Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1465 Rheinische Spiegelglas-Fabrik zu Eckamp b. Ratingen. Gegründet: 17./11. 1889. Letzte Statutänd. 15./4. 1899, 2./3. 1907 u. 24./6. 1910. Zweck: Fabrikation von Spiegel-, Fensterglas und einschlägigen Produkten. Die Ges. besitzt ein zus.hängendes rund 678 000 qm grosses Fabrikgrundstück, welches mit eigenem Anschlussgeleise an Bahnhof Ratingen-West versehen ist. Von dem Grundstück sind, ca. 53 500 qm mit Fabrikgebäulichkeiten bebaut, ca. 180 000 qm dienen für sonst. Betriebszwecke, ca. 55 000 qm für Verwalt.-Gebäude, Direktions-, Beamten- u. Arb.-Wohnungen; von dem zur Zeit noch freiliegenden Gelände sind ca. 150 000 qm zum Ausziegeln an eine Ringofenziegelei verpachtet, der Rest wird landwirtschaftlich ausgenutzt. Die jetzigen Anlagen umfassen eine Schmelzhalle mit 4 Ofen, zugehörige Generatoren u. Kühlöfen, eine Fabrik für feuer- feste Produkte, eine Schleiferei mit Kesselhaus, Reparaturwerkstätten, Magazine u. Verwalt.- Gebäude, sowie Arb.-Wohnhäuser. Die Betriebskraft für die Werksanlagen wird z. Z. er- zeugt durch 2 Dampfmasch. von je 800 HP. zum Betriebe der Schleiferei, eine elektr. Zentrale von 1500 HP. für Kraft u. Licht; für die Bedienung des Wagenverkehrs auf dem eigenen Anschlussgleise sind 2 Lokomotiven vorhanden. Der Bau u. die Einrichtung einer neuen Schleiferei, eines neuen Glasmagazins u. neuer Pack- u. Verladeräume, sowie der Umbau der Generatoren, Schmelz- u. Kühlöfen fand 1910/11 statt; Kosten dieser Neubauten und Umänderung ca. M. 3 000 000. Arb. z. Z. etwa 500. Die Ges. ist Mitglied d. Vereins Deutscher Spiegelglasfabrikanten, G. m. b. H. in Cöln u. der Convention Internationale des Glaceries in Brüssel. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 gleichartigen Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000. Die G.-V. v. 24./1. 1891 beschloss Ausgabe einer Anleihe von M. 600 000, welche lt. G.-V. vom 10./12. 1892 in M. 600 000 Vorz.-Aktien umgeschrieben wurde, die ihrerseits durch G.-V.-B. vom 15./4. 1899 in gewöhnliche, den übrigen M. 2 500 000 vom 1./1. 1900 ab gleichber. Aktien umgewandelt sind. Die umgewandelten Aktien tragen die Nr. 2501–3100 u. sind mit folg. Aufdruck versehen: „Für diese Aktie ist gemäss dem G.-V.-B. v. 15./4. 1899 auf das Vorzugsrecht verzichtet worden.“ Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1910 beschloss zur Moderni- sierung d. Anlagen Erhöhung um M. 900 000, div.-ber. für 1910 zur Hälfte, übernommen von der Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. etc. zu 150 %, hiervon angeboten M. 775 000 den alten Aktionären v. 8.–23./8. 1911 zu 155 %, eingez. 25 % u. das Agio bei Ausübung des Bezugs- rechtes, restl. 75 % waren bis spät. ult. Dez. 1910 einzuzahlen. Agio mit M. 450 000 in R.-F. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, Stücke à M. 400, Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 in längstens 27 Jahren durch jährl. Ausl. der G.-V. auf 1. Juli. Ende 1910 noch in Umlauf M. 194 800, unbegeben M. 358 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. Fixum von M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück, Anschlussgeleise, Gebäude, Masch. 6 801 326. Betriebsmaterial. 140 363, Glasvorräte 48 837, Kassa u. Wechsel 1348, Wertp. 340 630, vorausbez. Versich. 4213, Bankguth. 2 156 929, Debit. 782 252. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 194 800, R.-F. 800 000 (Rückl. 40 000), Spez.-R.-F. 310 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 157 728 (Rückl. 20 000), Amort.-F. 3 364 511, unerhob. Div. 5960, Kredit. 466 204, Div. 639 000, Tant. 89 065, Vortrag 248 631. Sa. M. 10 275 900. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Verwalt.-Kosten, Talonsteuer u. Kosten d. Kap.-Erhöh. 132 015, Abschreib. 351 276, Gewinn 1 036 696. – Kredit: Vortrag 129 608, Grundst.-Ertrag 7093, Zs. 51 806, Fabrikat.-Gewinn 1 331 478. Sa. M. 1 519 987. Kurs Ende 1900–1910: 122, 91.75, 94.75, 106.25, 184, 188, 186.25, 162.50, 163.50, 179.90, 288 % (junge 280 %). Eingef. durch die Bresl. Disc.-Bank in Berlin im Mai 1900. Erster Kurs 5./7. 1900: 142 %. Notiert in Berlin (u. Düsseldorf). Dividenden: In den Jahren 1894–96 wurde nach Abschreib. von M. 323 829.39 ein Ge- samtgewinn yon M. 810 959.29 erzielt, und es gelangte nach Tilg. der Unterbilanz aus dem verteilbaren Überschuss von M. 143 485.34 nach Ablauf des Geschäftsjahres 1896 die rückständ. Div. von 6 % p. a. für 1893–95 auf M. 600 000 Vorz.-Aktien mit 18 % zur Verteilung. — 1897–99: St.-Aktien: 10, 10, 10 %; Vorz.-Aktien: 16 % (hiervon 6 % rückst. Div.), 10, 10 %; gleichber. Aktien 1900–1910: 12, 4, 6, 6, 8, 10, 13, 13, 10, 14, 18 % (junge 9 %). Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Bohne. Prokurist: Johs. Meyer. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Justizrat Carl Springsfeld, Geb. Komm.-Rat Ad. Kirdorf, Aachen; Victor Gillion, Jules Philippot, Brüssel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind, Hardy & Co. G. m. b. H.; Breslau: Bresl. Disconto-Banr; Aachen u. Düsseldorf: Rhein.-Westfäl. Disc.-Ges.; Cöln: J. H. Stein, Rhein.-Westf. Disc. Ges.; Lüttich u. Brüssel: Crédit Genéral Liegeois; Gent: Banque de Gand: Charleroi: Banq. de Charleroi.