Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1387 Im Jahre 1891 erwarb die Ges. von der benachbarten Zuckerfabrik Münsterberg ein grösseres Terrain mit Baulichkeiten und Gerechtsamen zur Ausdehnung ihres Betriebes. Der Preis hierfür besteht in einer Jahresquote von M. 30 000 auf den Grundbesitz der Berliner Ges. in Münsterberg eingetragene Rente auf die Dauer von 40 Jahren, wogegen der Ges. eine Gewinnbeteil. an der Zuckerfabrik 10 % nach 4 % Div.) bis ult. 1930 eingeräumt ist. Die bisher geleisteten Anzahlungen von in Summa M. 420 000 sind in den Aktiven der Bilanz nicht aufgeführt. Das erworbene Terrain ist mitverpfändet für eine Kautionsanleihe der Zuckerfabrik Münsterberg im ursprünglichen Betrage von M. 570 000, jetzt noch M. 315 227. Die Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik willigte in die Mitübertragung dieser Hypoth. unter der Massgabe, dass sie daraus niemals in Anspruch genommen werde, und ist ihr zur Sicherheit hierfür überdies eine Kautionshypothek von M. 570 000 (jetzt noch M. 278 500) auf den gesamten Besitz der Zuckerfabrik eingetragen worden. Letztere arbeitet mit M. 750 000 A.-K. u. hat seit Bestehen des Rentenvertrages — 1893/94, 1908/09 u. 1909/10 – über 4 % Div. verteilt, wodurch den Steinzeugwerken M. 17 500, 4907.78 u. 5429.80 zugeflossen sind. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (bis 1. Juli 1895 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. und 1./7., Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % Ende Jan. auf 1. Juli. Die Anleihe ist als erststellige Kautionshypothek auf den Grundbesitz in Münsterberg, Reindörfel u. Leipe zu Gunsten der Firma Gebr. Arnhold ein- getragen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1910 noch M. 325 000. Kurs in Dresden Ende 1896–1910: 103, 103, 101.25, 99.50, 98.50, 97, 99.50, 101, 100.50, 102.25, 101.50, 96.75, 100.25, –, – %. Anleihe der Vereinigten Thonwarenwerke A.-G. (von den Steinzeugwerken mit über- nommen): M. 550 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1903, rückzahlbar zu 103 %%, Stücke I. Reihe 150 (Nr. 1–150) à M. 1000, II. Reihe 800 (Nr. 151–950) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden als Pfandhalter u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 bis längstens 1928 durch jährl. Ausl. von mind. 2½ %, u. ersp. Zs. im Juli (zuerst 1904 auf 2./1. n. J.); ab 1905 verstärkte Tilg. auch durch Rückkauf oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe hat auf den gesamten Grund- besitz der Ges. erste Hypoth. erhalten; Gesamttaxwert der bestellten Sicherheiten im Sept. 1903 M. 2 820 950, worin das zur Hypoth. zugehörige Zubehör (maschinelle Einricht. etc.) nicht mit einbegriffen war. Die Anleihe diente zur Ausführung von Neubauten u. Tilgung von Hypoth. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.) Zahlst. s. unten. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 440 000. Kurs in Dresden Ende 1904–1910: 101.75, –, –, –, –, –, – %. Zugel. M. 550 000 im April 1904, davon M. 203 500 unter der Hand untergebracht; zur Zeichn. aufgelegt 14./4. 1904 zu 101 % zuzügl. Stück-Zs. u. Schlussscheinstempel. Hypotheken (am 31./12. 1910): M. 415 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: Je M. 100 Grundkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt); etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von je. M. 2000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. für Super-Div., Remunerationen, Vortrag etc. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grund u. Boden 510 590, Gebäude 2 739 805, Grund- stück u. Gebäude Lichtenberg 85 696, do. Charlottenburg 376 493, do. Sophie-Charlottenstr. 81 278, Neubau-Kto 56 182, Arb.-Wonhäuser 72 462, Ton-Ind.-Masch. u. Utensil. 435 860, Modelle 1, Pferdeeisenbahn 1, Normalspurbahn 101 876, neue Förderanlage 22 162, Ton- gewinnungsrecht 1, Patente 1, Wirtsch.- u. Fuhrwerksinventar 1, Effekten 1 510 587, Kaut. 1655, Wechsel 24 416, Kassa 19 458, vorausbez. Feuerversich. 17 128, Vorräte d. Münsterberger Abt. 800 098, do. der Abt. Charlottenburg, Bettenhausen, Krauschwitz, Muskau u. Lugknitz 724 644, Bankguth. 272 891, Debit. 1 340 817, Avale 100 000, Aval-Hypoth. 308 000. – Passiva: A.-K. 6 000 200, Prior.-Pfandbr. 600, Anleihen 765 000, do. Amort.-Kto 525, do. Zs.-Kto 5428, R.-F. I 600 020, do. II 350 000. Hypoth. 415 000, Delkr.-Kto 25 000 (Rückl. 759), unerhob. Div. 610, Kredit. 272 104, Aval-Kredit. 100 000, Aval-Hypoth. 308 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 62 727, do. an A.-R. 36 413, Div. 600 020, Vortrag 60 462. Sa. M. 9 602 111. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 1 051 731, Brennmaterial. 425 153, Reparat. 65 536, Betriebskto 104 617, Fuhrwerk u. Pferdebahnbetrieb 33 773, Geschäfts-Unk. 231 453, Steuern u. Abgaben 69 472, Rohmaterial. 122 601, Part.-Oblig.-Zs. 33 870, Zs. u. Skonto 14 359, Arb.-Wohlf. 36 423. Beamten-Pens. 14 223, Renten 30 000, Patente 4697, Effekten 338, Ab.- schreib. 138 464, Gewinn 760 383. – Kredit: Vortrag 92 749, Gewinnanteil der Zuckerfabrik Münsterberg A.-G. 5429, Fabrikat.-Kto 2 888 140, Pacht 9443, Eisenbahnbetrieb 11 378, Zs. 129 958. Sa. M. 3 137 099. Kurs der Aktien Ende 1888–1910: In Berlin: 138, 183.50, 182, 159, 130, 119, 140, 132, 124.75 138.50, 183.10, 171.25, 143, 136, 121.25, 128.50, 143.80, 169, 157, 137.75, 147, 157.25, 162.25 %. – In Dresden: 133.50, 185, 179.75, 158, 137, 119.50, 139.75, 132, 123, 137.50, 182.50, –, –, –, –, 128.25, 145, 167.50, 157, –, 148, 157.25, 163 %. Aufgel. 1./8. 1888 zu 132 %. Seit 1./2. 1905 sind die Aktien nur dann lieferbar, wenn sie mit dem Aufdruck der neuen Firma „Deutsche Ton- u. Steinzeugwerke“ versehen sind. Sämtl. Stücke sind zugelassen. Dividenden 1886–1910: 4, 8, 9, 14, 15, 15, 6, 6, 6½, 8, 6½, 10, 11, 11, 11, 8, 4, 6, 8, 8, 10, 10, 10, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Nik. Jungeblut, Ad. Pohl, Charlottenburg; Hans Zebrowski, Münsterberg. Prokuristen: Chr. Elsässer, Felix Herzig, Charlottenburg; Max Klocke, G. Schwarzer, Münsterberg. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Komm.-Rat Georg Arnhold, Dresden; Stellv.