversich. u. sonst. Rückstell. 146 796, Arb.-Unterstütz.-F. 3730, Abschlagzahl. auf in Ausführ. befindl. Arbeiten 109 074, Delkr.-Kto 16 486. Sa. M. 3 891 322. Kurs Ende 1900–1906: 147.50, 96, 60, 30, 17, 15.50, – %. Eingef. April 1900 durch die Bayer Bank in München. Erster Kurs 2. 4. 1900: 153 %. Notierten bis 1906 in München. Dividenden: Aktien 1899–1907: 9½, 8, 7, 7, 7, 0, 0, 4, 0 %. – Vorz.-Aktien 1908–1909: 0, 0 %. – St.-Aktien 1908–1909: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die früh. Inh. der Firma Kiessling & Cie., Commandit-Ges. Steger, C. Moradelli u. Ph. Röder sen. hatten für die ersten 5 Geschäftsjahre also bis Ende 1903, 7 % Div. garantiert. Liquidatoren: Dir. Otto Maerkert, Finanzrat Meinhold Strupp, Meiningen. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp, Meiningen; Rentier Ludwig Kiessling, Ing. Carl Stierstorfer, München; Ludw. Sachs, Berlin; Komm.-Rat Albert