Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. ab 1./1. 1904 an die Steinzeug-Werke über. Grundstücke und Gebäude des Werkes Char- lottenburg der Vereinigten Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlassung für auf den 3 Provinz- werken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1906–1910 M. 316 433, 126 053, 128 447, 163 092, 139 352. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstell. säurefester Gefässe spez. von Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinen- gebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau ent- halten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. N ettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1904–1910: M. 2 556 444, 2 645 270, 3 045 086, 3 291 449, 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140. 1906 Erwerb eines Grundstückes in Heiligensee b. Berlin (ca. 10 ha) für M. 134 665, das 1907 behufs schnellerer Verwert. in ein Konsort. eingelegt wurde, an welchem die Ges. beteiligt blieb; dieses Grundstück wurde 1908 mit einem Gewinn von M. 139 851 verkauft. Unter Beteiligung seitens der Thermal Syndicate Ltd. in Neweastle-on-Tyne hat die Ges. die Deutsch-Englische Quarzschmelze G. m. b. H. zur Herstell. von Quarzglas nach den Patenten der engl. Teilhaber gegr.; der Fabrikbetrieb ist bereits eröffnet. Die Deutsche Ton- u. Steinzeugwerke-A.-G. hat zwecks Förderung des Absatzes in ÖOsterreich-Ungarn eine Interessengemeinschaft mit der Steinzeugfirma Miller & Aichholz in Hruschau (Mähren) abgeschlossen. Letztere Firma wird in eine Akt.-Ges. mit vorläufig K 1 000 000 Kapital umgewandelt. Im Verein mit der Stettiner Chamottefabrik (Didier) u. anderen Interessenten wurde Ende 1906 die Didier-March-Comp. (A.-K. vorläufig $ 1 000 000) gegründet, welche die Her- stellung von Retorten u. feuerfesten Erzeugnissen in Nordamerika betreibt, und zu diesem Zwecke ein in der Nähe von New YVork zu Keasby (New-Jersey) an schiffbarem Fluss u. an der Eisenbahn gelegenes Werk mit vorzüglichen Tongruben erworben hat, um dasselbe durch Erweiterung der bestehenden feuerfesten Fabrik und Neubau der Steinzeugabteilung zu einem leistungsfähigen Unternehmen für die Herstellung sowohl säure- als feuerfester Erzeugnisse zu gestalten. Der Betrieb ist im Frühjahr 1908 aufgenommen worden. Die Charlottenburger Ges. ist mit $ 250 000 ($ 125 000 pref. Shares u. $ 125 000 common Shares) beteiligt, M. 446 788 zu Buch stehend, nachdem 1907 u. 1908 Abschreib. darauf erfolgt sind. Ein Gewinn wurde von dieser amerikan. Ges. bis 1910 noch nicht erzielt. Siehe auch Kap.- Erhöh. v. 19./9. 1906. Kapital: M. 6 000 200 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 u. 5000 Aktien (Nr. 1668–6667) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 130 %, 1890 um M. 175 000 zwecks Ankaufs der Verbindungsbahn nach Bahnhof Münsterberg, 1892 um M. 375 000, angeboten den Aktionären zu 126.50 %, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 6. Mai 1898 zwecks Tilg. der schwebenden Schuld u. zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 450 000 in 450 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %, bezogen bis auf M. 26 000; diese an der Berliner u. Dresdner Börse mit M. 41 143 verkauft. Die Kosten der letzten Em. wurden dem R.-F. II entnommen. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss wegen Übernahme der Vereinigten Thonwaaren-Werke A.-G. in Charlottenburg Erhöhung des A.-K. um M. 1 250 000 in 1250, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, welche den Aktionären der Verein. Thonwaaren-Werken A.-G. 121 überwiesen wurden. Zur Verstärk. der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 30./3. 1905 das A.-K. um weitere M. 500 000 in 500, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien à M. 1000 zu erhöhen, übernommen von Gebr. Arnold in Dresden zu 120 %, angeboten den Aktionären v. 13.–27./5. 1905 auf je M. 7000 nom. alte Aktien eine neue à M. 1000 zu 125 %. Nochmals erhöht behufs Be- teiligung an der Didier-March-Comp. und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 19./9. 1906 um M. 750 000 (auf M. 4 750 200) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, über- nommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den alten Aktionären M. 606 000 6: 1 v. 15.–29./10. 1906 zu 125 %, einzuzahlen das Aufgeld nebst 50 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bei der Zeichnung, restliche 50 % am 31./12. 1907. Agio mit M. 130 146 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 30./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 250 000 (auf M. 6 000 200) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Hiervon dienten M. 750 000 zum Erwerb des gesamten gegen- wärtig M. 500 000 betragenden A.-K. der Vereinigten Magnesia Comp. u. Ernst Hildebrandt Akt.-Ges. in Pankow-Berlin, das gleichzeitig um nom. M. 100 000 Aktien erhöht worden ist. Diese M. 100 000 Aktien wurden von den jetzigen Aktionären dieser Ges. zum Kurse von 200 % übernommen werden. Der Gegenwert der ferner neu auszugebenden M. 500 000 junger Aktien der Deutschen Ton- u. Steinzeugwerke, übernommen von einem Konsort. (Berliner Handels-Ges., Gebr. Arnhold etc.) zu 107 %, davon M. 475 000 zum Kurse von 110 % den Besitzern der alten Aktien v. 4.–18./7. 1910 zum Bezuge angeboten, diente teils zum Erwerb eines bisher gemieteten Verwaltungshauses der Ges. in Charlottenburg u. teils zur Ver- stärkung der Betriebsmittel.