127 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Kapital: M. 3 150 000 in 3150 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, übernommen von den Gründern zu 110 %. Erhöht lt. G.-V. v. 12./10. 1909 um M. 150 000 in 150 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, begeben zu 130 %. Anleihe: M. 620 000, Darlehn der Vorbesitzer, auf mehrere Jahre fest. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Immobil. 1 091 874, Masch. u. Werkzeuge 192 636, div. Anlagen 122 900, Fabrikgeräte u. Mobil. 47 708, Fuhrpark 14 570, Klischees 6682, Ganz- fabrikate 827 701, Halbfabrikate u. Material. 1 012 961, Kassa 37 029, Wechsel 42 735, Beteil. u. Effekten 225 588, Debit. 1 265 599. – Passiva: A.-K. 3 150 000, R.-F. 345 000, Hohner- Stiftung 49 405, festes Anlehen 620 000, Kredit. 346 845, Gewinn 376 736. Sa. M. 4 887 987. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 701 317, Steuern 46 516, Abschreib. 76 178, Reingewinn 376 736. – Kredit: Vortrag 24 228, Betriebsgewinn 1 169 966, Mietzs. 6553. Sa. M. 1 200 748. Dividenden 1909–1910: 7, 9 %. Direktion: Matthias Hohner, Andreas Hohner, Wilh. Hohner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jakob Hohner, Trossingen; Stellv.: Geh. Hofrat Rud. von Vellnagel, Gen.-Konsul Wilh. Federer, Geh. Komm.-Rat Adolf Schiedmayer, Stuttgart. Prokuristen: Wilh. Haist, Ernst Hohner, Trossingen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Stahl & Federer A.-G. Polyphon-Musikwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Gegründet: 1./4. 1895. Letzte Statutänd. 30./3. 1900, 7./4. 1903, 30./5. 1904, 19./4. 1905 u. 22./5. 1909. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbsttätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen; Spez.: Dux-Wagen. Beschäftigt werden 600 Arb. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Schwierigkeiten in der Entwicklung des Schreibmaschinenbaues, un- produktive Ausgaben bei Aufnahme der Fabrikation von Motorfahrzeugen beeinflussten die Ergebnisse der Jahre 1904–1907 in ungünstiger Weise. Nach Abschreib. von M. 86 422 stieg der Verlust 1905 auf M. 155 957, hiervon M. 78 796 durch Auflös. des R.-F. gedeckt, ferner wurden 1906 von Mitgl. der Verwalt. 77 Aktien der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt und dieselben mit M. 66 000 in die Bilanz aufgenommen (1908 auf M. 7700 abgeschrieben), wodurch sich die Unterbilanz in 1905 auf M. 11 161 ermässigte, sich aber durch den Verlust in 1906 wieder um M. 21 697 auf M. 32 768 erhöhte; 1907 konnte der Verlustsaldo getilgt werden. Nach Tilg. des Verlustes von 1908 M. 875 066 (siehe bei Kap.) und nach vollständiger Reorganisation des Betriebes u. Wechsel in der Leitung der Ges. hofft die Verwalt. wieder auf eine günstige Entwickelung des Unternehmens. In 1910 konnte nach M. 91 382 Ab- schreib. ein Reingewinn von M. 48 408 erzielt werden, der zur Rückstell. auf Delkr.-Kto Verwendung fand. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Infolge von Verlusten besond. beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus. legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 4:1 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Das Bankhaus Knauth, Nachod & Kühne hat die Durchführung der Neuordnung dadurch gefördert, dass es für das Sanierungsjahr Zinsen u. Gebühren nicht in Anrechnung brachte, die Sanierungskosten einschl. Aktienstempel übernahm u. ausserdem M. 200 000 auf die Buchforderung zu ord. u. ausserord. Abschreib. nachgelassen hat. Hypotheken: (Ende Dez. 1910) M. 220 000, verzinsl. zu 4½ %. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 5 % Oblig. v. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann bis 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Grat., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa u. Wechsel 29 679, Debit. 530 798, Arb.- Unterst.-F. 2133, Grundstücke 24 025, Geleisanlage 7261, Gebäude 637 139, Masch. 152 720, Werkzeuge 57 463, Inventar 24 028, elektr. Anlage 23 757, Pferde u. Wagen 1278, Modelle 1, Patente 1, Orig.-Notenscheiben u. Rollen 28389, Orig.-Schallplatten 109 448, Kaut.-Effekten 2901,