1 458 Porzellan-Fabriken. Dividenden 1896–1910: 12, 6, 6, 1, 5, 8, 8, 9, 10 12, 15, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Curt Gretschel, Triptis; Alfred Urbach, Jul. Fischmann, Teplitz. Prokuristen: A. Weidenhammer, C. Cantor, L. Hellmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Bankier Georg Arnhold, Dresden; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. G. Strupp, Meiningen; Bankier F. Heinze, Chemnitz; Fabrikbes. Herm. Unger, Leipzig; Bankier Max Schlesinger, Max Kaufmann, Berlin; Otto Urbach, Bernh. Fischmann, Teplitz; Fabr.-Bes. V. Seelemann, Neustadt. Zahlstellen: Triptis: Eigene Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Dresden: Gebr. Arnhold; Meiningen, Gotha, Hildburghausen, Salzungen, Ruhla: Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp: Chemnitz: Bayer & Heinze; Prag u. Teplitz: Angl.-Oesterr. Bank; Prag: Böhmische Unionbank. Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik u. Porzellanfabrik Unterweissbach vormals Mann & Porzelius Akt.-Ges. in vVolkstedt, Zweigniederlassung in Unterweissbach. Gegründet: 19./5. 1899; eingetr. 23./5. 1899. Letzte Statutänd. 2./4. 1901 u. 25./4. 1910. Übernahmepreis M. 457 747. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Firma lautete bis 25./4. 910 Porzellanfabrik Unterweissbach vormals Mann & Porzelius. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keramischen Artikeln. 1901 Erwerb des gesamten Vermögens der 1898 gegründeten ,Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik vorm. Triebner, A.-G.“ in Volkstedt samt Grundstücken, Gebäuden und Zubehör für M. 380 000; deshalb untenstehende Anleihe aufgenommen; M. 30 000 bar bezahlt. Die Fabriken sind 1902 durch Neubauten vergrössert. Die Ges. litt 1907 unter einem im Juni ausgebrochenen Streik fast sämtlicher Arb. Ungünstige Absatzverhältnisse, besonders im Export, teuere Rohmaterialien, Abstossung ungangbarer Artikel etc. verursachten im J. 1908 nach M. 38 214 Abschreib. einen Verlust von M. 72 036, der nach Entnahme von M. 43 498 aus den Res. mit M. 28 538 vorgetragen wurde. Das J ahr 1909 stand unter dem Zeichen einer völligen Reorganisation in technischer und kommerzieller Hinsicht. Der Umsatz der Volkstedter Abteilung erreichte gegenüber dem Vorjahr nahezu die doppelte Höhe, in Unterweissbach war dagegen der vorjährige Umsatz nieht voll zu erzielen. Die mit dem Unternehmen verbundenen „Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst M. A. Pfeiffer' haben sich gut entwickelt. Der Betriebsverlust für 1909 beläuft sich auf M. 12 791 und erhöht sich durch die Abschreib. um M. 27 797, sodass einschl. des vorjährigen Verlustsaldos (M. 28 538) ein Gesamtverlust von M. 69 127 zu verzeichnen ist. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Teilschuldverschreib, rückzahlb. zu 103 %, 200 Stücke Reihe 1 (Nr. 1–200) à M. 1000, 300 Reihe II (Nr. 201–500) à M. 500, auf Namen des Bank- hauses Gebr. Arnhold in Dresden oder dessen Ordre und durch Indossament (auch Blanko- Ind.) übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1902 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Als Sicherheit dient erststellige Kaut.-Hypothek auf den Grundstücken der Ges. in Unterweiss- bach (1 ha 8 a 28 qm gross), Volkstedt (1 ha 84 a 58 qm) u. Rudolstadt (1 ha 11 a 78 qm) samt Gebäuden u. Zubehör in Höhe von M. 370 000 zu gunsten genannten Dresdner Bankhauses. Taxwert der verpfändeten Grundstücke u. Gebäude M. 598 767, der maschinellen Einricht. etc. M. 95 060. Die Anleihe diente zum Erwerb der „Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik vorm. Triebner, A.-G.“ (s. oben). Noch in Umlauf Ende 1910 M. 274 000. Verj. der Coup. 4, der Stücke 10 J. (K.) Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold. Kurs in Dresden Ende 1902–1910: 101, 109.50, 102, –, 102, –, –, –, – %. Zugelassen M. 350 000, davon zur Zeichn. bei der Zahlst. M. 282 500 am 12./12. 1901, M. 55 000 v. 6.–12./2. 1902 zu 100 % auf- gelegt. Erster Kurs 12./12. 1902: 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. M. 500 feste ahresvergüt.), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 148 760, Gebäude 492 905, Beteilig. an Schwarzburger Werkstätten G. m. b. H. 19 000, Masch. 13 896, elektr. Anlage 19 739, Fabrik-Utensil. 7535, Werkzeuge 1, Fabrikmenage 1, Pferde u. Wagen 2764, Modelle 63 387, Formen 10 250, Kapsel 3720, Kassa 1647, Wechsel 7304, Effekten 4659, Feuerversich. 2785, Debit. 155 521, Rohmaterial. 22 010, Emballage 5703, Waren 156 483, Verlust 68 920. —– Passiva: A.-K. 500 000, Oblig. 274 000, do. geloste 515, do. Zs.-Kto 1845, Kredit. 430 641. Sa. M. 1 207 001. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 69 126, Handl.-Unk. 113 991, Oblig.- Zs. 12 577, Reparat. 9171, Abschreib. 44 189. – Kredit: Waren 180 135, Verlust 68 920. Sa. M. 249 056. Kurs Ende 1901–1910: 125.50, 115, 124, –, –, –, – %. Aktien zugelassen M. 500 000 im Mai 1904, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 245 000 am 1./6. 1904 zu 140 %; erster Kurs 9./6. 1904: 146 %. Notiert in Dresden.