Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1425 Zweck: Weiterführung des bisher unter der Firma Heinrich Knab, Kunststein- u. bau- keramische Fabrik in Steinfels betriebenen Geschäfts, Ausnützung und Verwertung der mineralischen Vorkommen in Steinfels, Erzeugung von Lithin, Kunststeinen u. ähnlichen Produkten u. Handel mit solchen. Kapital: M. 600 000 in 200 Vorz.- u. 400 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Die Div. der Vorz.-Aktien ist auf 6 % beschränkt, auch geniessen die- selben keinen Nachzahl.-Anspruch. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte u. Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Landwirtschaft 377 057, Industrieanlagen 261 689, Wohngebäude 77 377, Bergbau 78 400, Waren 107 616, Debit. 102 788, Effekten 5860, Kassa u. Bankguth. 3842. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 214 294, Depositen 143 000, Kredit. 8616, Gewinn 48 721. Sa. M. 1 014 631. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 37 026, Zs. 13 478, Dubiose 1000, Abschreib. 18 716, Reingewinn 48 721. Sa. M. 118 942. – Kredit: Fabrikation- u. Landwirtschafts-Kto M. 118 942. Dividende 1910: Vorz.-Aktien 6 %; St.-Aktien 5 %. Direktion: Karl Knab. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Hugo Auvera jun., Hohenberg a. d. Eger; Stellv. Komm.-Rat Adolf Künneth, Münchberg; Bankier Dr. August Schneider, Dir., der Bayerischen Treuhand- A.-G., München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bayreuth: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; München: J. N. Oberndoerffer. Stettiner Chamottefabrik, Actien-Gesellschaft vorm. Didier in Stettin, Schwarzer Damm I13a. Fabrik in Bodenbach a. Elbe und Arbeitsstätte in Niederlahnstein a. Rhein. Gegründet: 17./12. 1872; eingetr. 24./12. 1872. Statutänd. 31./3. 1904. 1./3. 1906, 22./4. 1909, 10./5. 1911. Zweck: Fabrikat. von feuerfesten Produkten (Chamotte-Retorten und Steine), Betrieb und Bau von Gasanstalten. Ausführung von Müllverbrennungs- anlagen. Die Gesellschaft erwarb die früher von A. H. Zander zu Pommerensdorf bei Stettin unter der Firma „Stettiner Chamotte-Fabrik Didier“ betrieb. Fabrik; sie besitzt ein Grundstäck in Rosawitz-Bodenbach (Böhmen) nebst einer Chamottefabrik; ferner ein Grund- stück mit einer Chamotte-Fabrik in Niederlahnstein a. Rh. Sie erbaute u. besitzt die Gasanstalt in Lobositz (Böhmen) (Konc. bis 1915), während die in Delitzsch und Nieder-Ingelheim 1904 an die Thüringer Gas-Ges. in Leipzig für M. 550 000 mit M. 105 085 Gewinn verkauft sind. Ausserdem beteiligte sie sich mit 80 000 Kronen (dänisch) (Buchwert M. 61 673) bei der Bornholm- Kaolin -Schlämmerei in Kopenhagen. Die Stettiner Anlagen wurden nach und nach auf ihre jetzige Ausdehnung erweitert; sie liegen an der Oder und in der Nähe des Bahnhofes Pommerensdorf, haben aber an letzteren keinen Gleis-Anschluss. Die Wasserverladung erfolgt im eigenen Kanal und im städtischen Gaskanal. Das Grundstück hat eine Gesamtfläche von 285 460 am; es grenzt an die Oder, wird von einer Seite vom Gaskanal begrenzt und besitzt einen Stichkanal für See- und Flussschiffe. Als Betriebskraft dienen 4 Dampfmaschinen mit 450 PS. und 5 Dampfkessel mit 861 qm Heizfläche, Eine elektr. Anlage für Kraft und Licht, sowie 2 Hängebahnen mit Seilbetrieb für Beförderung der Rohstoffe in die Fabrikräume und eine zweite für Be- förderung der Rohstoffe aus den Schiffen unter Schutzdächer und auf Halden sind im Betrieb; 2 fahrbare Drehkräne dienen zur Entladung der Rohstoffe. An Arbeitsmasch. sind im Betriebe: 10 Kollergänge, 4 Walzwerke mit Brecher, 11 Ton- schneider. Ferner sind vorhanden: Eine grosse Schmiede u. mech. Werkstatt für Eisenkon- Struktion für den Betrieb und Neubauten mit den entsprechenden Werkzeugmasch., sowie eine Tischlerei mit den erforderlichen Holzbearbeitungsmasch. zur Anfertigung von Formen und eine eigene Wasserleitung. In Stettin ca. 150 Beamte u. 1040 Arb., in Niederlahnstein ca. 30 Beamte u. 360 Arb., in Bodenbach ca. 210. 1907–1910 fanden auf allen Etablissements der Ges. grössere Neubauten bezw. Anschaffungen statt, die M. 408 317, 480 943, 495 552, 458 259 erforderten, davon entfallen 1910 M. 436 000 auf das Stettiner Werk. Sämtliche An- lagen sind ohne Belastung. 1899 übernahm die Didier-Ges. zwecks Erweiterung ihrer Thätigkeit von der mit jetzt M. 3 750 000 Stammkapit. ausgestatteten Firma „Ver. Chamotte-Fabrik (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.“' sämtl. Anteile (damals M. 3 000 000). Diese Firma beschäftigt sich mit Herstellung von Chamottewaren u. Thonverkauf u. hat Fabriken resp. Anlagen mit wertvollen Thonlägern in Saarau, Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendort (Schles.), ferner in Rupersdorf u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz, Haingrün, Halbstadt (Bayern). Für Abtret. der Geschäftsanteile hat die Stettiner Ges. gezahlt: M. 2 000 000 neu ausgegebener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1899, ferner M. 250 000 solche Aktien mit Div.- Recht ab 1./1. 1900 gegen Zahlung des Em.-Kurses u. bar M. 624 022. Der Restbetrag von M. 346 696 war die Vergüt. für Waren, Fabrikate etc. Nach weiteren Erwerbungen (s. bei Kap.) besitzt die Ges. jetzt alle nom. M. 3 250 000 Anteile der Kulmiz-Ges. 1911 übernahm die Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I. 90