1250 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Dock-Gesellschaft J. W. Seibel in – Gegründet: 1876 als Kommandit-Ges. auf Aktien. Letzte Statutänd. 12./12. 1899. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Schwimmdocks. Gedockt wurden 1904–1910: 119, 123, 151, 176, 131, 140, 142 Fahrzeuge. Kapital: M. 180 000 in 170 Aktien u. 10 Anteilscheinen à M. 1000. Aktien wie Anteil- scheine sind gleichberechtigt. Der R.-F. ist in dem Dock II der Swentine-Dock-Ges. belegt u. trug 1901–1909 je M. 2000 (5 %) Zs. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., bis einschl. 10 Aktien, 11–20 = 12 St., 21–30 = 14 St., welche das Maximum ausmachen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl. u. Abschreib., vom Übrigen 5 % Tant. an die pers. haft. Ges., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. nach § 345 des H.-G.-B. Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Dockbau 127 900, Inventar 950, Kassa 2465, Bank- guth. 79 265, Effekten 20 120, Debit. 506. — Passiva: A.-K. 180 000, R.-F. 40 000, Div. 9000, Tant. an A.-R. 400, do. an pers. haft. Ges. 560, Vortrag 1246. Ss. M. 231 207. Gewinn- u. Veriust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 10 019, Reparat. 2441, Steuern u. Abgaben 1055, Abschreib. 9474, Gewinn 11 207. — Kredit: Eindockungskto 19 061, Dockmiete 11 144, Provis. 54, Zs. 3938. Sa. M. 34 198. Dividenden 1885–1910: 5, 4, 4, 5, 5, 5, 6, 4, 4, 3, 10, 5, 5, 5, 5, 6, 4½, 2½, 0, 2½, 4½, 5, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Pers. haft. Ges. Aug. Seibel. Aufsichtsrat: Konsul P. Sartori, Chr. Andersen, Fr. Leopold, Johs. Bielenberg. Zahlstellen: Kiel: Ges.-Kasse, Kieler Bank. Schiffswerft von Henry Koch Akt.-Ges. in Lübeck. Gegründet: 7./11. 1908 mit Wirkung ab 1./10. 1908; eingetr. 27./11. 1908. Statutänd. 24./3. 1910. Gründer: Luckmann & Soltau, Heinr. Wilh. Meinhard Luckmann, Emil Gustav Stolz, Francis Jakob Koch, Wilh. Franz Koch, Lübeck. Die Firma Luckmann & Soltau brachte in die Akt.-Ges. alle ihre Rechte u. Ansprüche aus den zwischen ihr u. der Firma Schiffswerft von Henry Koch unter dem 28./3. 1908 u. dem 1./5. 1908 abgeschlossenen Kaufverträgen über den An- kauf der Schiffswerft von Henry Koch ein. Als Entgelt für diese Einbringung erhielt die Firma Luckmann & Soltau von der Akt.-Ges. 774 Aktien derselben zum Ausgabekurse von 103 % und M. 715.28 in bar. Über die Rentabilität der Werft verlautet, dass der Durch- schnitt des jährlichen Reingewinns in den Jahren 1900–1907 gegen M. 145 000 betrug, der Dockgewinn jährlich M. 37 000. Das Grundstück ist 74 204 qm gross. Zu dem Verlust von M. 125 201 in der Zeit vom 1./5. bis 30./9. 1908, der satzungsgemäss auf die Akt.-Ges. zu übernehmen war, hat sich noch für die Zeit vom 1./10.–31./12. 1908 ein weiterer Verlust von M. 58012 herausgestellt, sodass sich der Gesamtverlust am 31./12. 1908 auf M. 183 213 stellt, die sich 1909 infolge mangelnder Beschäftigung um M. 21 786, also auf M. 205 000 erhöhte; das J. 1910 schloss mit einem Verlust v. M. 81 874 der aus dem R.-F. Deckung fand. Wegen Sanierung siehe bei Kap. TJweck: Der Erwerb und Betrieb der Schiffswerft von Henry Koch in Lübeck sowie Er- werb, Errichtung und Betrieb aller Anlagen, Unternehmungen und Handelsgeschäfte, welche mit dem Betriebe einer Schiffswerft in Beziehung stehen. Die Ges. litt 1908/09 unter Depression, die in der Schiffsbau-Ind. herrschte, für 1910 gestaltete sich der Eingang von Aufträgen günstiger. Doch konnten infolge des achtwöchentl. Arb.-Streiks nur 2 Dampfer zur Ablieferung gelangen, während Aufträge auf Neubau von Schiffen u. Reparat. i. Werte von über M. 1 000 000, die ebenfalls zur Ablieferung im J. 1910 vorgesehen waren, aus dem angegebenen Grunde nicht mehr fertiggestellt werden konnten. Kapital: M. 600 000 in 600 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, begeben zu 101 % plus 2 % für Stempel. Zur Beseitigung der Ende 1909 mit M. 205 000 ausgewiesenen Unterbilanz, zur Vornahme von Abschreib. u. zur Schaffung von Reserven beschloss die G.-V. v. 24./3. 1910 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien 5:3; Frist 30./11. 1911. Hypotheken: M. 770 000 (Stand Ende 1910) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Sanierungs-Bilanz am 1. Jan. 1910: Aktiva: Grundstücke 500 000, Gebäude 270 000, Schwimmdock 68 000, Masch. u. Betriebsvorricht. 289 000, Pressluftwerkzeug, Werkzeug, Inventar u. Mobil. 96 500, Reparat. u. Neubauten 34 279, Material u. Waren 223 152, Kassa 1814, Effekten 2250, Kaut. 9600, Debit. 47 457. — Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 770 000, R.-F. 60 000, Spez.-R. F. 30 092, Interimskto 33 269, Kredit.: Banken 19 336, Akzepte 20 000, Diverse 9355. Sa. M. 1 542 053. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1./1. 1909 183 213, Abschreib. 104 907, Handl.-Unk., Versich., Saläre etc. 147 424, Hypoth.-Zs. 39 380, Betriebs-Unk. u. Instand- setzungsarbeiten 106 339, Steuern u. Abgaben 2404, Arb.-Wohlfahrt 13 660. —– Kredit: Fabrikationsgewinn 275 231, Erlös aus Altmaterial 4459, Zs. 5893, Mieten 1938, Buchgewinn aus Herabsetzung des A.-K. 400 000 abz. R.-F. 60 000 u. Spez.-R.-F. 30 092, bleibt 309 907. Sa. M. 597 430.