Fabriken für Chemikalien etc. 1513 Dr. G. Rumpf, Komm.-Rat Carl von Neufville, Alb. Andreae, Otto Finck, Frankf. a. M.; Prof. Dr. W. Fresenius, Wiesbaden. Prokuristen: Carl Wirth, Dr. Th. Jilke, Ph. Hanhart, E. Siegle, H. Burkardt (koll.). Zahlstellen: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, D. & J. de Neufville, Joh. Goll & Söhne. – Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. Akt.-Ges. in Mannheim- Waldhof, Zweigniederlass. in Hüningen i. Els., Duisburg- Wanheimerort u. Pasing b. München. Gegründet: 28./1. 1902 mit Wirkung ab 1./10. 1901; eingetr. 11./2. 1902. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Statutänd. 2./10. 1905 u. 26./3. 1907. Zweck: Übernahme u. Fortsetzung der Geschäfte u. Fabriken der Hand.-Ges. Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. in Mannheim mit Zweig- niederlass. in Hüningen i. Els. u. Duisburg a. Rh., eingebracht für zus. M. 3 708 000. Erzeugung, Weiterverarbeitung u. Verkauf von Steinkohlenteerprodukten, wie Teer, Naphtalin, Benzol etc. sowie Herstell. aller für den Geschäftsbetrieb erforderl. Materialien u. Hilfsprodukte, über- haupt von Chemikalien aller Art. 1906/07 fand die Einstellung des Betriebes der Fabrik- anlage Waldhof und Verlegung gewisser Betriebe der Fabrikanlage Waldhof nach Lindenhof statt. Die Grundstücke der Fabrikanlage in Lindenhof wurden als Bauterrains verkauft. 1909 wurde von Rütgerswerken A.-G. in Berlin deren Werk in Pasing erworben. Kapital: M. 3 714 000 in 3714 Aktien à M. 1000. Per 1./10. 1905 erwarben Rütgerswerke A.-G. in Berlin den grösseren Teil der Aktien (ca. M. 3 200 000) zu einem Preise, der sich unter Ausschaltung des Grundstücks der Fabrik in Mannheim auf ca. M. 5 800 000 stellte. Geschäftsjahr: Kalenderj. bis 1905: Vom 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke, Gebäude samt Gleisanlagen, Wagen- park, Schiffe, Masch. u. sonst. Betriebseinrichtungen 3 900 223, Rohstoffe u. fertige Fabrikate, Material, Ersatzteile u. Kohlen 1 256 133, Kassa 6664, Wechsel 811, Effekten 75 313 3, Betellig. 29 000, Feuerversich. 13 194, Steuern 1267, Pacht 71, Schiffs-Unk. 189, Debit. 666 377. Passiva: A.-K. 3 714 000, R.-F. 214 058, a. o. R.-F. I 153 410, do. II 196 666, Beamten- u. Arb.- Unterst.-F. 79 398, Amort.-Kto 107 942, Zisternenwagenmiete 2362, Gas-, Elektr. u. Wasser- Kto 120, Handl.-Unk. 3254, Kredit. 971 070, Gewinn 510 216. Sa. M. 5 949 246. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Steuern, Assekuranz, Reparat., Gehälter 465 523, Abschreib. 107 942, Gewinn 510 216. – Kredit: Vortrag 36 082, Gewinn auf Fabrikat.-Kto 1 008 082, Effekten 37 237, Zs. 2280. Sa. M. 1 083 682. Dividenden: 1901/02–1904/05: 8, 10, 10, 12 %; 1905 (3 Mon.): 3 %; 1906–10: 9, 11, 11, 11, 119 Direktion: Dr. Aug. Clemm, Mannheim; Konsul Sali Segall, Schöneberg. Prokuristen: Rob. Lumpp, Ed. Wüst, Aug. Würth, Carl Briegleb, Mannheim. Aufsichtsrat: Geh. Oberfinanzrat Hugo Hartung, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Jacob Haslacher, Meiderich; Geh. Rat u. Reichsrat der Krone Bayern Ritter von Lavale, Heidelberg; Geh. Komm.-Rat u. Gen.-Konsul Dr. h. c. Carl Reiss, Mannheim; Dr. jur. F. Noebe, Berlin. Verein Chemischer Fabriken in Mannheim. Fabriken in Heilbronn, Louisenthal a. Saar, Neuschloss (Hessen), Wohlgelegen (Baden). Gegründet: 10./6. 1854 durch Vereinig. der Südd. Sodafabriken. Letzte Statutänd. 30./10. 1907: Zweck: Darstellung und Verkauf chem. Fabrikate (hauptsächlich Mineral-Säuren und Sodafabrikate) einschl. des Handels mit solchen u. den zu deren Darstellung erforderl. Stoffen. Beteil. bei verwandten Unternehm. Für Neubauten wurden 1904 M. 772 813, 1905 M. 653 970, 1906 M. 1 020 553, 1907 M. 1 543 650, 1908 M. 1 141 179, 1909 M. 321 463, 1910 M. 287 152 ver- ausgabt, für 1911 sind für Weitere Anlagen u. Einricht. M. 700 000 erforderlich. Arbeiterzahl ca. 1500 Personen, Umsatz jährl. ca. 120 000 t. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupferhütte mit M. 500 000 beteiligt (Div. 1895–1910: je 5 %). Ende 1907 Ankauf sämtl. Anteile der Düngerfabrik Michel & Cie. G. m. b. H. in Ludwigshafen a. Rh. (St.-K. M. 900 000); s. unten. Kapital: M. 5 200 000 in 5200 gleichber. Aktien à M. 1000. A.-K. bis 1906 M. 4 000 000 (über frühere Kapitalsbeweg. s. Jahrg. 1900 1901). Die a. o. G.-V. v. 30./10. 1907 beschloss Erhöhung um M. 1 200 000 (also auf M. 5 200 000) in 1200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, über- nommen von der Rhein. Creditbank und Konsort. und zwar 1000 Stück zu 220 % und 200 Stück zu 100 %; erstere 1000 Stück angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 11. bis 25./11. 1907 zu 225 % nebst Schlussnotenstempel aber abz. 5 % Stück-Zs. bis 31./12. 1907. Die weiteren 200 Aktien hat das Konsort. zum Nennbetrag der Ges. selbst überlassen, welche dieselben als teilweisen Kaufpreis beim Erwerb sämtl. Geschäftsanteile der Firma „Düngerfabrik Michel & Cie. G. m. b. H. in Ludwigshafen a. Rh. verwendete. Agio mit M. 1 141 593 im R.-F. Die neuen Geldmittel dienten ausser zur Erwerbung genannter An- teile zum Ausbau der Fabriken sowie zu Anderungen und Erweiterungen, die nötig sind, um die Betriebe auf voller Leistungsfähigkeit zu erhalten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März oder April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.