Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 95 = 0 anschluss), in Steinkirchen 16 ha 13 a 40 qm. 1909 wurden 12 Morgen Tonland in Stein- kirchen dazu gekauft. Ca. 450 Arbeiter. Die Ende 1905 durch Brandschäden zerstörten Gebäude sind 1906 neu erbaut (Entschädigung M. 102 000). Am 1./7. 1907 fand ein noch- maliger Fabrikbrand statt. Die für den Neubau bis Ende 1906 aufgewendeten Kosten be- liefen sich auf M. 86 717, wovon die Brandentschädig. mit M. 51 760 in Abzug kam. Die Zugünge 1907 erforderten M. 71 386, 1908 M. 56 709, 1909 M. 39 040, 1910 ca. M. 15 000. Um der stetig zu- nehmenden Nachfrage nach naturroten Dachziegeln genügen zu können, welche Farbe dem Freiwaldauer u. Steinkirchener Ton nicht eigen ist, hat die Ges. 1899 den Vertrieb der Fabrikate der Sturmschen Dachziegelwerke, G. m. b. H., in Tschirne (früher L. C. Janitz) u. Thiemendorf (vorm. Herm. Neumann) übernommen u. sich bei diesem Unternehmen mit M. 155 000 (nach Abschreib. noch mit M. 35 000 zu Buch stehend) beteiligt; dasselbe hat 1903 M. 4800, 1904 nichts, 1905 4 %, 1906 4 %, 1907–1910 nichts abgeworfen. Wegen An- kauf dieser Werke s. unten. Die oben erwähnten Brände, sowie teilweise gedrückte Ver- kaufspreise beeinträchtigten die Resultate für 1905 u. 1906, auch 1907–1909 waren die Resultate nicht günstig; besonders 1909 blieb der Umsatz gegen 1908 erheblich zurück infolge mangelnder Bautätigkeit u. sehr gedrückten Preisen. Von dem Reingewinn (M. 60 902) wurden mit Rücksicht auf die wenig günstige Liquidität der Ges. M. 48 000 dem Extra-R.-F. über- wiesen. 1910 der Umsatz grösser, doch die Preise immer noch gedrückt. Die a. o. G.-V. v. 8./8. 1910 beschloss den Erwerb der den Sturm'schen Dachziegelwerken G. m. b. H. in Tschirne gehörigen Fabriken in Tschirne u. Thiemendorf für M. 769 000. Diese Kaufsumme wurde verrechnet durch Übernahme der Hypoth. von M. 350 000, verschiedener Kredit. von M. 15 598, durch Anrechnung der Kontokorrentforderung von M. 318 895. Der Restbetrag von M. 84 507 war bar zu zahlen. Gesamtabschreib. auf die Anlagen 1896–1910 M. 1 340 433. 1910/11 finden grössere Umbauten in Tschirne statt, die ca. M. 160 000 erfordern dürften. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Die Umstempelung der alten Aktien auf die neue Firma „Akt.-Ges. Sturm' erfolgte ab 21./2. 1911. Hypotheken: M. 575 900 (Stand Ende Sept. 1910), inkl. M. 350 000 auf Tschirne und Thiemendorf. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; früher bis 1909, Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamnnte. 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 6000), das Übrige Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Grundstücke 413 000, Gebäude 1 287 000, Masch. 217 000, Utensil. 30 000, Eisenbahnterrain 1, Eisenbahnanschluss u. Kleinbahn 15 000, Licht- u. Kraft- anlage 15 000, Gespanne 3000, Formen u. Modelle 1, Kaut. 16 115, Effekten 552, Kassa 12 050, Avale 18 000, Debit. 544 045, Beteil. 35 000, Versich. 6168, Hypoth. 5000, Fabrikat. 382 533. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. 575 900, Accepte 103 000, Kredit. 510 182, unerhob. Div. 2030, R.-F. 61 500 (Rückl. 2797), Extra-R.-F. 80 000 (Rückl. 45 000), Talonsteuerrückst. 5000, Avale 18 000, Übergangskto 28 117, Delkr.-Kto 4070, Tant. 3632, Grat. 2000, Vortrag 6034. Sa. M. 2 999 467. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 101 217, Rückstell. für Talonsteuer 3000, do. auf Kontokorr.-Kto 2000, Versich. 5922, Steuern 6883, Handl.-Unk. 49 696, Zs. 19 189, Gewinn 59 463. – Kredit: Vortrag 4246, Fabrikat.-Kto 243 127. Sa. M. 247 373. Kurs Ende 1896–1909: 126.25, 127, 125, 121.10, 94, 71.50, 79.50, 89.40, 88.10, 56, 57.75. 58.30, 58.50, 49.75 %. Aufgel. 18./6. 1896 zu 122.50 %. Erster Kurs am 22./6. 1896: 124 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896–1909: 7, 7½, 7½, 7½, 6, 3, 4, 4, 0, 0, 0, 2, 3, 0 %. 1909/10 (69 Mon.): 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reinh. Sturm. C. Ruscher. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baumeister Ad. Kahl, Steglitz: Stellv. Fabrikdir. Rich. Bonfils, Siegersdorf: Bankier M. Pretsch, Berlin; Baron von Behr, Friedenau. Prokuristen: G. Hubitsch, O. Pursche. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: A. Busse & Co. A.-G. ―― 8 3 0 29= 22―2― 0 * 0 9 Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und = 0 0 0 3 2 Chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden mit Verkaufsbureau in München u. Stuttgart. Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14. S. 1890. Letzte Statutänd. 7./4. 1903, 12./4. 1904 u. 21., 10. 1905. Frühere Firmierung: Badische Thonröhren- u. Steinzeugwarenfabrik vorm. J. F. Espenschied, 1895 wie oben geändert. Die Ges. erwarb von J. F. Espenschied die Fabrik für M. 1 685 000. YJweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation u. von Gefässen u. Appa- raten für chem. Fabriken. Die Tongruben umfassen zus. ca. 19 ha und befinden sich teils im Odenwald, teils in der Pfalz; der Ton wird ungeschlämmt verarbeitet. Die Grundstücke liegen auf Gemarkung Seckenheim und haben einen Flächeninhalt von zus. 17 Ba 22 à 29 qm nachdem 1907 10 ha 50 a 79 qm für M. 226 497 hinzuerworben. Die Gebäude bestehen aus 88*