und Dock-Gesellschaften. und zu verpachten. Die Ges. betreibt in Stettin und in Hamburg in grossem Umfange den Bau u. die Reparatur von Schiffen u. Lokomotiven jeder Art, sowie den Bau von mobilen u. stationären Kolben-Dampfmaschinen u. Dampfturbinen. Die Stettiner Fabrikanlagen liegen am linken u. rechten Oderufer im Stadtbezirk Stettin-Bredow und bedecken einen Flächenraum von 26 ha 95 a 58 qm. Das Werk ist modern eingerichtet, hat 7 Hellinge für den Grossschiffbau nebst 2 Schwimmdocks; zur Masch.-Fabrik gehört eine eigene Giesserei u. eine erst im J. 1909 neu errichtete grosse Schmiede. In nächster Nähe der Fabrik sind in einem eigenen Beamtenwohnhaus diejenigen Personen domiziliert, welche im Falle eines Brandes zuerst einzugreifen haben. An Wohlfahrtseinrichtungen hat die Ges. f. die Werks- angehörigen u. deren Familien eine grosse Badeanstalt u. ein Kinderheim (Spielschule) im Vororte Bredow errichtet u. eine Beamten-Pensionskasse ins Leben gerufen. – In der G.-V. v. 30./8. 1905 ist der Entschluss der Verwaltung genehmigt worden, in Hamburg Fabrik- anlagen zu errichten, um wegen der an der Nordsee zu vergebenden Schiffsbauten u. Schiffs- reparaturen an einem mit günstigen Wasserverhältnissen ausgestatteten Platze zur Stelle zu sein. Die Hamburger Fabrikanlagen liegen im Hamburger Freihafen auf einem zunächst bis zum 1./1. 1958 vom Staat gepachteten Gelände. Die Grundzüge des Vertrages sind: Die Hamburger Finanzdeputation vermietet dem Vulcan eine etwa 22 ha grosse Fläche, belegen auf Ross, auf die Dauer von 50 Jahren. Hamburg hat Hafenerweite- rungen mit einer Wassertiefe von 9,8 m bei Hochwasser staatsseitig u. für Staatsrechn. her- stellen, auch die Ufer des Hafens mit Kaimauern versehen zu lassen. Als jährl. Miete hat die Ges. 50 Pfg. pro qm für die ersten 25 Vertragsjahre u. 70 Pfg. pro qm für die weiteren 25 Vertragsjahre zu bezahlen. Die staatsseitig für die erstmalige Ausbaggerung der Dock- gruben, die Kaimauern, die 4 Duc d'Alben vor dem Werftplatze nebst Wassertreppe u. Ponton, sowie die Anfahrt von der Strassenseite aufgewandten, auf M. 2 004 500 veranschlagten Kosten sind mit 4½ % jährl., also mit M. 90 202.50 zu verzinsen. Verlängerung des Pacht- verhältnisses kann auf Antrag erfolgen; es ist der Ges. vertraglich zugesichert worden, dass ihr in einem solchen Falle keine ungünstigeren Bedingungen auferlegt werden, als derzeit anderen ähnlichen Betrieben im Freihafengebiete vom Hamburger Staate gestellt werden. Der Hamburger Betrieb der Ges. bedeckt einen Flächenraum v. 22 ha 68 a 62 qm. Die Werkstätten sind erst im J. 1909 vollendet u. mit allen Einrichtungen der modernen Technik ausgerüstet worden. Zurzeit sind 2 grosse Schwimmdocks in Betrieb u. von den Hellinge- anlagen stehen zunächst 2 grosse Hellinge zur Aufnahme von Schiffen zur Verfüg. in Stettin u. Hamburg. In Arbeit befanden sich Anfang 1911 die nachstehenden Objekte: Das Linienschiff „Ersatz Heimdall', der kleine Kreuzer „Ersatz Falke“ sowie 13 Hochsee-Torpedoboote (3 in- zwischen abgeliefert) für die Kaiserl. Deutsche Marine; ein grosser transatlant. Passagier- dampfer u. ein Einschrauben-Frachtdampfer für die Hamburg-Amerika Linie; ein Fluss- kanonenboot für die Kaiserl. Chinesische Marine; eine Schiffsturbinenanl. für ein Torpedo- boot der Kaiserlich Russischen Marine sowie versch. Schiffskessel usw.; ein grosses Schwimm- dock für eig. Rechnung; ausserd. 72 Lokomotiven Der Bestellungswert der in Arbeit befindlichen Lieferungen betrug Anfang 1911 etwa M. 58 000 000. Fertiggestellt u. an die Besteller zur Ablieferung gebracht wurden im Laufe d. J. 1910: Das Linienschiff „Rheinland“' u. 8 Hochsee- Torpedoboote f. die Kaiserl. Deutsche Marine, der Torpedokreuzer „Uruguay“' für d. Republik Uruguay, der Frachtdampfer „Mecklenburg- für die Hedwigshütte, Stettin, die Flussfähre „Randow-''für den Kreisausschuss des Kreises Randow, die Werftbarkasse ,„Boxé“ und der Transportdampfer „Vulcan“ für eigene Rechnung. Ausserdem eine grössere Anzahl Loko- motiven (66), sowie 15 Schiffskessel etc. Fakturawert der Abliefer. 1900–1910: M. 40 139 029, 26 792 869, 17 470 530, 37 511 688, 17 152 817, 24 408 138, 30 075 488, 39 512 448, 24 318 161, 36 537 160, 22 598 011. Die höchste Arb.-Zahl während des J. 1910 betrug in Stettin 6486, in Hamburg 3095 (9581 insgesamt), die niedrigste – abgesehen vom Streik – in Stettin 5230, in Hamburg 814, welche an Lohn M. 8 978 016 erhielten. Kapital: M. 15 000 000 in 12 600 St.-Aktien Lit. B (Nr. 9001–21 600) à M. 1000 = M. 12 600 000 u. 4000 St.-Aktien (Nr. 5001–9000) à Thlr. 200 = M. 600 = M. 2 400 000, sämtl. gleichber. Das urspr. A.-K. von M. 3 000 000 in St.-Aktien (Nr. 1–5000) à Thlr. 200 = M. 600 wurde im Jahre 1865 reduziert auf M. 2 400 000 durch Herabsetzung des Nominal- betrages der Aktien auf Thlr. 160 = M. 480 und 1887 in 2400 St.-Aktien Lit. B à M. 1000 umgewandelt, nachdem 1886 M. 1 200 000 St.-Aktien Lit. B à M. 1000 emittiert waren. Weitere M. 2 000 000 gleicher Aktien à M. 1000 wurden lt. G.-V.-B. v. 19./7. 1890 emittiert, und zwar 1890 und 1891 je M. 1 000 000. Von den Prior.-Aktien wurden 1867 und 1874 je 1250 Stück à Thlr. 200 = M. 600 und 1885 1500 Stück à M. 600 begeben; letztere den Aktionären zu 120 % angeboten. Demgemäss betrug das A.-K. Ende 1901 M. 8 000 000 in M. 2 400 000. in 4000 St.-Prior.-Aktien à M. 600 und M. 5 600 000 in 5600 St.-Aktien à M. 1000. Die St.-Prior.-Aktien hatten bislang bei der Gewinnverteilung ein Vorrecht auf 5 % Div. event. mit Nachzahlungsrecht, ferner bei Liquidation der Ges. auf Vor- einlösung vor den St.-Aktien. Die G.-V. vom 16. Mai 1900 beschloss Umwandlung der 4000 Prior.-St.-Aktien in St.-Aktien und Gleichstellung derselben mit den St.-Aktien Lit. B unter Fortfall genannter Vorrechte (mit Wirkung ab 1. Jan. 19000. Als Ent- schädigung für den Verzicht auf ihre Vorrechte sind den Inhabern der St.-Prior.-Aktien 6 % des Nennwertes = M. 36 gewährt worden. Die St.-Prior.-Aktien sind nicht durch neue Stücke ersetzt, sondern haben den Stempel erhalten: „Laut G.-V.-B. vom 16. Mai 1900