Fabriken für Chemikalien etc. 1517 Fabrikations- u. Betriebs-Raum fassen. Für Neuanlagen u. Anschaffungen sind 1904–1910 M. 342 126, 226 000, 372 479, 1 007 204, 575 000, 545 246, 604 075 ausgegeben. Das Fabrik- grundstück bei Station Weissig, auf Nünchritzer Flur, zwischen Elbe u. Staatseisenbahn gelegen, ist mit 47 Gebäuden bebaut, welche zus. 21 458 qm Fläche bedecken u. 195 260 cbm Raum fassen. Auf beiden Anlagen zus. befinden sich 5765 m nor malspuriges und 1000 m schmalspuriges Geleis. 1900/1901 nahm die Ges. eine Erweiterung ihrer Fabrikat.- Anlagen, hauptsächlich zur Aufnahme der zur Süssstoff(Saccharin)-Fabrikation benötigten Hilfsstoffe vor und kontrahierte zu diesem Zweck die weiter unten erwähnte Anleihe. In- folge der durch das Reichs-Süssstoffgesetz erzwungenen Aufgabe der Saccharinherstellung ist die Schwefelsäureanhydrid-Fabrik in ihrer Entwicklung gehemmt und hat die geplante Ausdehnung nicht genommen. Ein Teil des früher für die Süssstoffherstellung verwerteten teuren Schwefelsäureanhydrids muss jetzt in der weniger wertvollen Form der Schwefel- säure verkauft werden. Die der Ges. für die dauernde Einstellung der Süssstoffabrikation vom Fiskus bewilligte Entschädigung von M. 1 884 840 ist zu Abschreib. und Rücklagen verwandt. Die Weissiger Fabrikanlagen werden jetzt für andere Fabrikationen ausgenutzt. Das Rittergut Grödel, ca. 165 ha gross, wurde 1910 ausschl. eines Areals von 59 120 qm zum Buchwert verkauft. Das Grundstück Dresden-Kaditz (46,487 qm gross) war ursprüngl. für die Erweiterung der Fabrikationsanlagen bestimmt, aber nicht in Gebrauch ge- nommen, und soll durch Veräusserung als Bauterrain Verwertung finden. Neben umfang- reichen Ergänzungen der in Radebeul bestehenden und daselbst für neu aufgenommene Artikel eingeschalteten Betriebe sind 1907 auf dem Fabrikterrain Weissig grössere Anlagen zur Darstellung von Alkali und Chlor auf elektrolytischem Wege in Angriff genommen worden: diese Neuanlage kam im April 1908 in Betrieb, sie wurde 1910 bedeutend erweitert. In Nidau (Schweiz) besitzt die Ges. eine kleine Fabrik, Ende 1910 mit M. 93 198 zu Buch stehend, in welcher lediglich Süssstoff u. Zwischenprodukte zur Deckung des Bedarfes der ausländischen Kundschaft erzeugt werden. Nachdem der Ges. 1908 durch Entscheidung des Reichsgerichts die Herstellung von Indigo nach eigenem Verfahren zugestanden worden ist, hat dieselbe 1909/1911 grössere Anlagen für diese Fabrikation auf Nünchritzer Flur errichtet. An Betriebskräften für die Fabrikation sind 5000 PS. vorhanden. Zahl der Arbeiter 1200, der Beamten 160. Die Ges. errichtete 1900 eine Fabrik in Garfield, Amerika, welche als besondere A.-G. unter dem Namen „The Heyden Chemical Works Garfield' mit einem A.-K. von $ 150 000 ins Leben trat. Mit dem Betrieb wurde Ende 1900 begonnen. 750 Aktien der Garfield Works resp. die erlegten $ 150 000 stehen mit M. 626 640 zu Buche (letzte Div. der Garfield-Ges. 8 %). Ausserdem ist die Ges. mit M. 594 211 im Auslande beteiligt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000. Die a. o. G.-V. 2./6. 1909 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel bezw. zur Erweiterung der die Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien mit Div. Ber. für 1909 zur Hälfte, begeben an ein Konsort. (Dresdner Bank etc.) zu 133 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 14.–29./6. 1909 zu 138 %, eingez. 88 % bei der Einreichung, restl. 50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1909 am 3./1. 1910. Agio mit M. 330 000 in R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 24. 4. 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke 2500 Lit. A (Nr. 1–2500) à M. 1000, 3000 Lit. B (Nr. 2501–5500) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar, Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersparten Zs. im April auf 1./10.: verstärkte Tilg. oder gänzl. Kund. mit 6 Mon. Frist auf einen Zinstermin ab 1906 vorbehalten. Als Sicherheit der von der Ges. zur Erweiterung des Geschäftsbetriebs aufgenommenen Anleihe dient erststellige Sicherungs-Hypoth. von M. 4 200 000 zu gunsten der Dresdner Bank auf den Grundstücken der Ges. in Radebeul etc. (Gesamtgrösse 80 ha 56 a im Taxwert von M. 5 882 698). In Umlauf Ende 1910: M. 3 782 000. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1901–1910: 100, 100. 75, 99.50, 103.75, 104.50, 103. 25, 101.80, 103.25, 103.50, 103.75 %. Zugel. Sept. 1901. Aufgelegt 10./7. 1901 zu 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April in Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrück- lagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke in Radebeul, Weissig u. Kaditz 876 765, Gebäude in Radebeul u. Weissig 2 726 806, Dampfkessel u. Masch. do. 359 378, Apparate do. 1 696 790, elektr. Anlagen do. 344 170, Mobil. u. Utensil. 17 200, auswärt. Anlagen 93 198, Material. 186 972, Rohmaterial u. fertige Waren 2 142 150, Kassa 22 283, Wechsel 127 530, Effekten (Aktien The Heyden Chemical Works) 626 640, Beteilig. im Auslande 594 211, Kaut. bei Behörden 31 447, Debit. 1 621 486, Bankguth. 1 445 048, vorausbez. Versich. 114 802. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Anleihe 3 782 000, ausgel. do. 13 277, do. Zs.-Kto. 44 010, R.-F. 1 130 000, do. II 200 000, Talonsteuer-Res. 32 000, Kredit. 940 754, Div. 720 000, do. alte 800, Tant. an A.-R. 33 360, Vortrag 130 677. Sa. M. 13 026 879. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Allg. Unk., Gewinnanteile etc. 1 145 452, Arb.-Wohlf, 53 585, Zs. u. Bankprovis. 138 613, Reparat. 426 506, Abschreib. a. Anlagen 649 136, do. a. Debit. 1113, Gewinn 884 037. – Kr edit: Vortrag 88 030, Warengewinn u. Beteilig. im Auslande 3 160 284, Effekten 50 131. Sa. M. 3 298 445. Kurs: In Dresden Ende 1900–1910: 199, 135, 117, 161, 182, 170, 174.25, 168, 165.60, 174.80, 195.50 %. Zugel. M. 5 000 000; aufgelegt bei der Dresdner Bank in Dresden 8./11. 1900 zu 185 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900. Erster Kurs 14./11. 1900: 196.50 %. – In