1230 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Strassburger Maschinenfabrik vorm. G. Kolb in Strassburg i. Els. Gegründet: 6./9. 1889 auf 50 Jahre. Letzte Statutänd. 10./3. 1902 u. 17./3. 1903. Die der chemal. Firma G. Kolb zu Strassburg und Lunéville gehörig gewesene Maschinenfabrik war urspr. gemietet, wurde aber 1893 für M. 280 000 erworben. Zweck: Herstellung von Masch. u. industr. Einricht. aller Art, sowie Handel in Masch., Apparaten u. in allen der mech. Kon- struktion gehör. Artikeln. Seit 1902 auch Bau von Eis- u. Kühlmaschinen. Die Ges. er- richtete 1901 in Lunéville eine Eisengiesserei. In Strassburg wurde im März 1902 eine neue Kesselschmiede in Betrieb gesetzt. In Lunéville kam eine neue Fabrikanlage in Betrieb. Die zwei getrennten Betriebe in Strassburg wurden 1907/08 auf der Sporeninsel vereinigt, Kosten hierfür 1908 M. 179 168; das Anwesen im Finkweiler sowie das alte Grundstück in Lüneville wurden verkauft. 1908 schloss mit einem Verlust von M. 141 424, gedeckt aus den Res. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 120 000, erhöht 1893 um M. 280 000, It. G.-V.-B. vom 28./3. 1898 um M. 400 000 in 400 für 1899 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 20./4. 1899 zu 165 %, voll eingezahlt seit 1./7. 1899, lt. G.-V. v. 5./3. 1901 um M. 400 000 (auf M. 1 200 000) in 400 neuen, für 1901 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 2: 1 bis 25.3. 1901 zu 117.50 %; 25 o% und Agio waren gleich, restl. 75 % zum 30./6. 1901 einzuzahlen. Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. minist. Genehm. v. 17./5. 1907. 150 Stücke à M. 1000 u. 300 à M. 500, auf Inhaber lautend. Rückzahlbar ab 1./1. 1913 innerhalb 30 Jahren durch Verlos.; verstärkte Auslos. u. Künd. des Restbetrages von da ab zulässig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom Rest bis 30 % vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Überschuss z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Terrain 299 797, Immobil. 828 816, Betriebsmaterial 564 134, Werkzeuge 62 222, Mobil. 10 136, Geleisanschluss 29 475, Fuhrpark 8037, Elektric.- Kto 17 646, Formkasten u. Modelle 87 153, Assekuranz 1352, Kassa 920, Wechsel 9597, Effekten 4800, Debit. 305 283, Fabrikat.-Kto 596 564. –— Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 6718, Div.-R.-F. 5354, Kredit. 1 613 865. Sa. M. 2 825 939. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 331 734, Abschreib. 24 086, do. a. Debit. 5600, Versuchskosten für neue Apparate 23 014. Sa. M. 384 435. – Kredit: Ertrag des Betriebs M. 384 435. Dividenden 1890–1910: 6, 7, 6, 7, 33, 7, 6, 5, 8, 8, 8, 7½, 4, 1, 2, 4, 0, 0, 0, 0, 0 % (für 1903 gezahlt aus R.-F.; für 1904 unter Entnahme von M. 17 976. aus Div.-R.-F.). Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: G. Gillmann. Prokurist: A. Heim. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat J. Schaller, Stellv. Bank-Dir. Eugen Meyer, Stiass- burg: Ferd. de Langenhagen, Lunéville; Bank-Dir. F. Paschoud, Strassburg; Bierbrauer Th. Betting, Maxéville. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Strassburg i. Els.: Bank von Elsass u. Lothringen und deren Fil. in Metz. Mülhausen i. Els., Colmar i. Els., Nancy, Markirch, Commercy. Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart-Untertürkheim mit Zweigniederlassung in Berlin-Marienfelde. Gegründet: 28./11. 1890 in Cannstatt; Sitz seit 1904 in Stuttgart-Untertürkheim. Statutänd. 30./10. 1899, 26./10. 1901, 29./7. 1902, 30./9. 1904, 30./9. 1905, 8./2. u. 6./4. 1908, 25./4. 1911. Zweck: Ausbeutung u. Verwertung der von Ingenieur G. Daimler gemachten Erfindungen. 1904/1905 wurde der volle Betrieb im neuen Werke in Untertürkheim aufgenommen, während die früheren Fabrikräume in Cannstatt geräumt wurden. An Baulichkeiten, Masch. u. sonst. Einrichtungen sind in den letzten Jahren erhebliche Aufwendungen vorgenommen, die auch jetzt noch nicht als beendet bezeichnet werden können, sondern noch weiter grosse An- forderungen an die Ges. stelleu. Die Zentrale Untertürkheim befasst sich mit der Fabrikation von Personen-Kraftfahrzeugen, Luftschiff- und Fliegermotoren (Marke Mercedes) usw., die Zweigniederlassung Marienfelde mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Schiffs- motoren, stationären Motoren, Lokomobilen und elektr. Fahrzeugen. Sowohl die Zentrale als auch die Zweigniederlassung besitzt eigene Reparaturwerkstätten. Zur Zeit sind be- schäftigt in den Untertürkheimer Werken: 233 Beamte, 2302 Arb., in den Marienfelder Werken: 100 Beamte, ca. 900 Arb. Die Zentrale hat eine eigene Gasanstalt für den Betrieb und die Zweigniederlassung Marienfelde ein Elektrizitätswerk für Kraft und Beleuchtung. An Grundstücken besitzt die Ges.: 9780 qm in Cannstatt, 194 960 qm in Untertürkheim, wovon etwa die Hälfte überbaut ist, und 115 200 qm in Marienfelde, wovon 20 600 qm überbaut sind. Die Ges. hat in den letzten Jahren eine eigene Verkaufsorganisation ge- schaffen, auch 1910 wurden an wichtigen Zentren des Handels u. der Industrie solche errichtet, auch für den Export konnte die Organisation mit gutem Erfolg erweitert werden. Für den Verkauf in Frankreich hat sich die Ges. den Apparat der Mercédès Societe Francaise d'Automobiles, Paris, nutzbar gemacht, von welcher Ges. sie nunmehr alle Aktien besitzt. Der Abschluss dieser Ges. und der ihr gehörenden umfangreichen Reparaturwerkstätte