Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1358 Juni bis Dez. 1905 wurden verkauft 76 500 Fass Cement; 1906–1910: 198378, 173 494, 193 796, 128 948, 164 811 Fass. Wasserkalk 1905–1910: 724, 800, 682, 518, 464, 844 Dwg. Die Be- schäftig seitens des Zementsyndikats betrug 1907 63 %, 1908 55.2, 1909 47, 1910 57 % der Beteilig.-Ziffer. Die sämtl. Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Neu- beckum unweit des Rhein.-Westfäl. Industrie-Bezirks. Der das Material zur Fabrikat. liefernde Kalksteinbruch liegt in unmittelbarer Nähe des Werkes. Die Grösse der Liegenschaften der Ges. beträgt ca. 125 Morgen. Das Ofensystem der Zementfabrik ist eine Rotierofenanl., bestehend aus 3 OÖfen, ausgeführt von der Firma G. Polysins, Dessau. Die Inbetriebsetzung der Fabrik erfolgte im Mai 1905. Ausserdem sind noch 2 aus je 14 Kammern besteh. Kalk- ringöfen vorhanden, die in unmittelbarer Nähe der Fabrik u. des Steinbruchs liegen. Zurzeit werden ungefähr 120 Arbeiter beschäftigt. Die Ges. ist Mitglied des Rhein.-Westfäl. Cement- Syndicats G. m. b. H., Bochum, mit einer Beteiligung von 250 000 Fass Portland-Cement, sowie der Westfäl. Cement-Sackcentrale G. m. b. H., Beckum. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./6. 1907 um M. 300 000, begeben zu pari. Hypotheken: M. 270 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke, Fabrikgebäude, Wohnhäuser, Kalk- öfen etc. 943 513, Arbeitsmasch., Dampfkessel, Zementöfen, Gleisanlage etc. 635 449, Kassa 1908, Debit. u. Bankguth. 133 431. Vorräte an Zement, Kohlen, Säcke, Fässer, Material. etc. 60 934, Kaut. 76 200, Beteilig. 25 950, vorausbez. Feuerversich. 4490. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Hypoth. 270 000, Avale 76 200, Unfallversich. 3617, Kredit. 34 088, Bankschuld 150 000, R.-F. 30 664, Gewinn 17 307. Sa. M. 1 881 877. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 57 162, Abschreib. 68 490, Gewinn 17 307 (davon R.-F. 1000, Tant. 3341, Talonsteuer-Res. 2500, Vortrag 10 465). – Kredit: Vortrag 2631, Fabrikat.-Gewinn 137 868, Mieten u. Pachten 2460. Sa. M. 142 960. Dividenden 1905–1910: 2½, 15, 15, 8, 5, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. phil. Ludw. Golinelli. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Justizrat Hellraeth, Münster; Stellv. Dr. med. H. Wiesche- brink, Münster; Th. Wieschebrink, Ochtrup. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Münster i. W.: Münsterische Bank (Fil. der Osnabrücker Bank). 7 = Ö– 7 – te Portland-Cement- und Wasserkalk-Werke „Mark in Neubeckum i. Westf. Gegründet: 27./7. 1899; eingetr. 16./8. 1899 in Oelde. Statutänd. v. 28./6. 1900, 6./6. 1905, 23./5. 1911. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von J. Westhoff u. Bernh. Westhoff in Vellern Kalksteinfelder sowie von der Firma Westhoff & Frie in Vellern deren Wasser- kalkwerke in Neubeckum samt Grundst., Kalksteinfeldern, Gebäuden, Masch., Vorräten etc. im Gesamtwerte von M. 525 350. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken oder Kalkwerken. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Vellern, Kirchspiel Beckum u. Neubeckum in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neubeckum der Strecke Köln–Berlin der Staatseisenbahn; der Versand der Erzeugnisse erfolgt mittels mit dieser durch Anschlussgeleis verbundenen Linie. Das Rohmaterial zur Kalk- u. Cementfabrikation wird in den 2½ km südlich vom Werke gelegenen Kalksteinfeldern (Grösse rund 250 preuss. Morgen = 64 ha) gewonnen, die durch ein Schmalspurbahngeleise mit der Fabrik verbunden sind. Die Felder führen unter einer Abraumdecke von 0.5–1.00 m Stärke ein erstklassiges Rohmaterial für die Kalk- u. Cementfabrikation. Dasselbe ist in dem gesamten Felderbesitz in einer durch- schnittl. Mächtigkeit von mind. 10 m durch Bohrungen u. Schurfschächte nachgewiesen. Es steht demnach 10 = 640 000 = 6 400 000 cbm Kalksteinboden an. Es ist damit zu rechnen, dass nach Abzug von 8 % Abraum etwa also rund 5 900 000 cbm dieses Materials zur Cement- fabrikation geeignet sind. Ausser den Kalksteinfeldern hat die Ges. Liegenschaften in Grösse von rund 25 ha, worauf sich die Fabrikgebäude, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiter wohnhäuser nebst den dazu gehörigen Gärten u. Wiesen, ferner Grundstücke, die zu kulturellen Zwecken benutzt werden, befinden. Die Kraftanlage besteht aus 2 Compounddampf- masch. von normal je 650 eff. PS u. 1 Compounddampfmasch. von normal 175 eff. PS. Die Kessel- anlage hat 7 Cornwallkessel von 96 qm Heizfläche u. 9½ Atm. Überdruck. Ausserdem eigene elektr. Licht- u. Kraftanlage vorhanden. Für die Cementfabrikation dienen 8 Dietz'sche Doppelöfen. Der Kalk wird in 2 grossen Kalkringöfen mit je 16 Kammern gebrannt. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1907–1910 M. 180 926, ca. 322 428, ca. 300 000, 30 775. Cement- versand 1903–1910: 275 843, 377 984, 281 124, 307 076, 310 317, 305 649, 257 609, 405 743 Fass à 170 kg bei einer Produktion von 355 025 Fass à 170 kg in 1910. Herstell. von Wasserkalk 1903–1910: 16 903, 14 223, 12 411, 14 913, 13 250, 11 036, 6684, 14 767 t, von Schlagsteinen 5834, 4933, 5925, 4926, 1350, 2711, 2587, 1125 t. Ca. 200 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Cementsyndikat in Bochum mit einer Beteiligung von 390 000 Fass an, hiervon Absatz 1908 nur 55 %, 1909 nur 47.34 %, 1910 nur 57.40 %. Die Ges. hat Anfang 1910 ausser den bereits früher erworbenen zwei Beteiligungsziffern von zus. 157 000 Fass (C. Stockmeyer in Brack- wede u. Lüdenscheider Portl.-Cem.-Fabr. in Brügge) noch eine dritte Beteiligungsziffer in Höhe