Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1551 Kartells förderlich, gleichgiltig oder schädlich ist. Im ersteren Falle werden die Gruppen aufgefordert, sich an dem neuen Unternehmen zu beteiligen; lehnt eine ab, so steht es der anderen Gruppe frei, für ihre Rechnung einzutreten und für das angelegte Kapital vorweg 5 % Zs. zu berechnen. Wenn 6 Stimmen im Delegationsrat erklären, das neue Unternehmen sei dem General-Kartell zuwider, so darf sich kein Kontrahent an demselben beteiligen bei Vermeidung einer Konventionalstrafe bis zu M. 1 500 000. Diese Verträge traten am 1./7. 1889 in Kraft und laufen bis 31./12. 1925. Einseitiges Kündigungsrecht steht keiner Gruppe zu. Bei Ablauf des Gen.-Kartellvertrages wird das gemeinschaftliche Vermögen verteilt; bei der Ablösung eines einzelnen Geschäfts muss der Rechtsnachfolger in den Vertrag eintreten. 1894 erfuhr das Kartell durch den Abschluss des Gen.-Kartell- Anschlussvertrages mit der Rheinisch-Westfäl. Sprengstoff-A.-G. eine weitere Ausdehnung. –An dem Dynamitgeschäft ist die Köln-Rottweiler Ges. ausser durch die Kartellverbindung auch durch eigenen Handel im Inlande beteiligt. Die G.-V. v. 16./5. 1910 beschloss Ver- längerung der Kartellverträge auf weitere 25 Jahre, also von 1926 bis 1950. Kapital: M. 16 500 000 in 13 750 Aktien (Nr. 1–13 750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 300 000, eingezahlt mit 150 %; Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rhein.- Westf. Pulverfabriken und um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % ein- gezahlt galten, sodass darauf weitere 60 % mit M. 2 700 000 einzuzahlen blieben, und zwar mit je 20 % am 1./10. 1890, 1./1. u. 1./7. 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht sind (die vorhandenen Reserven betragen über 50 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Ländereien, Wiesen, Waldungen, Wassergerechtsame, Konz., Eisenbahnanlagen, Gebäude u. auswärt. Magazine 4 460 872, Masch., gehende Werke, Beleucht.-, Wasser-, Luft- und Dampfleit.-Anlagen 905 643, Schiffe 1, Mobil. und Utensil. 24 456, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 5 923 118, Kassa 58 700, Wechsel 242 749, Kaut. 167 745, Effekten u. sonst. Beteilig. 16 181 912, Debit. 12 341 385, Patente 4, Talonsteuer-Kto 148 500, Avale 400 000. – Passiva: A.-K. 16 500 000, R.-F. 7 588 532, ausserord. R.-F. 1 047 217, Spez.-R.-F. 412 922, Arb.-Unterst.-F. 223 898, Sparkasse 29 774, Kredit. 7 009 052, do. Anzahl. 3 642 716, Avale 400 000, Explos.-Aufbau-Kto 168 817, Pens.- u. Unterst.-F. 80 000, Div. 2 970 000, do. alte 3120, Tant. an A.-R. 236 563, Vortrag 542 474. Sa. M. 40 855 088. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 891 428, Abschreib. auf zweifelh. Ford. 2326, Explosions-Aufbau 200 000, Talonsteuer 16 500, Abschreib. 1 071 485, Reingewinn 3 829 037. – Kredit: Vortrag 460 554, Effekt.- u. sonst. Zs., Skonti etc. 1 742 977, Fabrikat.-, Waren-, Kartell-Kto etc. 3 807 246. Sa. M. 6 010 777. Kurs Ende 1890–1910: In Berlin: 188.75, 157.50, 160.25, 160.50, 192.25, 210.50, 266.25, 239.50. 234.10, 219, 195, 184.25, 204, 198.10, 262.10, 283, 275.50, 243, 238, 265.25, 293.50 % Eingeführt 29./9. 1890. – In Hamburg: 192, 156, 161, 159.50, 191, 210, 262, 238, 233, 218, –, 190, 203, 198, 260, 280, 275, 243, 237, 264, 293 %. – Notiert auch in Cöln u. Stuttgart. Dividenden 1890–1910: 13, 10½, 11½, 12½, 13, 16, 16, 15, 15, 12, 12, 11, 9, 12, 16, 18, 18, 16, 12, 16, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Gen.-Direktion: Komm.-Rat C. Duttenhofer, Dr. M. Duttenhofer, Dr. Paul Müller, Berlin. Prokuristen: In Berlin: K. von Renesse, Alfred Freih. von Watter, Ed. Bansa; in Cöln: A. Bastin, M. Hassel, Peter Oedingen, J. Kolonits, Willibald Trautvetter; in Rottweil: A. Breu- ning, A. von Burgsdorff, Dr. W. Grethen, Jul. Hasel; in Düneberg: Hauptm. a. D. C. v. Oven, Ober-Insp. Hans Flohr. 38 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat J. N. Heidemann, Stellv. Komm.-Rat L. Hagen, Geh. Komm.-Rat Stadtrat Fr. Schmalbein, Geh. Justizrat Rob. Esser, Dr. Emil Freih. von Oppenheim, Wilh. Theod. von Deichmann, Cöln; Wirkl. Geh. Rat Exc. von Becker, Berlin-Wilmersdorf: Gen.- Dir. Dr. G. Aufschläger, Hamburg; Dir. Ed. Kraftmeier, London; Kgl. Oberjägermeister a. D. Exz. Freih. von Plato, Charlottenburg; Geh. Komm.-Rat E. Kirdorf, Mülheim-Speldorf; Geh. Komm.- Rat A. von Pflaum, Stuttgart; Admiral à la suite Thomsen, Exz., Kiel; Viceadmiral z. D. Sack Exz., Geh. Baurat Dr. Ing. P. von Gontard, Geh. Reg.-Rat S. Samuel, Berlin; Hauptm. z. D. Dr. ing. Max Dreger, Gross-Lichterfelde. Zahlstellen: Berlin, Cöln, Rottweil: Gesellschaftskassen; Berlin, Cöln, Düsseldorf: A. Schaaffhaus. Bankverein; Cöln: A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: Disconto- Ges., Deutsche Bank, Nationalbank f. Deutschl., Delbrück Schickler & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank, Disconto-Ges.; Stuttgart: Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt vorm. Pflaum & Co.; Hamburg: Deutsche Bank; Bonn: A. Schaaffh. Bankver.: Essen: Rhein. Bank. Xy Dee – 0 Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act.-Ges. in Berlin, W. 9, Potsdamerstrasse 129/130, mit Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Haltern und Sinsen bei Recklinghausen in Westf., Urdorf (Schweiz). Gegründet: 20. bezw. 28./11. 1891. Letzte Statutänd. 13./11. 1899 u. 22./10. 1900. Sitz früher in Wittenberg bezw. Coswig, lt. G.-V. v. 13./11. 1899 nach Berlin verlegt. Zweck: Fabrikation von Sprengstoffen für den Bergbau, chem. Produkten u. modernen Kriegspulvern aller Art. 1900 Erwerb der Lithotritfabrik Urdorf (Schweiz), woselbst jetzt