306 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 4 Gogolin-Gorasdzer Kalk- und Cement-Werke, Actien-Gesellschaft in Breslau. Herzogstrasse 18. Gegründet: 4./6. 1872. Letzte Statutänd. 28./3. 1899 u. 30./8. 1900; bis 28./3. 1899 lautete die Firma Gogolin-Gorasdzer Kalk-A.-G. Zweck: Erzeug. u. Herstell. von Kalk, Zement, Mörtel u. sonst. Baumaterial., sowie Ver- wertung dieser Produkte u. Handel mit Kohlen. Ausser dem 1904 durch 2 Kalkmühlen er- weiterten Gogoliner Etabliss. besitzt die Ges. das Gut Podbor, eine Fil. in Hansdorf mit 4 Ringöfen, sowie 2 Häuser in Breslau, ein grosses Grundstück an der Oder, genannt Fuchshof, und eine Dampf-Mörtelfabrik mit Sandförderung in Breslau, welch letztere seit 1./7. 1905 von einer G. m. b. H. pachtweise unter Beteilig der A.-G. betrieben wird. 1899 wurde in kgl. Neudorf bei Oppeln ein zwischen Eisenbahn und Oder geleg. Areal erworben; darauf ist eine Ende 1899 in Betrieb gekommene, 1905 vollständig renovierte Portland- zement-Fabrik im Gestehungswert von M. 1643 051 errichtet. 1899 wurde in Gogolin ein Konkurrenz-Ringofen-Etabliss. erworben; 1901 daselbst ein 5. Ringofen errichtet. 1907–1908 Erweiterung der Zementfabrik durch Aufstellung von Drehöfen, wodurch Arbeitskräfte erspart werden. Grundbesitz der Ges. in Breslau 2 ha 53 a 6 qm, in den Gemeinden Gogolin u. Gorasdze 527 ha 07 a 04 qm, wovon 363 ha Steinbrüche, der Rest Acker- u. Nutzland ist, in kgl. Neudorf über 25 ha, wovon Kalk und Mergel sind. Um die Kalkproduktion auf lange Jahre hinaus sicher zu stellen, wurden 1907 mehrere hundert Morgen Steinbruch-Land in der Nähe von Gogolin erworben. 1909/10 Erricht. einer elektr. Kraftzentrale in Hansdorf. In Hansdorf u. Gogolin sind Arbeiterwohn. errichtet. Der Verkauf der Hansdorfer Kalk- produktion ist der Verkaufsvereinigung Ostdeutscher Kalkwerke G. m. b. H. in Oppeln, zu- nächst auf 5 Jahre, übergeben. Die Ges. gehört der Verkaufs-Vereinigung Oberschles. Kalkwerke, G. m. b. H., in Oppeln an, welche den Verkauf sämtl. Kalkprodukte der Kreise Oppeln und Gross-Strehlitz besorgt, u. ist Mitglied der Centralverkaufsstelle Schles. Portland-Cement-Fabriken in Oppeln. Kapital: M. 2 100 000 in 1467 Aktien à Tlr. 200 = M. 600, 66 Aktien à Tlr. 100 = M. 300 u. 1000 Aktien (Nr. 2301–3300) à M. 1200. Die Aktien zu M. 300 u. M. 600 tragen Nummern aus der Zahlenfolge 71–2300. Urspr. M. 1 350 000, festgesetzt 1879 auf M. 1 200 000, 1881 auf M. 1 050 000 und 1884 auf M. 900 000. Die G.-V. v. 28./3. 1899 beschloss Ausgabe von 1000 Aktien à M. 1200 und erhöhte damit das A.-K. auf M. 2 100 000. Die neuen, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien wurden von dem Bankhause E. Heimann, Breslau zu 120 % übernommen und M. 900 000 den Aktionären v. 3.–12./5. 1899 zu 125 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1899 angeboten; auf je M. 1200 nom. alte Aktien entfiel eine neue Aktie. Hypotheken: M. 609 600 (Stand Ende 1910). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 300 Akt.-Besitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % Z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div, bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa 20109, Debit. 677 798, Effekten 101 547, Kaut. 36 000, Wechsel 25 434, Bresl. Grundstück 575 000, do. Niederlage 7700, Mörtelfabrik 35 000, Gogoliner Werke 920 700, Fil. Hansdorf 382 800, Zementfabrik Kgl. Neudorf 1 307 601. —– Passiva: A.-K. 2 100 000, Disp.-F. I 90 000, do. II 25 000, R.-F. 350 000, Spez.-R.-F. 15 000, Pens.- u. Unterst.-F. 306 600 (Rückl. 6000), Kaut.-Kredit. 36 000, Kredit. 238 022, Hypoth. 609 600, Div. 252 000, do. alte 720, Talonsteuer 10 500, Tant. 52 834, Vortrag 3414. Sa. M. 4 089 690. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Effekten 57, Wechsel 152, Zs. 32 631, Kalk-Unk. 30 747, Mörtelfabrik 1342, Gogoliner Werke 1 096 779, Fil. Hansdorf 824 617, Zementfabrik Kgl. Neudorf 800 215, Gewinn 324 748. – Kredit: Vortrag 2462, Gewinn an Waren 3 108 830. BÖSa. M. 3 111 293. Kurs Ende 1899–1910: 142.10, 122, 115, 128.50, 158.50, 189, 207.50, 206, 193, 178.90, 192, 190 %. Aufgelegt Mai 1899 zu 151.75 %. Notiert in Breslau. Dividenden 1891–1910: 8, 7, 8½, 11, 10½, 10, 10, 10, 8, 8, 7, 8, 9, 12, 13, 14, 13, 13, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. P. Wagner. Prokuristen: O. Brückner, Fr. Hesselmann, E. Bartsch, Herbert Wagner. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Stadtältester Jul. Frey, Stellv. Komm.-Rat Dr. jur. Gg. Heimann, Reg.-Rat a. D. Udo Schulz, Ing. G. Winkler, Breslau; Gen.-Dir. u. Reg.-Rat a. D. Keindorff, Waldenburg. Zahlstelle: Breslau: E. Heimann. Bürener Portland Cement-Werke Act.-Ges. in Büren i. Westf., Gegründet: 27./6. 1899. Letzte Statutänd. 28./6. 1902. Zweck: Anfertigung und Vertrieb von Cement und Cementwaren, Kalk und ähnlichen Produkten. Die Fabrikbauten mit Einricht. u. maschin. Ausrüst. wurden 1900 vollendet und der Betrieb anfangs 1901 aufgenommen. Produkt.-Fähigkeit 250 000 Fass; 1905 wurde die Fabrikation von Sackkalk aufgenommen. Die hierfür erforderlichen Erweiterungsbauten erhöhten die Anlagekonten um etwa M. 165 000. 1907–1910 betrugen die Zugänge auf An- lagen-Kti M. 187 983, 72 256, 84 031, 24 143. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Cement- Syndikat mit 250 000 Fass an, das aber 1905 nur 50 %, für 1906 nur 66 %, für 1907 nur 63 %, für 1908 nur 55 % u. für 1909 nur 47 %, 1910 nur 57 % des Kontingents abnahm.