1462* Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Kapital: Bis 1906: M. 800 000 in 533 Vorz.-Aktien u. 267 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000 in 800 St.-Aktien. Zur Tilg. der Ende 1902 M. 161 929 betragenden Unterbilanz beschlossen die G.-V. v. 31./8. u. 3./12. 1903 eine Zuzahl. von 35 % = M. 350 auf die St.-Aktien einzufordern; Frist bis 31./10. bezw. 31./12. 1903. Die Aktien, auf welche die Zuzahl., die, soweit sie vor dem 31./10. 1903 geleistet ist, bis dahin mit 4 % verzinsl. ist, geschieht, werden Vorz.-Aktien. Letztere erhalten ab 1./1. 1904 aus dem Reingewinn 6 % Div. vorweg und nachdem die St.- Aktien 4 % Div. bekommen haben, nehmen sie an dem etwaigen Restgewinn mit den St.- Aktien gleichmässig teil. Im Falle Auflös. der Ges. sollen die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien befriedigt werden. Auf 533 Aktien ist die Zuzahlung mit M. 186 550 erfolgt. Trotz dieser Sanierung ergab sich infolge misslicher Absatzverhältnisse, sowie notwendiger Reparaturen und Extra-Abschreib. auf Anlagen u. Debit. (auf letztere M. 47 000 bezw. M. 13 000) für 1903 u. 1904 ein neuer Verlust von M. 187 111 bezw. 103 589. Zur Beseitigung der ult. 1905 wieder auf M. 397 381 angewachsenen Unterbilanz sowie behufs Abschreib. beschloss die G.-V. v. 30./4. 1906 Herabsetz. des A.-K. von M. 800 000 durch Zus. legung sowohl der Vorzugs- als der St.-Aktien im Verhältnis 5: 2 auf M. 320 000 (Frist 15./9. 1906). Den Stammaktionären stand es ausserdem frei, ihre Aktien bis zum 30./6. durch eine Zuzahlung von 35 % = MI. 0 Vorzugsaktien umwandeln zu lassen. Nach dieser Transaktion erscheint das A.-K. in der Bilanz ult. 1906 mit 216 Vorz.-Aktien u. 104 St.-Aktien à M. 1000 = M. 320 000. Die G.-V. v. 30./4. 1907 beschloss dann noch Herabsetzung des A.-K. um M. 14 000 für aus einem Ver- gleiche zur Verfüg. stehende 14 zusammengelegte St.-Aktien sowie Vernichtung derselben. A.-K. somit seit 1907 M. 306 000 in 216 Vorz.-Aktien u. 90 St.-Aktien à M. 1000. Ende 1906 war wieder eine Unterbilanz von M. 22 694 vorhanden, die sich 1907 auf M. 148 643 erhöhte, 1908 aber auf M. 147 048 verminderte u. 1909 wieder um M. 89 448 auf M. 236 497 stieg. Der G.-V. v. 12./5. 1910 wurde deshalb Mitteilung nach $§ 240 des H.-G.-B. gemacht; dieselbe beschloss die Herabsetzung des A.-K., zwecks Sanierung des Unternehmens, um M. 276 000 durch Vernichtung von 6 Vorz.-Aktien u. Zus. legung der übrigen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien im Verhältnis von 10: 1. Gleichzeitig wurde die Erhöh. des A.-K um M. 370 000 beschlossen, doch scheinen der Ges. keine neuen Mittel zugeflossen zu sein, denn die G.-V. v. 29./4. 1911 sollte die Auflös. der Ges. beschliessen. Inzwischen wurde am 13./4. 1911 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Klotz, Döhlen. Derselbe bezeichnete in der Gläubigerversammlung die Aussichten für die nicht bevor- rechtigten Gläubiger, die Forderungen von M. 600 000 angemeldet haben, als sehr trübe. Das A.-K. ist verloren. Hypotheken: I M. 498 000. II M. 113 000. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 285 302, Gebäude 515 733, Ofen I 29 098, do. II 48 305, Geleisanlage 1, Licht-Anlage 4853, Patente 1, Masch. 45 354, Inventar, Utensil. u. Formen 34 942, Pferde u. Geschirre 1, Waren 123 847, Kassa 399, Effekten 3531, Feuer- versich. 900, Debit. 129 989, Gesamtmaterial 40 086, Verlust 236 497. – Passiva: A.-K. 306 000, Hypoth. 611 000, Kredit. 490 806, Akzepte 21 234, Renten-Tilg.-Kto 61 991, Rückstell.- Kto 7814. Sa. M. 1 498 846. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 147 048, Geschäfts-Unk. 39 560, Betriebs-Unk. 13 442, Zs. 51 440, Abschreib. 31 803. – Kredit: Fabrikationsgewinn 40 423, Pacht u. Miete 6375, Verlust 236 497. Sa. M. 283 295. Dividenden 1897–1910: 6½, 6½, 6½, 6½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Osw. Kühnel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrik-Dir. Franz Minkwitz, Rich. Rönitz, Dresden; Stellv. Rittergutsbes. Dr. jur. Arno Kopp, Stösitz; Komm.-Rat O. Flössner, Dresden. Zahlstellen: Deuben: Gesellschaftskasse; Dresden: Mitteldeutsche Privatbank. Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Fabriken in Dresden, Döhlen b. Dresden, Usch u. Gertraudenhütte b. Schneide- mühl, Neusattl b. Elbogen in Böhmen, Wirges, Bad Nauheim, Osterwald und über 100 Niederlagen in allen grösseren Orten Deutschlands u. Osterreich-Ungarns, sowie in den sonstigen Hauptstädten. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirk. ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Letzte Statutänd. 5./5. 1900, 30./12. 1901, 13./5. 1910. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründ. die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glas- hütte Döhlen, die Flaschenverschlussfabrik Döhlen (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Tafelglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. aus- wärt. Glasniederlagen, das zur Aufnahme der Berl. Niederlage bestimmte Grundstück (in- zwischen verkauft) und das techn. Bureau in Dresden mit den überlassenen Patentrechten. Die Areale der übernommenen Grundstücke umfassten folg. Flächen: a) in Dresden u. Löbtau ca. 43 000 qm, b) in Döhlen ca. 73 000, qm, c) in Neusattl b. Elbogen ca. 93, 23 ha, d) in Berlin am Anhalter Bahnhof ca. 6900 qm. Übernahmepreis M. 9 709 370. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell, von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan.