4363 Cement-, Kalk-, Gips- und Mortel-Werke etc. in Königl.-Neudorf bei Oppeln. 1883/84 wurden die Fabriken umgebaut, 1890/91 Erweiterung der Neudorfer Fabrik. 1898/99 Rekonstruktion u. Erweiterung der Oppelner Fabrik. Zur Ab- rundung des Besitzes wurden 1899 mehrere grössere Steinbruchterrains f. M. 88 067 u. 1902/1903 weitere Grundstücke für M. 74 292 bezw. 27 826 erworben; auch 1904 Vergrösserung des Terrainbesitzes, wofür einschl. Neubauten Anschaffungen etc. M. 100 934 ausgegeben wurden 1906 Bau von 2 Drehöfen in Oppeln, Kostenaufwand hierfür sowie für sonstige Neuanlagen u. Grunderwerb zus. M. 235 161, 1907–1910 M. 459 870, 100 718, 314 367, 34 470; ausserdem wurden 1908–1910 M. 194 760, 127 616, 86 429 für Reparat. verausgabt. Die Produktionsfähigkeit beträgt ca. 850 000 Fass. Der Wettbewerb zwischen den geeinigten alten schles. Portland-Zement- Fabriken u. den in u. bei Oppeln neu entstandenen Werken beeinflusste das Geschäfts- ergebnis des Jahres 1909 höchst nachteilig. Die Verkaufspreise gingen um 18 % zurück, u. der Absatz nahm unbefriedigend zu. Schon zu Beginn des Jahres 1909 ergab sich die Notwendigkeit der Betriebseinstellung der Neudorfer Fabrik, da zur Deckung des Bedarfs die Produktion des Oppelner Werkes ausreichte. Auch 1910 waren die Verkaufspreise ge- drückte, besonders infolge der ausländ. Konkurrenz; auch die Aussichten für 1911 lassen kein günstigeres Ergebnis erhoffen. Kapital: M. 3 000 000 in 687 Aktien à Tlr. 500 = M. 1500, 2251 Aktien a Tlr. 200 = M. 600 und 2063 Aktien à Tlr. 100 = M. 300 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 2 400 000 auf M. 4 200 000 und Rückkauf von viermal M. 300 000 in den Jahren 1876, 1877, 1878 u. 1879. Die G.-V. v. 16./2. 1895 beschloss Neudruck der Aktien; der Umtausch erfolgte bis Ende Mai 1896 franko Spesen, von da ab ist Stempel zu erstatten. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsrecht al pari auf die Hälfte der Neuausgabe von Aktien. unleihe: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 4 % Anfang Tuli zaf 19., kann verstärkt werden. Verj. der Coup.: 4 J. (F.) Die Anleihe diente zur Beschaffung der Kosten für die Erweiterung der Fabrikanlagen und zur Tilg. des noch ausstehend gewesenen Restes der 4½ % Anleihe von 1891, deren Stücke zur Heimzahlung auf 1./10. 1898 gekündigt wurden bezw. die vom 1.–10./7. 1898 gegen Stücke der neuen Anleihe umgetauscht werden konnten. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf 31./12. 1910 M. 560 000. Kurs in Breslau Ende 1898–1910: 101, 98.75, 95.75, 97.75, 100, 101.10, 102, 101.90, 101.90, 99, 100.10, 100, 100.50 0 Aufgel. 21./5. 1898 zu 102 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), eine jährl. von der G.-V. zu bestimmende Summe zum Disp.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis zu 4 % Vor-Div., 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 9000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Immobil., Masch. u. Utensil. 3 735 000, Bestände an Portland-Zement, Halbfabrikate, Material. u. Ersatzstücke 269 130, Debit. 297 359, vorausbez. Versich. 4415, Effekten 105 740, Wechsel 66 726, Kassa 7920. —– Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 560 000, do. Amort.-Kto 11 330, do. Zs.-Kto 5560, Kredit. 82 250, R.-F. 300 000, Disp.-F. 300 000, Pens.-F. 20 000, unerhob. Div. 195, Div. 90 000, Zs. 5560, Talonsteuer 5000 (Rückl.), Tant. 5208, Vortrag 106 748. Sa. M. 4 486 292. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 250 643, Anleihe-Zs. 23 600, do. Amort.- Kto 1200, Effekten 403, Dubios 542, Reparat. 86 429, Steuern u. Lasten 69 579, Versich. 11 880, Verwalt.-Kosten 69 392, Gewinn 206 956. – Kredit: Vortrag 105 056, Betriebs-Kto 613 893, Zs. 1677. Sa. M. 720 627. Kurs der Aktien Ende 1889–1910: 129.25, 107.25, 88.80, 82.60, 101.60, 114.75, 124, 156, 171.50, 188.50, 197, 126.75, 88.80, 108.90, 138, 170, 196, 196.10, 166, 164.50, 147, 150.50 %. Seit 18./6. 1898 sind nur Stücke mit rotem Reichsstempel „Eins vom Hundert“ lieferbar. Notiert in Berlin, Breslau. Dividenden 1886–1910: 2, 2½, 6, 7, 6½, 5½, 4, 4½, 6½, 7½, 10, 11, 13, 12, 7, 3, 3½, 5, 9, 13, 14, 14, 10, 5, 3 %. Zahlbar spät. ab 1./5. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Hoffmann, Stellv. Gust. Scholz. Prokuristen: Gustav Osbahr, Ober-Ing. Herm. Fuhrmann. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Stadtrat C. Brössling, Stellv. Konsul Th. Ehrlich, Komm.-Rat Louis Ledermann, Bank-Dir. O. Degenkolb, Breslau; Brauereibes. Max Friedlaender, Oppeln; Komm.-Rat Dr. W. Sobernheim, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl.; Breslau: Fil. der Dresdner Bank. Portland-Cementfabrik vormals A. Giesel in Oppeln. Gegründet: 26./5. 1887. Letzte Statutänd. 15./12. 1899 u. 20./2. 1902. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der 1883 begründeten Portland-Cementfabrik der Kommandit-Ges. A. Giesel & Co. in Oppeln mit einer Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass ab 1./1. 1887 für M. 1 406 636. Die Ges. besitzt ein Areal von 24 ha mit Kalkstein u. Mergel-Förderungsrechte auf fremdem Terrain. Im Laufe der Zeit wurden 7 neue Dietzsche Etagenöfen u. mehrere Kugelmühlen etc. angelegt. 1900 Erwerb neuer Kalkstein- u. Mergelfelder für M. 56 832. 1906 Ankauf eines benachbarten Grundstückes von 3 ha 41 a für M. 81 352. 1906/07 fand die Errichtung eines II. völlig neuen Werkes mit einer Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass (Totalleistung also jetzt 600 000 Fass) vorwiegend aus vorhandenen Mitteln statt; Baukosten u. Grunderwerb