1340 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Portland-Cement-Fabrik Karlstadt a. M. vorm. Ludwig Roth Aktien-Gesellschaft in Karlstadt a. M. mit Zweigstelle in Würzburg. Gegründet: 24./4. 1890. Übernahmepreis M. 2 857 425. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 3./5. 1900, 25./1., 2./5. 1904, 23./5. 1905 u. 2./5. 1908. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Zement und Zementwaren, sowie Fabrikation aller verwandten Industrieprodukte. – Die Ges. besitzt Fabrikanlagen in Karlstadt a. M. und Laudenbach mit Steinbrüchen, Tongruben, Geleiseverbindungen und Seilbahnen, sowie Gebäude, Ofenanlagen und Lagerhäuser in Frankfurt a. M. 1898 wurde die im Ent- stehen begriffene Portland-Cementfabrik Franconia (in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen) mit Konz. und Grundstücken käuflich erworben. Besitzstand s. auch Bilanz. 1904 ist die Ges. der Südd. Zementverkaufsstelle G. m. b. H. in Heidelberg beigetreten, auch gehört die Ges. dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat in Bochum, sowie dem Süddeutschen Cement-Export- Kontor G. m. b. H. in Mannheim, dem Syndikat der deutschen u. belgischen Cementgewerken in Rotterdam an. 1904 erwarb die Ges. 167 Aktien der Portland-Cementfabrik Blaubeuren Gebr. Spohn A.-G. zu 120 % (Div. 1906–1910: 14, 14, 13, 10, 6 %), 1905 Übernahme eines be- nachbarten kleinen Romanzementwerkes. Zugänge auf Anlagekti 1907 M. 361 939 und zwar speziell für einen weiteren (4.) Ringofen, eine dritte Drahtseilbahn, Erweiterung der Roh- mühle u. 5 grosse eiserne Silos. 1908 Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Würzburg mit M. 278 000 Kostenaufwand; die sonst. Zugänge erforderten M. 105 924; 1909 u. 1910 M. 54 656, 84 483. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien (Nr. 1–1800 v. 1. Nov. 1890, Nr. 2501–3200 v. 20. Mai 1897 und Nr. 1801–2500, 3201–3500 v. 29. März 1899) à M. 1000. Das urspr. A.-K. M. 2 500 000 wurde 1895 durch Rückkauf und Vernichtung von 700 Aktien auf M. 1 800 000 herabgesetzt. Wieder erhöht lt. G.-V.-B. v. 13. April 1897 auf M. 2 500 000 durch Ausg. v. 700 Aktien al pari. Alsdann erhöht lt. G.-V.-B. v. 29. März 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1899, angeboten den Aktionären 20./4.–1./5. 1899 zu 115 %, einzuzahlen waren 25 % und das Agio sofort, 50 % 30./6., 25 % 31./8. 1899. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Obligationen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, 1000 Stücke à M. 1000. Zinstermin 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1. Jan. 1900–1929 durch jährl. Ausl. im Sept. (erstmalig 1899) auf 2. Jan.; die Ges. ist berechtigt, durch vor dem 1. Okt. jedes Jahres zu veröffentlichende Kündigung die Fälligkeit der Anleihe für den nächsten 1./1. ganz oder teilweise herbeizuführen. Coup.-Verj. 4, Schuldverschreib. 10 J. n. F. Sicherheit: Erste Hypothek auf Immobilien und pertinenzierte Einrichtungen. Als Treuhänderin ist die Dresdner Bank in Frankfurt a. M. bestellt worden. Ende 1910 noch in Umlauf M. 774 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1897–1910: 103.90, 103, 101, 100.50, 97, 99, 101.50, 102.80, 103.50, 101.60, 100, 102, 102, 102.60 %. Auf. gelegt 16./7. 1897 zu 103 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mindestens eine statutarisch festgesetzte Jahresvergüt. von zus. M. 20 000), vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Überschuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Fabrikgrundstücke in Karlstadt a. M. mit Ladeplätzen am Main, Steinbrüche u. Steinbruchgelände in Mühlbach, Laudenbach, Himmelstadt und Stetten, Tongruben in Sterbfritz, Gambach u. Wernfeld 1 042 000, Gebäude, Ofenanlagen in Karlstadt a. M. u. Lagerhaus in Frankf. a. M. 1 476 000, masch. Einricht. u. Apparate 756 000, elektr. Beleucht.- u. Kraftanlagen 63 000, Drahtseilbahnen mit Stationen, Quaianlagen, Bruch- u. Grubenanlagen, Hänge- u. Rollbahnen mit Wagen etc. 225 000, Gleise, Hof, Kanal u. Wasserversorgungsanlagen, Einfriedigung d. Fabrik 175 000, Mobil. 27 000, Fuhrwerk 5000, Schiffe 27 000, Verwaltungsgebäude Würzburg 271 000, Neuanlage (Maschinen im Bau be- griffen) 28 667, Kassa 20678, Wechsel 26 834, Effekten 44 684, Beteilig. 254 406, Debit. 489111, Bankguth. 242 606, Versich. 17 856, Betriebsmaterial etc. 282 695, Rohmaterial u. Halbfabrikate 91 861, Zementvorräte 110 755. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Anleihe 774 000, do. Zs.-Kto 5017, R.-F. 350 000, Spez.-R.-F. 300 000, Arb.-Unterst.-Kasse 5243, unerhob. Div. 480, Kredit. 250 017, Hypoth. 140 000, Löhne 38 472, Arbeitersparkassen 19 239, Talonsteuer 4300, Tant. an Vorst. 17 070 Grat. 12 000, Div. 175 000, Vortrag 86 316. Sa. M. 5 382 470. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 180 930, Zs. 19 448, Steuern 80 051, Arb.-Versich. u.-Wohlf.-Einricht. 34 116, Reingewinn 294 687. – Kredit: Vortrag 100 714, Rohgewinn 508 519. Sa. M. 609 234. Kurs Ende 1897–1910: 134, 133.50, 130.50, 109, 83.50, 82, 104.50, 120, 123.50, 143, 127.30, 143, 138.20, 127 %. Eingef. 27./6. 1897 zu 127.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1889/90–1910: 9, 5, 1, 0, 1, 6, 8, 8, 8, 8, 8, 4, 4, 4, 4, 7, 9, 12, 12, 8, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Paul Steinbrück, Karlstadt; Max Kahle, Würzburg. Prokuristen: Carl Küffner, Ing. Emil Schär, Jos. Graner. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bank-Dir. F. Thorwart, Frankf. a. M.; Stellv. Siegm. Hiepe, Wetzlar; Rentner Eug. Buderus, Wiesbaden; Bank-Dir. Herm. Malz, Bankier K. J. Haas, Rechtsanw. Dr. jur Mor. Heertz, Frankf. a. M.; Alb. Seyberth, Rechtsanw. Dr. Ludw. Roth, Wiesbaden. Zahlstellen: Karlstadt u. Würzburg: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Baoss & Herz; Nürnberg: Anton Kohn.“