Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1319 von je 500 000 Fass Cement. Auf jedem Werke treiben Dampfmasch. von 13–1400 PS Trockentrommeln für Rohmaterial, Mühlen zur Herstell. des Rohmehls, Hilfsmasch. zum Betriebe der Öfen, Mühlen zur Verarbeit. der gebrannten Klinker auf Feinmehl u. Pack- masch., ferner als Hilfsapparate in Göschwitz eine, in Schönebeck 2 Drahtseilbahnen u. am letzten Orte eine Maschinenböttcherei zur Herstell. der besonders für den Export benötigten Fässer. In Göschwitz wird ausser der Herstellung von Zement auch die von Zementwaren (Platten, Stufen u. Fassaden aus Kunststein) betrieben. 1909/10 sind in Göschwitz umfang- reiche Neuanlagen geschaffen worden, die die Produktionsfähigkeit um ca. 200 000 Fass jährl. verstärkten u. eine Verminder. der Selbstkosten bewirkten; die Inbetriebnahme steht bevor. Die nötigen Mittel wurden durch die im Jahre 1909 erfolgte Aktien- u. Oblig.-Ausgabe bereit gestellt. Ausser den in der Bilanz per 31./12. 1909 bereits aufgeführten M. 184 976 waren 1910 noch rund M. 327 000 für die vollständige Fertigstellung der Neuanlagen in Göschwitz erforderlich, während in Schönebeck ca. M. 100 000 für den Ausbau der Fabrik in 1909 ver- ausgabt worden sind. Die Göschwitzer Anlagen haben Bahnanschluss u. sind mit Wasser- leitung versehen. Die Anlagen in Schönebeck haben Kanal- u. Bahnanschluss; das Rohmaterial wird von Nienburg a. Saale bezw. aus Förderstedt bezogen. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Gösch- witz u. den Nachbarorten ca. 320 u. in Schönebeck einschl. der Nebenbetriebe ca. 400 Arb. Die Ges. gehörte bis Ende 1909 zum „Verkaufsverein mitteldeutscher Cementwerke G. m. b. H.“ zu Halle a. S. Seitdem herrschte freie Konkurrenz. Erst Ende 1910 wurden Preiskonventionen geschlossen, die mit Ausnahme des Berliner Gebiets ganz Deutschland umfassen. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906–1910 Cement . . Fass 177 428 90 324 228 313 242 751 697 588 746 000 Nicht „ Absatz „ 1657 687 125 562 197 384 260 000 743 750 678 882 veröffentlicht Die Ges. besitzt folgende, auf Konsortial-Kto verbuchte Beteiligungen: Von dem M. 250 000 betragenden Stammkapitale der „S. Dünkler, Kalkwerke und Cementkalkfabrik G. m. b. Förderstedt, gehören der Ges. M. 130 000 Anteile, die restlichen M. 120 000 Anteile sind von ihr gegen Gewährung von M. 66 000 eigener Aktien u. M. 1200 bar mit der Massgabe erworben worden, dass die Erfüllung später zu erfolgen hatte (geschehen 1910). Aus dem Förderstedter Kalksteinbruch bezieht das Schönebecker Werk tonhaltigen Mergel, der bei der Kalkstein- gewinnung abfällt. Das Förderstedter Werk ist 1909–1911 ausgebaut worden; die neue Ofenanlage kam im März 1911 in Betrieb. Ferner ist die Ges. an dem M. 200 000 betragenden Stammkapital der von ihr gegründeten Cementfabrik Thuringia, G. m. b. H., Unterwellenborn, mit 70 % beteiligt. Die Gründung erfolgte zur Verwendung der Schlacke des angrenzenden Hochofenwerks der Maximilianshütte. Beiden Werken hat die Göschwitzer Ges. bedeutende Vorschüsse gewährt. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./12. 1887 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 11./8. 1888 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 31./10. 1891 um M. 150 000, lt. G.-V. v. 2./11. 1898 um M. 170 000 in 170, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 5:1 bis 1./12. 1898 zu 110 %, u. zwecks Beteilig. an Mitteld. Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Kommandit-Ges. auf Aktien, in Schönebeck a. E. (s. oben) lt. G.-V. v. 11./11. 1899 um M. 230 000 (auf M. 1 250 000), div.-ber. ab 1./1. 1900. Am 26./11. 1904 beschloss die G.-V. Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz.-Aktien der Mitteldeutschen Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Ausgabe von M. 1 000 000 neuer, ab 1./1. 1905 div.- ber. Aktien, womit das A.-K. auf den Stand von M. 2 250 000 gebracht wurde. Näheres hierüber S. Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner beschlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges. eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-An- leihe von M. 1 000 000, eingetr. mit M. 1150000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen u. sie dem Bankhause Zuckschwerdt & Beuchel in Magdeburg zu pari zu überlassen (s. unten). Auch der Erlös der verkauften Aktien wurde zur Tilg. des vom Schönebecker Werke genommenen Bankkredites verwendet. Es kostete demnach der Erwerb des Vermögens der Schönebecker Ges. der Göschwitzer M. 310 000 als Gegenwert der in ihrem Besitze befindl. Schönebecker Aktien, M. 27 000 Barzahlung für rückst. Div. der Vorz.- Aktien, M. 540 000 in neuen Aktien, M. 13 973 an Kosten u. ausserdem wurden für event. weitere Kosten M. 40 000 in Res. gestellt, zus. M. 930 973. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 in 500 neuen Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Lands- berger mit der Verpflichtung begeben worden, zur Bezahlung der restlichen Anteile der §. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalk-Fabrik G. m. b. H. die erstgenannten 66 Aktien zum Einstandspreise der Ges. zurückzugeben u. ferner den Kommanditisten auf je 6 alte Aktien 1 neue zu 130 % zuzügl. 4 % Zs. auf den eingezahlten Betrag v. 15./6. 1909 ab u. des Schluss- scheinstempels zum Bezuge anzubieten (ist erfolgt); eingez. 25 % (div.-ber. ab 15./6. bis 31./12. 1909 mit 5 %) u. das Agio beim Bezuge, restliche 75 % am 31./12. 1909; Agio der letzten Emiss. mit M. 117 221 in R.-F. Anleihe Göschwitz I: M. 350 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. TFilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. im Nov./Dez. auf 1./7. Diese Anleihe ist hypoth. zu gunsten der Bankfirma A. Spiegelberg in Hannover eingetragen. Die Stücke dieser Anleihe konnten v. 1.–15./10. 1909 gegen solche der neuen 4½ % An- leihe v. 1909 (s. unten) umgetauscht werden, wobei den Besitzern der älteren Anleihe eine Vergüt. von ½ % gewährt wurde. Zahlst.: Hannover: A. Spiegelberg. Ende 1910 noch in Umlauf M. 129 000.