Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 1953 Das Geschöftsjahr 1907 hat sich ausserordentlich schwierig gestaltet. Die Werkstätten waren mit älteren Aufträgen überlastet, die sich als verlustbringend erwiesen haben. Die Arbeiterverhältnisse in Einswarden bereiteten grosse Schwierigkeiten. Dazu kam die Durchführung einer sich als notwendig erweisenden Vervollständigung der Anlagen. Endlich hat der Anfechtungsprozess Monts, der inzwischen durch Zurücknahme der Klage Erledigung gefunden hat, Beunruhigung und Schädigung im Betriebe und nach aussen hervorgerufen. Die Verwaltung ist angespannt und mit Erfolg tätig gewesen, Reklamationen und eine grosse Anzahl von aus vertraglichen Verpflichtungen entstandene Prozesse aus der Welt zu schaffen. Das für diesen Zweck in Höhe von M. 330 000 gebildete Kto für Abschreib. und Ansprüche ist in 1907 in Höhe von M. 223 368 in Anspruch genommen worden. Dem hiernach noch M. 106 631 betragenden Kto wurden mit Rücksicht auf noch zu zahlende Kosten und im Laufe des Jahres 1907 entstandene Streitfragen eine Summe von M. 163 368 zugewiesen, sodass sich dasselbe ult. 1908 auf M. 270 000 stellte, wovon 1908 M. 159 950 u. 1909 M. 69 901 in Anspruch genommen wurden, somit Restbestand ult. 1909 M. 40 148. Wenn die aus oben angeführten Gründen entstandenen Verluste nur in Höhe des in der Bilanz ausgewiesenen Betrages in die Erscheinung traten, so ist dies dem Umstande zuzuschreiben, dass der Mehrbetrag der Ges. im Interesse der Erhaltung der Ges. vergütet wurde u. zwar von derselben Seite, die der Ges. auch die über die erwähnten M. 223 368 hinaus auf dem Kto für Abschreib. u. Ansprüche notwendigen Beträge erstattet hat. Die Unterbilanz pro 31./12. 1907 betrug M. 365 399, deren Deckung für den Jahresabschluss pro 1908 durch Hingabe von Aktien nom. M. 366 000 zugesichert wurde u. 1909 erfolgte. A.-K. somit 1909 u. 1910: M. 2 134 000 in 1784 Vorz.-Aktien und 350 St.-Aktien. Für 1908 ergab sich infolge der ungünstigen Lage der Schiffbau-Ind. ein neuer Verlust von M. 498 750. Das Geschäfts- jahr 1909 schloss unter Berücksichtigung der Abschreib. (M. 219 983) mit einem Verlust von M. 459 344 ab, so dass sich mit dem vorjährigen Verlustvortrage nach Abzug des Buch- ge winnes aus den der Ges. im Vorjahre zur Verfügung gestellten Aktien im Betrage von M. 366 000 (siehe oben) ein Gesamtverlust von M. 957 494 ergab, die vorgetragen wurden. Im Jahre 1910 litt die Werft an einem starken Beschäftigungsmangel. Die herein- genommenen Aufträge mussten zu ausserord. niedrigen Preisen abgeschlossen werden, so dass das Geschäftsjahr nach M. 224 500 Abschreib. wieder mit einem Verlust von M. 787 742 abschneidet. Zu einem erhebl. Teil erklärt sich derselbe aber auch aus dem grossen Streik, mit welchem die Schiffswerften im Ee Sommer überzogen wurden. Derselbe legte auch die Betriebe der Ges. nahezu Jahr lahm, während die Gen.-Unk. in wenig ver- änderter Höhe ungedeckt weiter liefen, und hatte eine beträchtl. Lohnerhöhung zur Folge. Durch die „ von 1910 stieg der Gesamtverlust ult. 1910 auf M. 1 745 236. Zur Herabminderung der Unterbilanz werden der Ges. M. 504 000 Aktien von Grossaktionären zur freien Verfüg. gestellt werden. Die übrigen Aktionäre sollen lt. G.-V. v. 20./6. 1911 auf- gefordert werden, ihre Aktien bei der Ges. mit der Bestimmung einzureichen, dass sie von je 10 Aktien 9 der Ges. zur freien Verfüg. überlassen u. je 1 abgestempelte Aktie zurück- erhalten. Das Kapital der Vorzugs- u. Stammaktien soll im Verhältnisse von 10: 1 zus. gelegt werden, soweit nicht die Aktien der Ges. zur freien Verfüg. gestellt worden sind. Das A.-K. ist dann um M. 2 337 000 auf M. 2 500 000 zu erhöhen. Sämtl. Aktien erhalten gleiche Rechte. Ein Bezugsrecht auf neu auszugebende Aktien wird den Aktionären nicht eingeräumt. Die der Ges. nahestehenden Banken haben sich verpflichtet, die zur Verfüg. gestellten u. die neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Kapital: Bis Anfang 1911: M. 2 134 000 in 1784 Vorz.-Aktien u. 350 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 520 000; die G.-V. v. 21./2. 1901 beschl. Erhöh. um M. 480 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1901, begeben zu 102 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1905 um M. 1 500 000 (auf M. 2 500 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, übernommen von einem Kon- sortium zu 112 %., hiervon angeboten den alten Aktionären 1000 Stück 1: 1 vom 16.–29./5. 1905 zu 117 %, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld = M. 420 sofort, restl. 75 % am 31./12. 1905. Agio mit M. 140 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zum Bau einer Anfang 1906 in Betrieb genommenen Werftanlage auf dem linken Weserufer bei Einswarden zwischen Nordenham u. Blexen. Wegen Sanierungen siehe oben. Hypotheken: I. M. 186 600 zur I. Stelle, zu 4 % verzinsl. u. mit halbj. Frist beiderseits kündbar, M. 110 000 indes nicht vor 1./1. 1910; M. 76 600 unterliegen einer jährl. Amort. v. 2 %. II. M. 220 000 von 1902 mit 5 % verzinsl. und nach 5 Jahren mit halbj. Frist. beider- seits kündbar, sämtl. auf den Besitz in Osterholz lastend. Ungetilgt Ende 1910: M. 415 582, M. 115 841 auf Arbeiterhäuser in Einswarden. M. 20 000 auf Wohnhaus in Einswarden. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % zu 102 % rückzahlbaren Oblig. von 1906 à M. 1000 auf Namen der Bremer Fil. der Deutschen Bank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis längstens 1938 durch Auslosung im Juli (zuerst 1911) auf 2./1. (Zzuerst 1912). Ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Sicherungs- Hypoth. von M. 1 020 000 zur I. Stelle zugunsten der Bremer Fil. der Deutschen Bank auf den Grundbesitz zu Blexen samt allen dortigen Gebäuden, Aulagen, Masch. etc. auf- genommen zum Ausbau der Werftanlage bei Einswarden. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlst. wie Div. Kurs in Bremen Ende 1906–1910: 101.50, 98, 98, 92.50, 92.50 %. Eingef. daselbst im Sept. 1906. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Bremen. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch,