1560 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. stellt u. nach einer Explosion Ende 1904 im J. 1905 neuerbaut wurde; 2) Fabrik für Schiesswolle, Collodiumwolle, rauchlos. Pulver u. Celluloid in Troisdorf; 3) Fabrikf. Militärmunition, Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 4) Sprengkapselfabrik in Troisdorf; 5) Fabriken für Zündhütchen, Flobert- u. Jagdmunition in Nürnberg u. Stadeln. Um der Schiesswollfabrik eine dauernde Beschäftigung zu sichern, wurde 1904 in Troisdorf eine Celluloidfabrik erbaut u. 1905 in Betrieb gesetzt. Grundbesitz zus. ca. 39 ha. 1910 durchschnittl. 1353 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Lohnsumme M. 1 812 668 inkl. Beamtengehälter. Die Ges. ist bei der Trans- vaal-Dynamit-A.-G., ferner bei der Siegener Dynamitfabrik, deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 152 000 in Aktien u. bei der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik sind als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell' getreten, dem folg. Pulverfabriken: 1) Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken, 2) Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Rönsahl u. Rübeland, 3) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode, u. die zur Gruppe der Nobel Dynamite Trust Company, Limited, gehörigen Dynamitfabriken, nämlich: 4) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 5) Rheinische Dynamit- fabrik in Öpladen, 6) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 7) Dresdner Dynamitfabrik in Dresden angehören. Diesem „General-Kartell“ ist auch die Nobel Dynamite Trust Company, Lim., für ihre ausserdeutschen Ges., beigetreten. Zwischen dem ,General-Kartell' einerseits und der von der Rhein.-Westf. Sprengstoff-Ges. und der Siegener Dynamitfabrik repräsen- tierten „Rhein-Siegener Gruppe“ andererseits besteht eine Interessengemeinschaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe“ am Schluss eines jeden Jahres dem ,General-Kartell' ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das „General-Kartell“ der „Rhein-Siegener Gruppe' eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammensetzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1925. Drei Jahre vor seinem Ablauf, also spät. am 31./12. 1922, haben die Ges. der Rhein-Siegener Gruppe sich darüber zu erklären, ob sie nach Ablauf dieses Vertrages die Geschäfte für eigene Rechnung fortführen oder von dem „General-Kartell“ die Übernahme der Geschäfte mit allen Aktiven und Passiven ver- langen wollen. Für den letzteren Fall ist die Cöln-Rottweiler Ges. für das „General-Kartell“ verpflichtet, die Aktien der Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. und ebenso diejenigen der A.-G. Siegener Dynamitfabrik per 31./12. 1924 zu demjenigen Kurse zu übernehmen, der sich ergibt, wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1917–1921 der Rhein-Siegener Gruppe zugefallenen Gewinnquote unter Annahme einer 6 % Verzinsung kapitalisiert. Die G.-V. v. 23./5. 1911 beschliesst über einen Zusatzvertrag zum Generalkartellanschluss- vertrag von 1894, wonach der Ablauf dieses Vertrages auf den 31./12. 1950 festgesetzt wird u. die Bestimmungen des §$§ 7 auf das gesamte auf M. 6 500 000 erhöhte A.-K. der Ges. Anwendung finden, so dass sich die Div.-Gewähr der Ver. Köln-Rottweiler-Pulverfabriken auch auf die neuen Aktien erstreckt. Ferner soll ein Anteilsrecht der Rheinisch-Westf.- Sprengstoff-A.-G. an den von der Nobel Dynamite Trust Comp. Ltd. aus Gewinnrückstellungen gebildeten u. etwa noch weiter zu bildenden Rückl. anerkannt werden; unter Aufhebung des $§ 11 des Gen.-Kartell-Anschlussvertrages soll die Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. am 31./12. 1950 ihr Vermögen im ganzen u. ihre Firma an die Ver. Köln-Rottweiler-Pulver- fabriken veräussern u. die letztere Zahl. in Gemässheit der Bestimmungen des 2. Absatzes des bisherigen § 11 des Generalkartellanschlussvertrages leisten. Umsatz 1904–1910: M. 5 347 331, 7499 772, 8103 207, 8 897 653, 8715 296, 10 452 415, 11 446 253. Kapital: M. 6 500 000 in 6500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, davon zuerst M. 3 000 000, dann 1891 die restl. M. 1 000 000 begeben; erhöbt lt. G.-V. v. 27./12. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, hiervon M. 200 000 an das Pulverkartell zu 120 % überwiesen, die restl. M. 800 000 übernahmen die Disconto-Ges. in Berlin und Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln zu 136 % mit der Verpflicht., hiervon M. 660 000 den alten Aktionären zu 140 % anzubieten, was 22./1.–7./2. 1900 geschah; auf 6 alte Aktien entfiel 1 neue. Diese Neu-Emiss. erfolgte behufs Durchführ. techn. Verbesserungen. Die G.-V. v. 23./5. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 auf M. 6 500 000. Die jungen Aktien, die an der Div. ab 1./7. 1911 teilnehmen, wurden durch eine Bankengruppe zu 160 % übernommen u. den alten Aktionären im Juni 1911 10:3 zu 170 % zum Bezuge angeboten. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar ab 1915 zu 103 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Cöln oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1915 bis 1974; Auslos. im März (erstmals 1915) auf 1./10. (zuerst 1915); ab 1915 verstärkte Tilg. zulässig, aufgenommen zur Kräftigung der finanziellen Lage der Ges. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt. auch verpflichtete sich die Ges. keine sonstigen bestehenden oder künftigen Verbindlichkeiten hypoth. sicherzustellen. Coup.-Verj. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. u. Bonn: A. Schaaffhaus. Bankverein. Kurs Ende 1910: 102 %. Notiert seit Mai 1910 in Cöln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (erreicht), alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke u. Anlagen 3 375 357, auswärtige Maga- zine 2, Patente 1, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 3 242 095, Debit. 3 751 485, Avale 18 500,