1442 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Walter Puritz, Werkführer Adolf Müller, Rodach. Komm.-Rat Max Roesler brachte in An- rechnung auf den von ihm zu zahlenden Aktienbetrag die von ihm bisher unter der Firma Max Roesler in Rodach betriebene Feinsteingutfabrik mit sämtl. Grundstücken, Gebäuden, Anlagen, Masch., Apparaten u. sonst. beweglichen Sachen, Formen u. Modellen als Sach- einlagen in die A.-G. ein. Zweck: Erwerb u. der Fortbetrieb der unter der Firma Max Roesler in Rodach beste- henden Feinsteingutfabrik sowie der Betrieb aller mit diesem Geschäfte verwandten oder zusammenhängenden Gewerbe. Grundbesitz 55 867 qm. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundbesitz u. Garten 58 189, Brunnen, Kanäle, Umzäunung 8144, Anschlussgleise 3460, Gebäude 386 558, Masch. u. Apparate 95 612, Modelle u. Formen 1, Muster u. Vorbilder 1, Gerätschaften 1, Waren 140 608, Material. 40 089, Waren- schuldner 132 724, Bankguth. 127 405, Wertpapiere 3453, Wechsel 21 503, Kassa 3405. – Passiva: A.-K. 750 000, Warengläubiger 5037, Hypoth. 72 753, Beamtenhilfskasse 36 890, Arbeiternotkasse 27 749, R.-F. 6436, Div. 60 000, Tant. an Vorst. 4210, do. an A.-R. 4210, Ergänz.-F. 8083, Ern.- u. Spez.-R.-F. 4210, Lohnvachzahl. u. Gehalt- do. 21 052, Grundstück- Erwerbs-Kto 20 526. Sa. M. 1 021 160. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 14 676, Instandhalt. u. Erneuer d. Anlage 7404, allg. Betriebsunk. 15 444, Zs. u. Abtrag 9168, Verluste 206, Versich. 11 309, Gewinn 128 730. Sa. M. 186 939. – Kredit: Bruttogewinn M. 186 939. Dividende 1910: 8 %. Direktion: Komm.-Rat Max Roesler, Albert Roux. Aufsichtsrat: Vors. Finanzrat Herm. Schraidt, Coburg; Fabrikdir. Nik. Dorst, Oberlind; Rechtsanwalt Dr. Friedr. Bretzfeld, Coburg. Prokuristen: Frau Komm. Rat Theodore Roesler, Fräulein Elsa Roesler, Betriebsleiter Walter Puritz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Coburg: Schraidt & Hoffmann. Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegründet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Letzte Statutänd. 22./11. 1900, 19./12. 1903 u. 24./11. 1906. Gründung s. Jahrg. 1898 99. Zweck: Errichtung u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik und einer Glashütte in Sörnewitz. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Haupt- sache auf die Herstellung von Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarni- turen, die Porzellanfabrik fertigt gleichfalls wesentlich Gebrauchsgeschirre und die Abteilung Glas Hohl- und Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellan- fabrik und Glashütte, von denen die beiden letztgenannten im J. 1905 neu errichtet worden sind, liegen nahe beieinander am Bahnhof Neu-Sörnewitz und besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund und Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die Brandkasse der drei Fabrikanlagen beträgt zus. M. 980 460; die von Sachverständigen aufgenommene Taxe dieser Grundstücke und der baulichen Anlagen, jedoch ausschliesslich der Dampfkessel-, Maschinen- und Gleisanlagen, beträgt M. 1 679 490. Das gesamte lebende und tote Inventar des Unternehmens, als ma- schinelle Einrichtungen, Apparate, Utensilien usw., sowie die Roh- und Betriebsmaterialien aller Art sind für insgesamt M. 1 998 000 versichert. Die maschinellen Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmaschine von 350 HP mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heizfläche, b) bei der Porzellanfabrik: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 60 qm Heizfläche, c) bei der Glashütte: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Zugänge auf Anlage-Kti und Anschaffungen in allen 3 Abt. erforderten 1907–1910 M. 205 196, 186 753, 137 341, 95 865. Arb.- Zahl über 1300. Die Abt. Porzellan hat 1907 mit einer Unterbilanz von M. 158 001 einschl. Ab- schreib. gearbeitet; dies veranlasste die Verwalt., die Fabrikation von Porzellan einzustellen; diese Abteil. soll verkauft werden. Die Umwandlung des Betriebes zur Steingutfabrikation erforderte nur einen unbedeutenden Kostenaufwand. Der Reingewinn für 1908 M. 65 017 wurde nicht verteilt, sondern vorgetragen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1900 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000 u. zwecks Rück- „ von Hypoth.-Schulden lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. von einem Konsortium zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24. 11. 1906 Zzwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörnewitzer Glashütten-A.-G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000 in 500 ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien. Die Erwerbung der Porzellanfabrik Sörnewitz und der Sörnewitzer Glashütten ist unter Rückwirkung ab 1./1. 1906 und zwar derart erfolgt, dass die Liquidation der beiden aufgenommenen Ges. ausgeschlossen wurde. Von den 500 neuen Aktien sind 200 Stück den Aktionären der Porzellanfabrik Sörnewitz, deren A. 33 1 400 000 betrug, und 250 Stück den Aktionären der Sörnewitzer Glashütten, deren A.-K. M. I. 500 000 betrug, zum Umtausch, und zwar eine Aktie der Steingutfabrik gegen je zwei der Porzellanfabrik