Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 260 827, Handl.-Unk. 65 205, Zs. 122 397, Reparat. 181 629, Prov. u. Rabatt 100 681, Abschreib. 142 912. – Kredit: Zement- fabrikation 130 219, Miete u. Pacht 3005, Verlust 740 607. Sa. M. 873 832. Dividenden: 1907–1908: 0, 0 % (Baujahre); 1909–1910: 0, 0 %. Direktion: Ing. Manfred Semper, Alfred Erbse. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Kurt Haase, Magdeburg; Stellv. Gutsbes. Karl Köhler sen., Walbeck; Ing. Herm. Paulsen, Bergedorf; Dir. Heinr. Adam, Charlottenburg. Prokurist: Chemiker Dr. Otto Schwabe. Zahlstelle: Magdeburg: Dingel & Co. Wunstorfer Portland-Cementwerke, Aktien-Gesellschaft in Wunstorf, Prov. Hannover. Gegründet: 26./2. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 26./5. 1900 in Neustadt a. Rbge, Letzte Statutänd. 15./6. 1903, 9./12. 1905, 15./3. 1906 u. 3./6. 1908. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der bisher unter der Firma Schmidt, Brosang & Co. in Luthe, Post Wunstorf Bahnhof, betriebenen Portland-Cementfabrik. Der Grundbesitz um- fasst ca. 40 ha mit 4 ha bebauter Fläche. Die Ges. verarbeitet an Rohmaterial einen der oberen Kreideformation angehörenden Kalkmergel, welcher in einem etwa 4 km südöstlich von der Fabrik belegenen Mergelbruch gewonnen wird. Für die Gewinnung des Materials steht daselbst eine der Ges gehörende Fläche von 14 ha zur Verfügung, auf welcher der Mergel in einer Mächtigkeit ansteht, welche nach dem Gutachten des Professors an der Technischen Hochschule in Hannover, Hoyer, auf etwa 100 m zu veranschlagen ist und sowohl seiner Quantität als auch seiner Qualität nach ein vortreffliches Material dar- stellt. Der in der Fabrik verwandte Ton wird auf einer der Ges. gehörenden Fläche von 5 ha abgebaut. Der Transport der Rohmaterialien von der Gewinnungsstelle nach der direkt am Bahnhofe Wunstorf belegenen Fabrik erfolgt auf einer eigenen etwa 4.5 km langen Schmalspurbahn. Die Leistungsfähigkeit der Fabrik beträgt jährl. rund 400 000 Fass. Die Ges. beschäftigt insgesamt ca. 300 männliche Arb. Zugänge auf Anlage-Kti 1906 u. 1907 M. 150 973 bezw. 354 355, u. zwar speziell für den Umbau der Vortrocknung und die damit verbundene Aufstellung von modernen Apparaten u. Masch.; Zugänge 1908–1910 M. 38 745, 58 386, 66 877. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinigung Hannoverscher Portland-Cement- Fabriken an. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 15./6. 1903 zur Deckung der Unter- bilanz aus 1902 von M. 409 062 und zur Beschaffung neuer Betriebsmittel Ausgabe von Gewinnanteilscheinen à M. 400 gegen Zahlung des gleichen Betrages nebst M. 2.40 Stempelkosten und Schaffung von Vorz.-Aktien. Aus den Reingewinnen werden nach Abzug der Reservedotierung etc. zunächst 5 % Div. auf die Gewinnanteilscheine, sowie M. 10 000 für deren Tilg. u. 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien ausgeschieden, der Rest wird nach Abzug der A.-R.-Tant. zu gleichen Teilen zur weiteren Tilg. der Gewinnanteilscheine u. zu fernerer Div. auf die Vorz.-Aktien verwandt. Sind die Scheine getilgt, so werden dem Rest des Gewinns vorweg 5 % Div. für die Vorz.-Aktien entnommen u. dann bDis 5 % Div. an St.-Aktien verteilt; auf darüber hinausgehenden Rest haben beide Aktienarten gleichen Anspruch. Im Falle der Liquid. der Ges. ist für die Vorz.-Aktien Vorrang vorgesehen, Nach- zahlungsverpflichtung der priorität. Div. dagegen nicht. An der Transaktion beteiligten sich Inh. von 1058 Aktien, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Von den der Ges. dadurch zugeflossenen M. 421 475.80 sind nach Tilg. obengen. Unterbilanz von M. 409 062 noch M. 12 413 übrig geblieben, welche auf Disagio-Kto abgeschrieben wurden. Die G.-V. v. 9./12. 1905 beschloss, den Besitzern der restl. 442 St.-Aktien die nachträgliche Umwandlung in Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung von M. 500 pro Aktie zu gestatten, die zuzahlenden Aktionäre erhielten hiergegen für jede Zuzahlung von M. 500 einen Gewinnanteilschein über M. 400 mit den gleichen Rechten ab 1./1. 1906, wie die lt. G.-V. v. 15./6. 1903 ausgegebenen Scheine unter Umwandlung ihrer Aktien in Vorz.-Aktien. Von dem Rechte der Zuzahlung wurde für 427 St.-Aktien Gebrauch gemacht, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Demnach bestand das A.-K. Ende 1905 aus 15 St.- u. 1485 Vorz.-Aktien. Für die restierenden 15 St.-Aktien be- schloss dann die G.-V. v. 15./3. 1906 die Umwandlung in Vorz.-Aktien unter den gleichen Bedingungen wie lt. G.-V. v. 9./12. 1905 noch zuzulassen. Nach Durchführung der Trans- aktion besteht das A.-K. also aus 1487 Vorz.-Aktien u. 13 St.-Aktien. Aus der Zuzahlung lt. G.-V. vom 9./12. 1905 gingen abzügl. aller Kosten M. 210 964 ein, die mit M. 150 000 zur Auffüllung des R.-F. u. mit dem Rest von M. 60 964 zu Abschreib. Verwendung fanden; aus der Zuzahlung lt. G.-V. v. 15./3. 1906 gingen auf 2 Aktien abz. Kosten M. 770.70 ein. Die Umwandlung der restlichen 13 St.-Aktien in Vorz.-Aktien wurde in der G.-V. v. 3./6. 1908 beschlossen und zwar ohne Zuzahlung. A.-K. also jetzt wie oben. Gegen den Beschluss der G.-V. v. 3./6. 1908 auf Umwandlung von M. 13 000 St.-Aktien in Vorz.-Aktien hatte der Aktionär, Rechtsanwalt Dr. jur E. Rodewald in Celle als Besitzer von 10 St.-Aktien An- fechtungsklage erhoben; in allen drei Instanzen, also auch vom Reichsgericht wurde Kläger abgewiesen. Gewinnanteilscheine: 1487 Stück auf Namen lautend u. durch Indossament übertragbar im Nennwert à M. 400, ausgegeben zu den lt. G.-V. v. 15./6. 1903, 9./12. 1905 u. 15./3. 1906