Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 173 316, Zs. 19 080, Abschreib. 65 313, Gewinn 232 882. – Kredit: Vortrag 17 288, Bruttogewinn 473 304. Sa. M. 490592. Dividenden 1908–1910: 7, 8, 15 %. Coup. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Brockhues, Wiesbaden. Prokuristen: F. R. Busch, G. Däbritz, 6 Luh. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rechtsanwalt Dr. Fritz Brockhues, Cöln; Rentner Karl Brass, Mainz; Fabrikbes. Heinr. Müser, Cöln-Lindenthal; Bank-Dir. W. Bürhaus, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank u. Fil.; Wiesbaden: M. Berlé & Co. Kölner Russ-Fabriken Act.-Ges. in Liqu. in Porz. Gegründet: 11./2. 1901 in Cöln; eingetr. 13./2. 1901. Sitz seit G.-V. v. 8./2. 1907 in Porz. Näheres über die Gründung etc. der Ges. siehe in den früheren Jahrgängen dieses Hand- buches. Die G.-V. v. 26./11. 1907 beschloss die Liquidation der Ges., nachdem die Fabrik in den Besitz der Firma August Wegelin Akt.-Ges. für Russfabrikation u. chemische Industrie in Kalscheuren übergegangen ist, und zwar gegen Gewährung von M. 300 000 in Wegelin- Aktien. Hiervon wurden M. 100 000 in Wegelin-Aktien an die Firma August Wegelin zur Erledigung eines mit dieser Firma geführten Patentprozesses gegeben; ebenso wurde in dem Rechtsstreit gegen die Gründer beschlossen, die Klagen gegen Frau Geheimrat Scheidt und Erh. Aug. Scheidt zu Kettwig gegen Zurverfügungstellung von M. 100 000 Aktien der Ges. zurückzuziehen. Der im Jahre 1906 gegen die Gründer u. Gründergenossen angestrengte Prozess wurde 1910 beendet. Man habe im Wege des Vergleichs erreicht, dass ein Gross- aktionär 100 Aktien zur Verfügung stellte. Auch der frühere Vorstand Benthe habe 22 Aktien eingereicht u. M. 40 000 in bar gezahlt. Das Ergebnis der Liquidation wird vor- aussichtlich sein, dass für je 3.59 Aktien der Kölner Russfabriken eine Wegelin-Aktie u. etwa M. 200 in bar gegeben werden können. Das Geschäftsjahr 1908 schloss mit einem Fehlbetrag von M. 388 677 ab, der sich bis Ende 1910 auf M. 350 111 ermässigte. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, davon 1907 im Vergleich M. 100 000 Aktien zurückgegeben (s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Effekten 250 000, Debit. 160, Verlust 350 111. Passiva: A.-K. 600 000, Rückstell.-Kto 24 009. Sa. M. 624 009. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Zs. 395, Gewinn 22 253. – Kredit: Div.-Wegelin- Aktien M. 22 000, Gen.-Unk.-Kto 648. Sa. M. 22 648. Dividenden 1901–1906: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Rechtsanwalt Dr. Karl Sauer II, Cöln. Aufsichtsrat: Kaufm. Friedr. Grüneberg, Cöln; Kaufm Karl Wegelin, Cöln- Lindenthal; Rechtsanw. Dr. Aberer, Cöln. Act.-Ges. für Anilin Faprikation in Treptow bei Bezhn mit Filialen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfelde, Moskau, Libau u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873; eingetr. 26./7. 1873. Letzte Statutänd. 24./10. 1907, 6./5. 1910. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Produkten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Hauptprodukte sind: Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, ferner photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), diverse pharmazeutische Prä- parate u. synthetische Riechstoffe. Die Ges. entstand 1873 durch Vereinigung der Ges. für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius u. Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rummelsburg b. Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. Jordan in Treptow b. Berlin. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf an der Oberspree Grund- stücke erworben. 1896 wurde in Greppin b. Bitterfeld eine Zweigfabrik eröffnet. 1900 wurde die Braunkohlengrube Hermine bei Bitterfeld erworben u. in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, deren in Höhe von M. 300 000 unter „Beteiligungen“ verbuchte Stammanteile die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation besitzt. 1904 wurde ferner das in der Gemeinde Roitzsch b. Bitterfeld belegene Gut Deutsches Haus im Ausmass von 95.63 ha in Gemeinschaft u. zu gleichen Teilen mit den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. zu Bitterfeld erworben, welches Braunkohlenlager enthält. Das Gut wird zunächst durch Verpachtung landwirtschaftlich verwertet. Die Auskohlung ist vertraglich bis 1919 ausgeschlossen. 1904 ist Grundbesitz in Ausdehnung von 19.52 ha in Rheinau bei Mannheim erworben worden, auf welchem im Bedürfnisfalle Fabriken errichtet werden sollen. Im Auslande besitzt die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation Fabriken in Moskau u. Libau in Russland, in St. Fons bei Lyon. Der Grundbesitz der Ges. hat, abgesehen von dem im Miteigentum der Ges. befindlichen Gute Deutsches Haus u. den Grundstücken in Rheinau, folgenden Umfang: Rummelsburg 4.95 ha, Treptow 4.71 ha, Wernsdorf 13.39 ha, Kiekemahl 2.52 ha, Greppin 103. 09 ha, Bitterfeld 1.96 ha, Moskau 0.55 ha, Libau 4.11 ha, St. Fons 1.5 ha. In den drei deutschen Fabriken der Ges. sind insgesamt 2323 Arb. beschäftigt, davon in Treptow 1029, Greppin 882, Rummelsburg 412. Beamte: 20 Ing., Techniker u. Zeichner, 63 Chemiker, 6 Photochemiker, 2 Photographen, 22 Färber u. technische Reisende, 198 Kontorbeamte u. Reisende; zus. 311 Beamte. Die