Cement-, Kalk-, Gips- und Mörfel Werke etc. 1313 Ennigerloher Portland-Cement- und Kalkwerke, Grimberg & Rosenstein, Actiengesellschaft in Ennigerloh. Gegründet: 18./1. 1900; eingetr. 15./3. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Sitz bis 1907 in Bochum. Zweck: Fabrikation, Vertrieb u. Verarbeitung von Portland-Cement, hydraul. Kalk u. verwandten Artikeln, sowie die Beteilig. an anderen industriellen Unter- nehmungen. Übernommen wurde bei der Gründ. der Ges. die Firma Ennigerloher Portland- Cement- und Kalkwerke Grimberg & Rosenstein für M. 2 500 000. Die Grundstücke um- fassen 175 preuss. Morgen. In den Geschäftsj. 1908–1910 ist infolge der geringen Bau- tätigkeit und des Wettbewerbs, der dem Rhein.-Westfäl. Zement-Syndikat durch die aussen- stehenden Fabriken u. die erhöhte Einfuhr belgischer Zemente bereitet wurde, der Absatz weiter zurückgegangen. Er hat 1908 nur 55.17 %, 1909 nur 46 %, 1910 nur 57 % betragen. Die Abnahme des Verkaufsvereins westfäl. Kalkwerke, der ult. 1909 sein Ende erreichte, belief sich 1908–1909 auf nur 32 % bezw. 28 %. Für in Wegfall gekommene Anlagen mussten 1908 M. 328 300 abgesetzt werden, die Abschreib. erforderten M. 138 936. Der sich ergebende Verlust v. M. 450 000 wurde durch Zuzahl. der Aktionäre gedeckt. Die Gesamtsumme der Neuanlagen belief sich 1908 auf M. 901 716 u. hat nach Fertigstell. sämtl. Arbeiten rund M. 1 000 000 erreicht. Der neue Betrieb konnte erst im April 1909 im vollen Umfange auf- genommen werden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000; 1904 auf M. 1 500 000 herabgesetzt. Anleihe: M. 1 000 000 in Oblig. von 1904. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 940 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundst., Gebäude, Masch., Geleisanlage, Zement- u. Kalköfen, Wegebau, Entwässerungs- u. Brunnenanlage, Wasserleitung- u. Feuerlöscheinricht., Fuhrpark 2 570 746, Mobil. u. Utensil. 10 985, Rohmaterial., Ganz- u. Halbfabrikate, Kohlen, Säcke, Fässer u. div. Material. 87 014, Kassa 3263, Beteilig. 33 200, Debit. 148 382. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Anleihe 940 000, R.-F. 30 000, Akzepte 257 084, Assekuranz 4500, Kredit. 119 779, Gewinn 2226. Sa. M. 2 853 591. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 5548, Anleihe Zs. 42 975, Zs. u. Skonto 23 657, Handl.-Unk. 28 018, Agio 900, Abschreib. 194 389, Reingew. 2226. – Kredit: Vortrag 2429, Fabrikationsüberschuss 289 050, Miete u. Landpacht 6236. Sa. M. 297 716. Dividenden 1900–1910: 4, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gust. Stolze, Jos. Buben, L. Rosenstein. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Fabrikbes. H. Grimberg, Bochum; Stellv. Rechtsanw. Dr. Ernst Marckhoff, Bochum; Dr. Otto Göbel, Ruhrort. „Finkenberg“ Act.-Ges. für Portland-Cement- u. Wasser- kalk-Fabrikation in Ennigerloh b. Beckum i. W. Gegründet: 17./5. bezw. 17./7. 1900 mit Sitz in Hamm; eingetr. 28./7. 1900. Seit 1904 Sitz in Ennigerloh, eingetr. in Oelde 9./8. 1904. Letzte Statutänd. 22./3. 1902, 28./11. 1903, 25./6. 1904 u. 13./4. 1907. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. hat die Wasserkalkwerke der Firma Heinrich Schlemann zu Ennigerloh mit 5 Kalköfen, Inventar u. Anschlussbahn u. grössere kalkhaltige Grundstücke angekauft u. auf denselben eine Zementfabrik errichtet. Die in die Ges. ein- gebrachten Grundstücke hatten eine Grösse von 23 ha 6 a 47 qm. Übernahmepreis M. 210 000. Zweck: Betrieb von Zement- u. Kalkwerken oder von verwandten Unternehmungen. Die Ges. verfügt über ein mit Bahnanschluss versehenes, für Bauzwecke überaus günstig gelegenes Areal von 30 ha 95 a 77 qm. Der jetzige Kalksteinbruch enthält genügend Vorräte, um für 45 Jahre Material für die Zement- u. Kalkfabrikation zu liefern. Die Zementfabrik hat eine Kraftanlage mit 2 Egestorff'schen, 2 Cylinder-Compound-Maschinen von zus. 540 PS., die von 3 Cornwall-Kesseln von 300 qm Heizfläche gespeist werden. Der Kalkringofen be- steht aus 14 Kammern. Der Betrieb der Kalkfabrik (Leistungsfähigkeit ca. 1200 Doppelwagen) wurde im Ang. 1900, der der Zementfabrik am 12./4. 1901 aufgenommen. Zugänge auf Grundstücks-, Gebäude- u. Masch.-Kti etc. erforderten 1906–1910 M. 64 600, 57 715, 10 644, 29 012, 3066. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westf. Cementsyndikate G. m. b. H. in Bochum mit einer Beteilig. v. 190 000 Fass Portl.-Zement an. Auch bei der Westfäl. Cementsack-Centrale G. m. b. H. in Beckum ist die Ges. beteiligt. Versand 1903–1910: Portl.-Zement: 114 696, 119 786, 97 800, 127 599, 114 737, 101 747, 90 421, 111 062 Fass, Wasserkalk: 710, 740, 611, 617, 525, 412, 282 DW. ca. 80 Arb. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. bes. Abschreib. und Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., hierauf 4 % Div., vom ÜUbrigen 6 % Tant. an A.-R., (mind. M. 600 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I. 83