Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Übertragung bezw. Übernahme der geschäftl. Verbindlichkeiten von M. 121 919 und der auf den Grundstücken haft. Hypoth. von M. 634 144. Wert der Einlage M. 1 000 000, als Entgelt für sie erhielten die Oscar Köhlerschen Erben 996 Aktien à M. 1000 und M. 4000 bar. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von dem Fabrikanten Hch. Oscar Köhler betriebenen Fabrikunternehmens, Herstell. u. Verkauf von Piano- u. Flügelmechaniken sowie aller sonst. mechan. Bestandteile für Musikinstrumente, ferner Herstell., Einkauf u. Vertrieb von allen Bestandteilen für den Musik-Instrumentenbau. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 619 000, amortisierbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bauterrain 350 000, Fabrikgrundstück 125 000, Fabrik- gebäude 505 050, Masch. u. Transmission 1, Werkzeug 1, Fabrikutensil. 1, Geschäftsutensil. 1, Fuhrwerk 1, elektr. Beleucht.- u. Telephon-Anlage 1, Holz 93 795, Debit. 537 341, Wechsel 94 884, Kassa 10 231, Kohlen 922, Fabrikat.-Kto 238 902, Hypoth. 19 800. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 75 929, Hypoth. 619 000, Zs. u. Skonto-Res. 15 294, Spez.-Delkr.-Kto 100 000, R.-F. 65 854 (Rückl. 5100), Talonsteuer-Res. 5000, Div. 80 000, Tant. 9983, Vortrag 4871. Sa. M. 1 975 933. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 24 077, Reingewinn 104 954. – Kredit: Vortrag 2964, Gewinn abzügl. sämtl. Unk. 126 066. Sa. M. 129 031. Dividenden 1905–1910: 7, 7, 7, 2, 2, 8 %. Direktion: Wilh. Fritz, Holdreich Schubert. Prokurist: Curt Köhler. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Fritz Butzke, Bankier Ernst Wallach, Frau Witwe Oskar Köhler, Berlin. Carl Lindström Akt.-Ges. in Berlin 0. 17, Grosse Frankfurterstr. 137. Gegründet: 26./4. 1908 mit Wirkung ab 1./1. 1908; eingetr. 23./6. 1908. Gründer: Fabri- kant Max Straus, Fabrikant Otto Heinemann, Schöneberg; Ing. Carl Lindström, Kaufmann Anton Nathan, Berlin; Rechtsanw. Rob. Heinemann, Lüneburg. Die Gründer Max Straus u. Otto Heinemann in Schöneberg brachten in die Akt.-Ges. ein die in ihrem Besitz be- findlichen je 50 Geschäftsanteile der Firma Carl Lindström G. m. b. H. zu Berlin im Ge- samtnennwerte von M. 100 000 in der Weise, dass für je M. 1000 des Nominalbetrages M. 6700 in Aktien der neuen Akt.-Ges. zum Nennwerte von M. 1000 gewährt werden. Der Gesamtwert dieser Einlagen ist demnach auf je M. 335 000, also zus. M. 670 000, festgesetzt. Die Umsätze der Carl Lindström G. m. b. H. betrugen 1905: M. 660 000 (Reingew. M. 77 400), 1906: M. 1 320 000 (Reingew. M. 110 000), 1907: M. 2 175 000 (Reingew. M. 278 000) stets nach Vornahme der üblichen Abschreib. Statutänd. 12./1., 15./3. u. 24./6. 1909, 6./8. 1910. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugnissen der Feinmechanik, insbes. Phonographen, Sprechmaschinen, Kinematographen u. Automaten. Umsatz 1908–1910: M. 2 600 000, 4035 000, 6 520 000. Die Ges. betreibt ihr Unternehmen in dem Fabrikgebäude, Gr. Frankfurter Str. 137, genannt „Choné's Industriepalasté in Berlin. Die völlig zusammenhängenden Räume haben gegenwärtig eine Ausdehnung von ca. 11 730 qm, Miete hierfür zurzeit M. 67 628 jährlich. Zahl der Arb. durchschnittlich 700. Der Antrieb der Masch. — Drehbänke, Bohrmaschinen, Fraismasch., Pressen, Schneidemasch. u. a. – ist ein elektr. mittels 15 Motoren von zus. 130 PS. Die Fabrikation erstreckt sich hauptsächl. auf die Herstell. von Erzeugnissen der Fein-Mechanik, insbes. von Sprechmasch., Automaten, Markenfrankierkontroll- u. Diktier- masch. (Parlograph), die in ihren wesentlichen Teilen im eignen Betriebe hergestellt werden. Die Fabrikation erfolgt zum Teil nach patentiertem Verfahren, auf Grund dessen im J. 1910 etwa 15 % der Gesamtfabrikation hergestellt wurden. Von den 7 deutschen Patenten läuft 1 bis 1922, die anderen bis 1924 bezw. 1925. Von den 19 Auslands-Patenten laufen die meisten bis ungefähr zum J. 1924, einige bis 1928. Wegen Angliederung der Beka-Record- Akt.-Ges. siehe unten bei Kap. u. die folg. Ges. Aus den gegen die Ges. u. von der Ges. angestrengten Patentprozessen können von beiden Parteien vielleicht Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden. Die event. Schadenersatzansprüche dürften aber auf keinen Fall das Jahresergebnis beeinflussen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, begeben zu pari; erhöht lt. G.-V. v. 12./1. 1909 um. M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, be- geben zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1908; Stempel u. Kosten trug die Ges. Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1909 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 250 000, in 250 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 110 %. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 6./8. 1910 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) durch Ausgabe von 750 neuen Aktien à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1910. Von diesen neuen Aktien wurden dem Bankhause J. Loewen- herz in Berlin M. 400 000 zu 100 % u. einem Konsort. unter Führung der gleichen Firma M. 350 000, die zur Verstärkung der Betriebsmittel dienten, zum Kurse von 250 % mit Stück-Zs. seit 1./7. 1910 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre mit der Massgabe überlassen, dass M. 400 000 Aktien zum Erwerb der Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. Berlin dergestalt verwendet werden sollten, dass für 5 Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. mit Div.- Scheinen für 1910 2 Aktien der Carl Lindström Akt.-Ges. mit halber Div.-Ber. für 1910 u. je M. 20 für jede Beka-Aktie als Div.-Entschäd. für das erste Halbjahr 1910 gewährt wurden. Sämtliche M. 1 000 000 Aktien gingen auf diese Weise an die Lindström-Ges. über. Der Erwerb der Baka-Record-Akt.-Ges. erfolgte zur Ausschaltung der bestehenden gegenseitigen 80*