Porzellan-Fabriken. 1457 entfielen (siehe unten bei Kap.). Die Betriebskraft in Teplitz wird erzeugt durch einen Dampfkessel von 63,8 qm Heizfläche und eine Dampfmasch. von 70 PS., welche eine grosse Massemühle mit den nötigen Hilfsmaschinen, 2 Chamottewerke, 1 Dynamomaschine zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die mech. Dreherei treiben. Zum Werke gehören ferner 10 grosse Brennöfen, sowie 6 Muffelöfen mit direkter Feuerung. Circa 500 Arb. in Triptis u. 400 Arb. in Teplitz. Die a. o. G.-V. v. 5./3. 1909 genehmigte die Erwerbung der Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne in Prag, Teplitz-Tischau u. Eichwald, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht u. eine Hypoth.-Anleihe von M. 1 100 000 aufgenommen wurde (s. unten). Für die aus einer Flaschenglasfabrik zu Teplitz-Waldthor, zwei Tafelglasfabriken zu Eich- wald bezw. Tischau und kleinen Braunkohlenwerken (mit Ausnahme des Pretiosaschachtes) bestehenden Fischmannschen Unternehmungen wurden für insgesamt M. 3 196 000 über- nommen, wovon entfielen M. 1 297 000 auf die Fabriken, M. 250 000 auf die Bergwerke, M. 76 500 auf Kuxe, M. 26 932 Kasse, M. 47 523 Wechsel, M. 6650 Depots, M. 207 718 Bankguth., M. 636 748 Aussenstände u. M. 646 760 Vorräte. Belegt wird der Kaufpreis durch Hingabe von M. 2 000 000 neuer Aktien der Porzellanfabrik Triptis an die Inhaber der Firma S. Fischmann Söhne zum Kurse von 101 %, von M. 1 100 000 4½ Oblig. zum Nennwerte u. Vergüt. von M. 76 500 in bar. Die Flaschenfabrik ist am Owens Patent beteiligt u. gehört dem grossen europäischen Syndikate an. Auch die beiden Tafelglasfabriken sind im österreichischen Tafelglassyndikat. Beschäftigt werden rund 1100 Arb. Die Kohlenförderung der Braunkohlenwerke beträgt pro Tag 10 Waggons für eigene und 14–15 Waggons für fremde Rechnung. Die Schachtleitung berechnet bei einer Durchschnittsförderung von 20 Waggons pro Tag die Lebensdauer der Schächte auf noch etwa 30 Jahre. Die Übernahme gilt ab 1./7. 1908. Nicht mit über- nommen wurde das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermfetet und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Die Übernahme- und andere Spesen trug die Ges., erhielt aber dafür K 110 000 u. M. 20 000 R.-F.-Vergüt. zu- gebilligt. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten). Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik Brüder Urbach in Teplitz-Turn lt. G.-V. v. 12./3. 1906 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen als Gegenwert für ihre Einlagen zu 104.75 % von genannter Teplitzer Firma, für die ausserdem eine Hypoth. von M. 212 000 auf das Triptiser Grundstück der Ges. eingetragen wurde. Ein Teilbetrag der Aktien von 1906 wurde den alten Aktionären 2: 1 vom 5.19./4. 1906 zu. 196.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Nochmals erhöht anlässlich der Übernahme der Glasfabriken S. Fischmann Söhne lt. G.-V. v. 5./3. 1909 um M. 2 000 000 (auf M. 4000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu 101 %, hiervon angeboten M. 1 000 000 den alten Aktionären 2: 1 vom 2.–15./4. 1909 zu 151 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909 sowie Aktienstempel u. Schlussscheinstempel. Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./3. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Aufgenommen anlässlich des Erwerbs der S. Fischmannschen Fabriken (s. oben). 700 Stücke à M. 1000, 800 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Geb. Arnhold in Dresden, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan ab 1910 durch Auslos. oder Rückkauf im Jan. auf 1./7. Ab 1910 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an erster Stelle auf die Triptiser Fabrik, den im Teplitzer Bezirk gelegenen Glasfabriken in Tischau u. Kleinaujezd, dem in Zuckmantel bei Teplitz u. Tischau gelegenen Bergwerksbesitz u. die Steingutfabrik in Turn-Teplitz ein- getragen. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 1 078 000. Verj. der Coup. 3 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1909–1910: 101.25, 102.40 %. Aufgelegt am 30./9. 1909 zu 101.25 %. Zugelassen in Dresden im Dez. 1909. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z2 R.-F. bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für den Vors. u. M. 500 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 270 004, Fabrikgebäude 2 044 889, Be- amten- u. Arb.-Wohnhäuser 333 485, Kohlenschacht u. Kuxen 348 471, Masch. 109 390, Wasser- anlage 10 486, Utensil. 1, Pferde, Wagen u. Automobil 1, Formen 1, Licht 1, Tonfeld 1, Geleis 1, Kassa 9878, Wechsel 145 099, Bankguth. 1 101 264, Aussenstände 1 324 371, fertige Waren 602 503, Rohmaterial. 160 958. Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 1 078 000, do. Zs.-Kto 8752, R.-F. 278 432 (Rückl. 27 048), unerhob. Div. 360, Arb.-Unterstütz.-Kasse 22 307, Kredit. 468 678, Div. 480 000, Tant. 65 950, Vortrag 58 325. Sa. M. 6 460 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verluste 6974, Abschreib. 157 631, Unk. 452 189, Reparat. 64 739, Geschirrunterhalt. 43 337, Obligat.-Zs. 48 510, Reingewinn 631 324. – Kredit: Vortrag 90 347, Zs. 33 668, Fabrikat.-Kto 1 280 689. Sa. M. 1 404 706. Kurs: In Dresden Ende 1896–1910: 195, 144, 128, –, –, 100, 108, 128.25, 174, 201, 225, 180, 161, 187.50, 194 %. Aufgel. 17./6. 1896 zu 165 %. – In Berlin Ende 1904–1910: 174.75, 203, 224, 179. 163, 187, 195 %. Zugel. Anfang Mai 1904; erster Kurs 10. 5. 1904: 165 %. Die Aktien Nr. 1–2000 werden ab 9./9. 1909 auf die neue Firma abgestempelt. Die Aktien Nr. 2001–4000 sind seit April 1910 lieferbar. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I. 92