1364 Cement-, Kalk-, Gips- und Mortel-Werke etc. Silesia Neue Oppelner Portland-Zementfabrik A.-G. in Oppeln. Gegründet: 13./8. 1906 mit Wirkung ab 13./8. 1906; eingetr. 24./10. 1906. Gründer: Kalk- werksbes. Jos. Klose, Gross-Strehlitz; Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender-Fuld, Berlin; Frau Gräfin Johanna Schaffgotsch, Koppitz; Major a. D. Herm. von Nimptsch, S. Bleichröder, Cassirer Söhne, Berlin; Bergrat Franz Pieler, Ruda; Geh. Reg.-Rat und Landrat a. D. Paul von Schroeter, Schyglowitz O.-S. Die Ges. übernahm von Richard Friedlaender zu Oppeln die von diesem dem preussischen Domänenfiskus für den Preis von M. 500 000 abgekaufte Domäne Königl. Sacrau bei Oppeln, für denselben Preis, u. zahlte an die Erben des Domänen- ächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweigen, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundstücken. Die Domäne, welche nach den vorliegenden Untersuchungen alle zur Zementfabrikation geeigneten Rohmaterialien in aus- reichender Menge und in guter Qualität enthält, liegt an der Oder und an dem Oppelner- Winterhafen. Die Anlage, auf eine Produktion von 400 000 Normalfass Cement berechnet, kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909 M. 372 785, 1910 M. 197 056. Etwa 600 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Abschnitten verpachtet. Die Ges. ist mit 1./1. 1911 der Zentralverkaufsstelle der schles. Portland-Zementfabriken in. OCppeln beigetreten. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 600 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Anlage, Fabrikterrain, Steinbruch, Fabrikgebäude, Masch., Inventar, Fuhrpark, Beamten- u. Arbeiterwohnung., Schlafräume, Kantine ctc. 2 593 612, Kassa 864, Wechsel 28 971, Effekten u. Beteilig. 275 776, Avale 100 600, Versich. 4587, Inventar 86 227, Bankguth. u. Debit. 577 939, Domänengrundst. 425 000, Vorkaufsrecht 1. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 600 000, R.-F. 29 841 (Rückl. 7106), Kredit. 517 786, Avale-Kredit. 100 600, Delkr.-Kto 20 000, Talonsteuer-Res. 5000 (Rückl. 2500), Div. 100 000, Tant. 19 500, Vortrag 200 853. Sa. M. 4 093 580. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs. etg. 220 871, Abschreib. 180 973, a. o. do. 22 739, Gewinn 329 959. – Kredit: Vortrag 187 843, Überschuss nach Bestreitung aller Kosten f. die Unterhalt. der Anlage 566 699. Sa. M. 754 543. Dividenden 1907–1910: 0 % (Baujahr), 4, 4, 4 %. Direktion: Kaufm. Dir. Rich. Friedlaender, techn. Dir. Ing. Wilh. Leonardy. Aufsichtsrat: Vors. Major a. D. Herm. von Nimptsch, Stellv. Rich. Gravenstein, Fabrikbes. S. Cassirer, Rob. Friedlaender, Prokurist Arthur Guttmann, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless. Zahlstellen: Ges.-Kasse. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: 22./5. 1890. Letzte Statutänd. 21./4. 1899. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken und Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- und Kalkfabrikation und allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Versand 1903–1910: 5641, 5225, 4484, 5245, 4881, 4042, 7433, 8008, Doppelwagen Kalk à 10 t und 468 208, 549 938, 392 298, 506 515, ca. 488 546, 418 462, 379 766, 454 103 Fass Cement à 170 kg. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat mit 750 000 Fass Anteilziffer an. Der Absatz dieses Cement-Syndikats er- reichte zwar 1909 dieselbe Höhe wie im J. 1908, durch die Aufnahme neuer Fabriken sank aber der prozentuale Absatz der Gesamtproduktion von 55.17 % im J. 1908 auf 47.34 % im J. 1909; 1910 wieder erhöht auf 57.40 %, doch bei sehr niedrigen Preisen. Der Absatz leidet unter der belgischen u. ausserhalb des Syndikats stehenden deutschen Konkurrenz. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. 1890/91 Errichtung der Cementfabrik Lengerich; hat jetzt 300 000 Normalfass Cement jährl. Produktionsfähigkeit. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektr. Antrieb; hierdurch wurde der Bau einer 1902 in Betrieb gesetzten Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk ermöglicht. Durch die Teutoburger Waldbahn hat das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals erhalten. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst mit ca. 82 ha f. Cementfabrikat. vorzügl. geeignetem Kalkmergellager: daselbst Bau der Ende 1898 in Betrieb gesetzten Cementfabrik Friedrichshorst. Jetzige Jahresproduktion in Friedrichshorst 400 000 Fass; kann auf 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten gesteigert werden. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichshorst, sowie das der Ges. gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp mit ca. 9 ha unyerritzten Kalkfeldern sind ver- pachtet. In Beckum u. Friedrichshorst sind eine Anzahl einfache u. Doppelarbeiter- u.