Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Dividenden 1905–1907: 30, 30, 30 %. Später nicht veröffentlicht. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Wird verlost. Geschäftsführer: Dr. Arth. von Weinberg, Gen.-Konsul Carl von Weinberg. Beirat: Fritz Gans, Geh. Komm.-Rat Dr. Leo Gans, Ad. Gans, Waltet vom Rath, Gen.- Dir. Dr. Gust. von Brüning, Dr. Herbert von Meister (letztere 3 von den Höclister Farbwerken.) Direktoren: Dr. Hoffmann, Fechenheim; Alb. Ullmann, Frankf. a. M. Prokuristen: Einzelprokuristen: Ernst Järnecke, Ad. Momberger, Aug. Ziss, Frankf. a. M. Gesamtprokuristen: H. Raumer, Rechtsanw. Dr. jur. Johs. Mor. Steinthal, K. Garbe, Frankf. a. M.; A. Kertess, Dr. C. Schramm, A. Schüller, H. Siebert, Fechenheim. Badische Anilin- & Soda-Fabrik Sitz in Mannheim, Direktion u. Fabrik Ludwigshafen a. Rhein, Zweignieder- lassungen u. Fabriken in Neuville sur Saone und Butirki bei Moskau. Gegründet: 6./4. 1865, eingetr. 15./6. 1865. Letzte Statutänd. 4./5. u. 26. 10. 1907, 30./4. 1910. Zweck: Erzeugung und Verkauf aller Arten von Farben und chem. Produkten, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderl. Material. u. Hilfsprodukte; ferner Erwerb u. Verwertung von Erfindungen. Die Erzeugnisse der Ges. umfassen das gesamte Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe: Anilin-, Alizarin-, Naphthol-, Resorzin-, Gallussäure-Farbstoffe u. synthetischen Indigo, einschl. sämtl. Hilfs- u. Zwischenprodukte sowie die Fabrikate der Säure-, Soda- u. Chlorindustrie: Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid, Salzsäure u. Soda. Salpetersäure, flüssiges Chlor usw. Zahl der in der Fabrik in Ludwigs- hafen tätigen Arbeiter im J. 1910 7621 Mann; ausserdem sind beschäftigt 2 Direktoren, 5 stellvertretende Direktoren, 26 Prokuristen, 667 kaufmännische, 386 techn. Angestellte (Ingenieure u. Chemiker). An Löhnen wurden 1910 M. 11 917 101 gezahlt. Es werden benutzt 401 Dampfmasch. mit ca. 31 827 PS. u. 15 Dynamos von 13 575 PS. Der Grundbesitz der Fabrik umfasst ein Terrain von 277 ha, wovon 42.40 ha überbaut sind mit 530 Fabrikgebäuden, 551 Arb.- u. 111 Beamtenwohn. Zur Anlage einer zweiten Arbeiterkolonie wurde 1898 das Gut Limburger Hof bei Mutterstadt, 8 km von der Fabrikanlage entfernt, erworben. Es sind daselbst bis Ende 1909 63 Häuser für 126 Familien erbaut. In Kirchheimbolanden ist 1904 ein Arbeiter-Erholungshaus errichtet. Das Liegenschafts-, Bau- u. Apparatekto stand 31./12. 1910 nach Abschreib. von M. 7 163 264 mit M. 28 988 915 zu Buche. Ausserdem besitzt die Fabrik Zweigniederlass. in Butirki bei Moskau (Gewinn 1907–1910: Rbl. 72 698, 87 866, 127 831, 180 817); in Neuville bei Lyon u. in Kristianssand, welch letztere als bes. A.-G. im Februar 1907 mit einem A.-K. von Kr. 200 000 gegründet wurde. Die englischen Verkaufsgeschäfte der Ges. sind 1901 in eine „Limited Company umgewandelt, deren Aktien sich grösstenteils im Besitz der Bad. Anilin- & Soda-Fabrik befinden u. auf Beteil.-Kto erscheinen. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupferhütte mit M. 1 280 000 in Aktien beteiligt (Div. 1896–1910: Je 5 %). Die Ges. besitzt wertvolle Patente betr. die Herstellung von Salpeter aus der atmosphä- rischen Luft. Im Jahre 1907 hat die Ges. mit einem franz.-norw. Konsortium, das auf dem Gebiet der Oxydation des Luftstickstoffes gleichfalls Erfindungen gemacht hat u. über an- sehnliche norwegische Wasserkräfte verfügt, ein Abkommen zum Zweck der gemeinsamen Förderung dieses wichtigen Fabrikationsgebiets u. der Übertragung der Erfindung der Ges. in den rationellen Grossbetrieb getroffen. Näheres siehe unten. Gegenstand des Abkommens ist die Gründung zweier norwegischer Aktiengesellschaften, deren eine den Ausbau u. die Ausnützung der verfügbaren Wasserkräfte u. deren andere den Bau u. Betrieb von Fabriken zur Stickstoffgewinnung zu übernehmen hat. Interessengemeinschaft zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik, den Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. u. der A.-G. f. Anilin-Fabrikat. in Treptow b. Berlin. Die G.-V. der Ludwigshafener Ges. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 gaben zum Abschluss dieser Gemeinschaft zwischen den beiden ersten genannten Firmen ihre Zustimmung. Der steigende Wettbewerb in der chem. Industrie, besonders zwischen den Fabriken der Teerfarben- Industrie, gab Veranlassung zum Abschluss dieses Konzerns. Bei der ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre gültigen Interessengemeinschaft behält jede Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus.-geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Die Badische Anilin- u. Sodafabrik sowie die übrigen beiden Mitgl. der Interessen- gemeinschaft haben 1907/08 ihre A.-K. um M. 35 000 000 erhöht u. zwar Ludwigshafen um M. 15 000 000 (s. bei Kap.), Elberfeld um M. 15 000 000 u. Treptow um M. 5 000 000.- Zunächst handelte es sich dabei um die Beschaffung der Mittel für die von der Interessengemeinschaft erworbene Kohlenzeche Auguste Viktoria, von deren 1000 Kuxen die Badische Anilin- u. Sodafabrik u. die Farbenfabriken Elberfeld je 475 zu M. 17 700 pro Kux übernommen haben. während auf die Akt.-Ges. für Anilinfabrikation 50 Stück entfielen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in Zunahme begriffen. Ferner hat die Interessengemeinschaft in Norwegen ein Unternehmen ins Leben gerufen für die Nutzbarmachung der Erfindungen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik betr. die Herstellung stickstoffhaltiger Produkte durch Oxydation des atmosphärischen Stickstoffs. Das norwegische Unternehmen ist in der Form Zweier nor- wegischer Akt.-Ges. gegründet worden, deren eine, die Kraft-Ges., mit einem A.-K. von