Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 335 Die aufgelaufenen und zurückgestellten Zs. auf M. 330 000 Oblig. in Höhe von M. 51 975 wurden in gleicher Weise vertraglich frei und fielen dem R.-F. zu. Die Firma Balzer & Co. stellte in der Hauptsache Borax, Borsäure, Jod- u. Bromsalze, Chloralhydrat u. Atzalkalien her; Reingewinn 1898/99–1899/1900 M. 115 611, 122 056. Im Nov. 1901 erwarb die A.-G. Grünau das neben ihrer Fabrik liegende 11 325 qm grosse Grundstück der Firma Lamdshoff & Co. samt Gebäuden u. Masch. u. zahlte dafür M. 205 000 in 4½ % Oblig. zu pari bei Übernahme von M. 45 000 4½ % am 1./1. 1906 fälliger Hypoth. Durch Zukauf eines Nachbargrundstücks, auf dem inzwischen schon Neubauten aufgeführt waren und insbes. eine elektr. Auslade- einrichtung aufgestellt ist, erhöhte sich der Umfang des Gesellschaftsgrundstücks 1904 auf 6 ha 68 a 65 qm. 1910 Bau einer modernen Kraftzentrale. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht Zzwecks Ankauf der chem. Fabrik von Balzer & Co. in Grünau lt. G.-V. v. 23./8. 1900 um M. 500 000 in 500 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu pari an die Firma Balzer & Co. für Überlassung ihrer Fabrikanlagen an die Ges. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Bank für Handel u. Ind. in Berlin u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. oder kursmässigen Rückkauf im April auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist ab 1906 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Kautionshypoth. auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. mit Gebäuden u. allem Zubehör in Höhe von M. 1 200 000 zu gunsten der Bank für Handel u. Ind. in Berlin; ausserdem darf die Ges. vor Tilg. dieser Anleihe keine neue Anleihe aufnehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt wie vorliegende Oblig. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div. Die Anleihe diente mit zum Ankauf der Firma Balzer & Co. M. 205 000 wurden für Erwerb des Grundstücks Landshoff & Co. benötigt (peides s. oben); restl. M. 465 000 sind 1900 u. 1901 zur Tilg. schweb. Schulden u. Verstärkung der Betriebsmittel ausgegeben. In Umlauf Ende 1910: M. 911 000. Kurs in Berlin Ende 1903–1910: 105.75, 104.40, –, 105.30, 104.50, 103, 103.50, 103 %. Zugel. Ende Dez. 1902; erster Kurs 15./1. 1903: 103.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist seit 1910 erfüllt), event. Dotierung v. Sonderrück- lagen, 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. – Tant. an Beamte wird als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 966 705, Gebäude 460 599, Masch. u. Appa- rate 846 412, Wagen, Feldbahnen u. Wohlf.-Einricht. 4954, Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Produkte, Kohlen, Emballagen u. Diversen 633 729, Utensil. u. Geräte 1, Mobil. 1, Modelle 1, Patente 1, Kassa, Wechsel, Effekten u. Bankguth. 950 185, Debit. 542 217, Neueinricht. 32 726. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 911 000, do. Zs.-Kto 180, unerhob. Div. 100, R.-F. 239 780, ausserord. R.-F. 20 000, Kredit. 415 337, Reingewinn 351 136. Sa. M. 4 437 534. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 217 920, Gen.-Unk., Reparat., Assekuranzen, Kohlen, Löhne etc. 836 634, Gewinn 351 136 (davon R.-F. 10 219, a. o. R.-F. 4755, 10 % Div. 250 000, Tant. an Vorst. 18 018, do. an A.-R. 12 162, Vortrag 55 981). – Kredit: Vortrag 51 642, Bruttogewinn 1 354 049. Sa. M. 1 405 691. Kurs Ende 1899–1910: 186.50, 169.75, 150, 153, 164.10, 168.75, 183, 176.50, 154.50, 152.40, 171, 191.50 %. Eingef. 8./8. 1899 d. Bank f. Handel u. Ind. u. E. J. Meyer in Berlin zu 193 % (urspr. nur 167.50 % beabsichtigt). Notiert Berlin. Seit 1903 sind alle 2500 Aktien lieferbar. Dividenden 1898–1910: 12½, 12½, 14, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Ludwig Landshoff, Dr. Paul Joachim Meyer, Berlin; Stellv. Dr. Emil Franke, W. Sächtling. Prokuristen: Ed. Lehmann, Fritz Donath. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Dr. Riesser, Handelsrichter Siegfr. Hessel, Komm.-Rat Ernst Joachim Meyer, Komm.-Rat Paul Herz, Fabrikbes. S. Landshoff, Justizrat Albert Pinner, Berlin; Dr. Victor Stein, Aussig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Bankhaus E. J. Meyer. ―――― D 2 Gerb- und Farbstoffwerke H. Renner & Co., Actien-Gesellschaft in Hamburg. Billhorner Canalstrasse 20–33. Gegründet: 31./1. 1899; eingetr. 14./2. 1899. Letzte Statutänd. 20./9. 1910, 29./12. 1910. Zweck: Fabrikat. von Farb- u. Gerbstoff-Produkten, sowie Betrieb aller dazu gehörigen u. von der Vorbesitzerin sonst betrieb. Geschäfte. Die Fabrikanlage der Ges. in Hamburg am Billhorner Röhrendamm u. Kanalstr. umfasst ein Areal von 15 120,3 aqm u. hat Anschluss an Kanal u. Bahn. Auf dem Areal stehen zwei Extraktfabriken mit drei Kesselhäusern, Pumpen u. Masch.-Häusern, ein zweistöckiges Mühlengebäude, ein dreistöckiges Lagerhaus mit Masch.- Haus für die Hauptbetriebsmaschine, sowie Verwalt.-Gebäude. Die Werke sind ausgerüstet mit Zerkleinerungsmasch. zum Mahlen von Gerbrinden u. sonst. Gerbmaterialien etc., für Tag- u. Nachtbetrieb eingerichtet u. mit grossen Betriebsmaschinen von 1300–1500 PS., ferner 13 Kesseln mit ca. 1700 qm Heizfläche ausgestattet; hierzu kommen die zur Extraktion er- forderlichen, aus Kupfer bestehenden Apparate. Beschäftigt werden 30 Beamte u. 300 Arb.